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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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Boden immer schneller unter ihren Füßen zu drehen begann, hoffte aber, dass
sie dennoch zumindest einen einigermaßen sauberen Abgang hinlegen würde. Doch
bevor sie auch nur einen weiteren Schritt in die Bibliothek hätte machen
können,
    spürte sie plötzlich, wie sich ein starker Arm um ihre Taille schlang.
    »Mir scheint, dass du ein wenig Hilfe gebrauchen kannst«, hörte sie
Vince an ihrer Seite sagen, und noch ehe sie sich's versah, hatte er sie auch
schon zur Treppe geführt und schickte sich an, ihr auch noch ins obere
Stockwerk zu helfen. Doch als sie an beinahe jeder Treppenstufe hängen blieb,
hörte sie ihn leise seufzen und befand sich kaum eine Sekunde später auf seinen
Armen.
    »He!«, protestierte sie schwach, doch er ignorierte es ebenso wie ihre
unkoordinierten Befreiungsversuche, bis er sie in ihrem Schlafzimmer auf der
Bettkante abgesetzt hatte.
    »Das hätte ich auch alleine geschafft«, murrte sie mit träger Zunge und
hörte ihn unterdrückt lachen.
    »Sicher, und wenn ich eine halbe Stunde später nachgekommen wäre, hätte
ich dich immer noch auf der Treppe überholt.« Laura konnte sehen, wie sich das
Karussell, in dem sie sich befand, immer schneller drehte, stemmte ihre Füße
fest auf den kalten Boden und ließ sich zurück auf die Matratze fallen.
    »Seit wann bist du eigentlich so ein Menschenfreund?«
    Von der Tür her hörte sie ihn lachen. »Seit ich mir überlegt habe, dass
du bei deinem Versuch, ins Bett zu finden, das halbe Haus aufgeweckt hättest.
Und da ich meine Nachtruhe brauche ...«
    »Egoist«, rief sie ihm noch nach und hörte, wie auf dem Flur sein Lachen
verklang.
    Laura war mit unsäglichen Kopfschmerzen und akuter Unterzuckerung um
acht Uhr morgens wieder zu sich gekommen. Sie wusste zwar nicht, wie, aber sie
hatte es in der vergangenen Nacht sogar irgendwie geschafft, sich auszuziehen
und unter die Laken zu legen, anstelle quer auf dem Bett einzuschlafen.
    Sie wusste noch immer nicht, wie spät es in der vergangenen Nacht
geworden war, ahnte aber, dass es recht spät gewesen sein musste. Zumindest hatte
sie das Gefühl gehabt, vollkommen übermüdet zu sein, als sie nach einer
Ewigkeit unter der Dusche und einer halben Kanne Kaffee noch immer nicht
richtig wach war. Ihr Magen spielte ihr Streiche, und sie ahnte, dass sie noch
immer schneeweiß im Gesicht sein musste, als Patrick kaum eine halbe Stunde
später in die Küche geschlendert kam. Aufmerksam musterte er sie, nachdem er
sich an seinem Platz am Kopf des Tisches niedergelassen hatte, und beschämt
starrte sie in den Satz, der sich in ihrer Kaffeetasse gesammelt hatte.
    »Wäre es unangebracht, dir einen guten Morgen zu wünschen?« Wer den
Schaden hatte, brauchte wohl für den Spott nicht zu sorgen. Das besagte sein
Tonfall ebenso wie sein Lächeln, als sie den Zeigefinger an die Lippen hielt.
    »Die Tablette wirkt noch nicht«, gab sie halb geflüstert zu und sah, wie
aus seinem Lächeln ein waschechtes Grinsen wurde. Und kurz kam irrationale Wut
in ihr hoch. Es war nicht fair, dass sie sich hundselend fühlte,
    während dieser Mann noch immer viel zu anziehend auf sie wirkte —
unanständig anziehend.
    »Du bist gestern wieder aufgestanden, nicht wahr?«
    Verblüfft sah sie hoch. Sie hatte geglaubt, dass bis auf Vince keiner
etwas von ihrer nächtlichen Eskapade mitbekommen hatte. »Entschuldige, habe ich
dich geweckt?«
    Als er daraufhin den Kopf schüttelte, atmete sie erleichtert auf.
    »Ich habe noch gelesen und gehört, wie du die Treppe runtergegangen
bist. Was war los? Hast du nicht schlafen können?«
    Mit einem gespielt gleichgültigen Hochziehen der Schultern stand sie auf
und trat an den Herd. »Nichts Weltbewegendes. Ich brauchte einfach mal ein paar
Minuten allein an der frischen Luft«, entgegnete sie in unverbindlichem Ton,
während sie sich daran machte, den Pfannkuchenteig anzurühren. Noch immer
rebellierte ihr Magen, und als ihr beim Herausnehmen der Eier die Gerüche der
Lebensmittel aus dem Kühlschrank entgegenschlugen, musste sie mit einem
Würgereflex kämpfen. Dank der Unterzuckerung hatte sie noch immer das Gefühl,
als würde die Welt um sie herum sich drehen, und derart abgelenkt, bemerkte sie
gar nicht, dass Patrick auf sie zukam, und schrak zusammen, als er plötzlich
neben ihr auftauchte und die Eierpappe aus der Hand nahm. Und sie seufzte leise
und schloss die Augen, als er sich zu ihr hinabbeugte und federleichte Küsse
auf der empfindlichen Haut ihres Nackens

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