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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Million Dollar zu zahlen, wenn Sie aus Jalawi fortziehen?«
    Willem wirkte beleidigt. »Sie bezahlen nicht mich , Mr.Craven! Sie geben das Geld der Redeemed Apostolic Gospel Church. Und Ihre äußerst großzügige Spende wird dafür sorgen, dass die lebenswichtige Missionsarbeit in Kenia noch viele Jahre fortgeführt werden kann.«
    »Wenn auch nicht in Jalawi«, gab Craven zu bedenken.
    »So ist nun mal der Lauf der Welt«, erwiderte der Priester. »Der Herr gibt, der Herr nimmt.«
    »In dieser Hinsicht war schon immer Verlass auf den Herrn«, bemerkte Craven kühl.

47
    F rank Walker hatte sich immer gewünscht, dass er nach seinem Tod auf dem Grundstück der Spurling-Ranch beerdigt werden würde. Nichts Besonderes, nur ein diskretes Grab irgendwo mit einem gekalkten Felsen als Gedenkstein.
    Offenbar sollte dieser Wunsch jetzt in Erfüllung gehen. Obwohl Tom Beye sich wohl kaum um einen Grabstein kümmern würde.
    Sie waren zwei Stunden Richtung Süden gefahren und dann eine weitere Stunde landeinwärts, immer entlang des südlichen Rands des Shimba-Hills-Nationalparks. Walker lag mit gefesselten Armen und Beinen im Fußraum des Jeeps. Dazu hatte man ihm noch einen Sack über den Kopf gestülpt. Doch als sie schließlich anhielten und Beye ihm den Sack abnahm, wusste Walker ganz genau, wo sie waren. Der üppig-erdige Geruch verriet es ihm sofort. Direkt hinter der flachen Böschung, an der das Auto parkte, erstreckte sich das leicht hügelige Grasland, und dort unten lag auch Clay Spurlings Ranch.
    »Knie dich hin«, befahl Beye.
    »Sie wissen, dass Roarke irgendwann auch für Sie keine Verwendung mehr haben wird, Tom. Dann werden Sie hier knien und auf die Kugel warten.«
    »Schnauze.«
    Beye hieb ihm mit dem Kolben seiner Automatik zwischen die Schulterblätter, und Walker stürzte in den Staub. Der große Afrikaner packte ihn im Nacken und zog ihn mühelos in eine kniende Position.
    Walker konnte den widerlichen Gestank von Beyes Atems wahrnehmen. Ihm schoss durch den Kopf, dass in seinem bevorstehenden Tod doch eine gewisse Poesie lag. Er stammte aus den Arbeitersiedlungen in Glasgow, wo die Lebenserwartung deprimierend niedrig war, wo man ein hartes Leben führte und der Tod normalerweise durch ein Messer oder eine zerbrochene Bierflasche herbeigeführt wurde, in irgendeiner miserablen Spelunke oder einem urinverseuchten Treppenhaus. Immerhin, so würde er nicht sterben. Seine Knochen würden unter der afrikanischen Sonne bleichen, statt im Krematorium von Bishopbriggs eingeäschert zu werden.
    Von hinten hörte er, wie die Waffe entsichert wurde, und schloss die Augen.
    Doch die Kugel kam nicht.
    Stattdessen sagte eine vertraute, polternde Stimme: »Nehmen Sie die Waffe runter, Bwana .«
    Malachi! Du lieber Gott – diese sechs Worte hintereinander waren vielleicht der längste Satz, den er jemals aus dem Munde des schweigsamen Massai gehört hatte. Aber süßere Klänge waren Walker sein Lebtag nicht zu Ohren gekommen.
    Er wandte den Kopf. Beye stand direkt hinter ihm und zielte immer noch auf seinen Kopf. Doch hinter Beye stand Malachi, Clay Spurlings zuverlässiger Wildhüter, mit seinem üblichen staubigen Khakianzug. Sein faltiges Gesicht unter der Hutkrempe war ungerührt wie immer. Er hielt eine Winchester in der Hand, deren Lauf er Beye von hinten gegen den Schädel drückte.
    Walker fragte sich, wie lange der Mann sie wohl beobachtet hatte. Der alte Massai besaß eine geradezu übernatürlich anmutende Fähigkeit, mit seiner Umgebung zu verschmelzen und sich ungesehen und ungehört an seine Beute anzuschleichen. Clay Spurling nannte ihn immer »den flüsternden Tod« – und das war nur halb scherzhaft gemeint.
    »Nehmen Sie die Waffe runter, Tom«, sagte Walker. »Oder Malachi wird Ihnen wirklich den Schädel wegpusten.«
    In Beyes blutunterlaufenen Augen flammte die Wut auf, aber er wusste, wann er sich geschlagen geben musste. Also ließ er die Waffe sinken und warf sie auf den Boden.
    Walker rappelte sich hoch und schnitt seine Fesseln mit Malachis Buschmesser auf. »Wenn Sie mir jetzt bitte noch Ihr Handy geben würden?«
    Beye folgte der Aufforderung. Mit der Gewehrmündung vor der Nase blieb ihm nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    »Und jetzt drehen Sie sich um und gehen zurück zu Ihrem Auto.«
    Sobald Beye hinterm Steuer des Jeeps saß, hob Walker die Waffe vom Boden auf und schoss in die Vorderreifen.
    »Ich bring euch um«, grollte Beye. »Ich schwör’s euch, dafür bring ich

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