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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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lächelte kalt. »Du weißt, dass ich immer zu dir aufgeblickt habe, Frank. Wirklich. Als ich klein war, warst du für mich so was wie … ich weiß nicht, so was wie ein Onkel oder so. Und als mein alter Herr dich ins Geschäft eingeführt und immer weiter befördert hat, habe ich mich wirklich für dich gefreut. Einen Besseren hätte es gar nicht treffen können. Eine richtige Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Story. Aber du hast mich verraten, Frank. Ich dachte, wir hätten ein ganz besonderes Verhältnis – aber du hast mich verraten .«
    Walker seufzte. »Verdammt, Bobby – wir beide wissen doch ganz genau, warum ich hier bin. Wenn du mich loswerden willst, warum lässt du dann nicht einmal in deinem Scheißleben den Quatsch und ziehst es einfach durch?«
    Bobby betrachtete ihn aus verschleierten Augen. »Du hast noch nie viel Wert auf Förmlichkeiten gelegt.« Er drückte einen Knopf auf der Sprechanlage und wies seine Sekretärin an: »Sagen Sie Mr.Roarke bitte, dass er reinkommen soll.«
    Walker hörte, wie die Tür aufging und spürte den Boden leicht beben. Als er sich umdrehte, sah er Douglas Roarke, begleitet von seinem persönlichen Pitbull, Tom Beye. Sie stellten sich direkt hinter ihn – Roarke ruhig wie ein Pfarrer, Beye aufgeputscht wie ein wildes Tier, mit kaum verhohlener Aggression. So sollte es also enden, dachte Walker. Von den Sicherheitskräften auf die Straße gesetzt. Er hätte beinahe laut losgelacht.
    »Du hast viel an meinen Vater gedacht, stimmt’s, Frank?«
    »Wesentlich mehr, als du jemals an ihn gedacht hast.«
    »Das ist nicht fair. Ich habe ihn geliebt, wie jeder Sohn seinen Vater liebt. Aber er hat mich nie zurückgeliebt.«
    »Ich glaube, er hat sein Bestes versucht, Bobby«, entgegnete Frank. »Aber es ist eben ganz schön schwierig, so einen Scheiß-Soziopathen zu lieben.«
    »Einen Soziopathen ? Das ist ja ein beeindruckendes Wort. Vor allem aus dem Munde eines Lkw-Fahrers aus Glasgow. Weißt du, ich will dir mal was verraten, was du noch nicht weißt. Die Leute glauben, dass mein Vater an einem Herzinfarkt gestorben ist, weil seine arme, alte, ausgefranste Pumpe einfach den Geist aufgegeben hat. Tja, das hat sie auch – aber nicht aus natürlichen Ursachen.«
    Walker spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. »Was willst du damit sagen, Bobby?«
    »Sagen wir einfach … ich hab ein bisschen nachgeholfen.«
    »Du … hast ihn getötet ?«
    Grinsend beschrieb Bobby ihm Clay Spurlings letzte Momente. »Das Toxin im Pflanzensaft der Wüstenrose ist so ähnlich wie Digitalis, nicht wahr, Mr.Roarke?« Er blickte seinen Sicherheitschef mit der erwartungsvollen Miene eines Kindes an, das Bestätigung von einem Erwachsenen erwartet.
    »Ganz recht, Sir«, nickte Roarke. »In kleinen Dosen kann es sogar bei der Behandlung verstopfter Herzkranzgefäße helfen.«
    »Ironie des Schicksals, was? Bei seinem Zustand.« Bobby kicherte. »Aber das gilt nur für ganz, ganz kleine Dosen . Erzählen Sie Frank doch mal, was passiert, wenn man eine größere Dosis verabreicht.«
    »Größere Dosen verursachen systolisches Herzversagen und Tod«, dozierte Roarke.
    »Wie es dann ja auch passiert ist«, tönte Bobby. Mittlerweile war er überzeugt, dass die Ermordung seines Vaters ein durchgeplanter Geniestreich seinerseits gewesen war und nicht ein extrem vorteilhaftes Zusammentreffen von Umständen und pflanzlichen Toxinen. »Und das Schlaueste daran: Bei einer Autopsie würde es nie ans Tageslicht kommen.«
    »Du Aas«, zischte Walker und sprang auf, um sich auf den Jungen zu stürzen. Doch Tom Beye war schneller. Seine riesigen Arme schlossen sich von hinten um Walker und pressten ihm die Luft aus den Lungen, so dass er keuchend um Atem rang.
    In diesem Moment begriff er, dass Bobby viel finsterere Pläne für ihn hatte, als ihm einfach nur den Job zu nehmen.
    »Er wollte dich zum Geschäftsführer ernennen«, fuhr Bobby fort. »Und das geht einfach nicht. Ich bin immerhin sein Sohn, verstehst du? Die Firma gehört mir.«
    »Scheiße, du bist doch total wahnsinnig, Bobby!«, flüsterte Walker.
    Bobby stand auf und schob sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter an Walkers heran. »Nein, das bin ich nicht. Und um ehrlich zu sein, geht es mir langsam ein bisschen auf die Nerven, dass die Leute das ständig behaupten. Ich verlange Respekt .«
    Walker spuckte ihm ins Gesicht. Der dicke Speichelklumpen lief dem jungen Mann über die schlaffe Wange, bis er ihn mit einem Taschentuch

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