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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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sie lauter werden.
    Doch ungerührt fuhr er fort. »Sex ist ein wunderbares Druckmittel für
Frauen, habe ich Recht?« Er nickte leicht als Antwort auf seine eigene Frage,
und Laura war zu wütend, um darauf eine passende Bemerkung zu geben. »Noch ein
bisschen, und er wird dir alles geben, was du haben willst, nur um dann wie ein
winselnder Köter darum zu betteln, dass du die Beine für ihn breit machst.«
    Jedes einzelne Wort traf sie wie vergiftete Dolche. Schmerzhaft rammten
sie sich in ihre Eingeweide, um sich dort um die eigene Achse zu drehen.
Bittere Galle stieg ihr in den Mund, und sie spürte, wie ihre Schultern vor
unterdrückter Spannung zu zittern begannen. Aber sie sagte kein Wort, und
schließlich fuhr er mit einem süffisanten Grinsen fort.
    »Und was kommt dann? Wenn du alles hast, was du willst, wirst du dich
dann langweilen und dir ein neues Opfer suchen?« In einer höhnischen,
einladenden Geste streckte er beide Arme nach ihr aus. »Ich könnte eine
Herausforderung für dich sein, Darling. Immerhin spiele ich dein Spiel nicht
mit.«
    Laura hatte keine Ahnung, wie es kam, dass sie plötzlich dicht vor ihm
stand. Irgendwann während seiner Rede musste sie auf ihn zugegangen sein,
zumindest aber stand sie jetzt vor ihm. Und sie konnte sich selbst dabei
zusehen, wie sie die Hand hob und ihm in das grinsende Gesicht schlug.
    Sein Grinsen gefror, wich aber nicht von ihm, während sich rote Striemen
auf seiner Wange bildeten, dort, wo sie ihn getroffen hatte. Laura konnte kein
Mitleid oder gar Scham für ihre Tat empfinden. Auch wenn sie wusste, dass sie
das nie hätte tun dürfen, fühlte sie doch lediglich ein dumpfes Gefühl der
Genugtuung, als er sich leicht über die bereits anschwellende Wange strich. Sie
hatte mit aller Kraft, derer sie hatte habhaft werden können, zugeschlagen, und
es tat gut zu sehen, dass selbst ein selbstverliebter Idiot nicht so einfach
darüber hinweggehen konnte. Und jetzt war es an ihr zu grinsen.
    »Du hast keine Ahnung, in welcher Liga ich spiele, Darling«, äffte sie seinen Tonfall nach. »Glaubst du wirklich, dass ich an einem wie dir
interessiert wäre? Was hätte ich denn davon, mich mit einem einfältigen, auf
sein Alpha fixierten Muskelprotz einzulassen, der lediglich dazu in der Lage
ist, die Befehle auszuführen, die man ihm erteilt? Nein«, säuselte sie in
bittersüßem Ton, »du entsprichst nicht im Mindesten meiner Preisklasse.«
    Auge um Auge, Zahn um Zahn. Und es tat einfach gut zu sehen, wie das
Grinsen von eiskalter Wut abgelöst wurde. Und es tat auch noch gut, als er sie
ohrfeigte. Die Wut hatte sie mittlerweile so dermaßen durchdrungen, dass sie
nur am Rande wahrnahm, dass ihre Wange brannte und etwas Warmes ihren
Mundwinkel herablief.
    Er hatte nicht mit seiner ganzen Kraft zugeschlagen, dann hätte er ihr
damit vermutlich das Genick gebrochen. Aber er war auch nicht sonderlich
zimperlich gewesen. Und es war die größte Befriedigung für sie, dass er ihr
dadurch deutlicher als mit Worten zeigte, dass er die Beherrschung verloren
hatte. Und so gluckste sie leise, während sie ein wenig von ihm abwich und sich
das Blut aus dem Mundwinkel wischte.
    »Und jetzt geh zurück in deinen Sandkasten spielen. Ich kann dich hier
nicht gebrauchen.« Es war selten, dass sie diesen ätzenden Ton an sich
bemerkte. Für gewöhnlich war sie stets darum bemüht, immer einen guten Eindruck
bei anderen zu hinterlassen und Streit aus dem Weg zu gehen. Aber in diesem
Moment war ihr das egal.
    Scheinbar gelassen drehte sie sich wieder dem Fleisch auf der
Arbeitsplatte zu, das sie vor Patricks Betreten der
    Küche angefangen hatte klein zu schneiden, und tat so, als wäre sie
vollkommen in ihre neu aufgenommene Arbeit vertieft. Dennoch entging ihr
keineswegs, dass Vince noch eine Weile in der Tür stehen blieb, ehe er sich,
ausnahmsweise mal ohne Türenschlagen, wieder verzog. Erst dann erlaubte sie es
sich, in Tränen auszubrechen.
    Das Abendessen wurde dann erst mit einiger Verzögerung fertig. Laura
hatte eine halbe Ewigkeit nach Vinces Verschwinden gebraucht, um sich auch nur
einigermaßen wieder zu beruhigen. Ihre Wange war dabei angeschwollen und hatte
sich rot verfärbt, und als die anderen in dem Wintergarten, der zur Küche
angrenzte, auftauchten, hatten sich bläuliche Schatten darauf gebildet. Alle hatten
es bemerkt, warfen ihr auch immer wieder neugierige Blicke zu, aber sie alle
waren ausnahmsweise zu höflich, um sie nach dem Geschehenen zu fragen.
    Und

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