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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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empfahl sich der Bürgermeister.
    Nette Ansprache, doch im Wesentlichen eine Warnung: Er wollte, dass es lieber gestern als heute erledigt war. Das hatten wohl alle in diesem Raum gemeinsam, dachte Dan. Er stand auf, schob seine Notizen zusammen und hoffte, dass Jess wartete, bis sie allein waren, bevor sie ihn in die Zange nahm.
    »Chief Burnett.«
    Durch das allgemeine Gemurmel und das Rascheln von Papier, als der Rest der Taskforce sich anschickte zu gehen, drang Taras Stimme zu ihm. Wieder stand sie an der Tür.
    Herrje, was denn nun noch?
    Dan winkte sie zu sich an den Besprechungstisch. Zögernd schob sie sich durch das sich auflösende Grüppchen. Sie lächelte nicht. Seine Unruhe stieg. Das Band um seine Brust zog sich fester.
    »Chief, ein Blumenladen aus der Stadt hat einen riesigen Blumenstrauß für Agent Harris geliefert.« Tara kaute auf ihrer Lippe. »Die Sicherheitsleute haben ihn hochgebracht. Sie sagen, es wäre in Ordnung, aber da ja das Paket heute Morgen gekommen ist …«
    »Danke, Tara.« Dan schnappte sich Harper, der schon auf dem Weg zur Tür war. »Kommen Sie mit mir.«
    Glücklicherweise war Jess mit Griggs ins Gespräch vertieft. Dan bahnte sich einen Weg durch das Gedränge im Flur, Harper hielt mit ihm Schritt. Tara folgte dichtauf.
    Mit einem hatte sie schon mal recht: Der Strauß war in der Tat riesig. Gleich vornedran steckte in einem durchsichtigen Plastikhalter ein kleiner weißer Umschlag, auf dem
Agent Harris
gekritzelt stand.
    Aber die Sicherheitsleute lagen falsch: Es war nicht
in Ordnung
. Nach dem heutigen Morgen war jede an Jess adressierte Lieferung verdächtig.
    »Haben Sie den Umschlag geöffnet?«
    Tara schüttelte den Kopf.
    Harper zog ein Paar Handschuhe aus seiner Hosentasche und reichte sie Dan.
    Sein Herz schlug schneller, als er die Handschuhe überzog und nach dem Umschlag griff, der weder mit Film noch mit Klebstoff verschlossen war und sich leicht öffnen ließ. Darin war ein Kärtchen … eine Visitenkarte.
    Belinda Howard
. Howard Immobilien. Hatte Jess ein Haus oder eine Wohnung gekauft …?
    »Was ist das?« Jess drängte sich zwischen sie. Der Rest der Taskforce war vor der Reihe der Aufzugtüren stehen geblieben.
    Dan zeigte Jess den Namen auf dem Umschlag, dann die Visitenkarte, die darin gesteckt hatte.
    Sie runzelte die Stirn. »Wer ist …?« Sie warf einen Blick himmelwärts und stieß die Luft aus. »Meine Schwester.« Sie fischte in ihrer Tasche nach ihrem Handy und tippte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Touchscreen ein. »Sie hatte gestern Abend auch ihre Maklerfreundin zum Essen da«, erklärte Jess und schüttelte dann den Kopf. »Warum sollte die Frau mir Blumen schicken? Ich schwöre, sie hat – hallo, Süße, hier ist deine Tante Jess. Ich muss mal mit deiner Mutter sprechen.«
    Dan versuchte sich zu entspannen. Wahrscheinlich war es wirklich nur ihre Schwester, die ein wenig zu schwesterlich war. Aber sie mussten sichergehen.
    »Lil, was ist mit deiner Maklerfreundin los?« Jess nickte. »Ja, Belinda.«
    Griggs warf Dan einen fragenden Blick zu. Dan zeigte mit dem Finger auf den Umschlag, dann auf die Blumen und schließlich auf Jess. Dann zuckte er mit den Achseln.
    »Sie hat dir
was
gesagt?« Wieder schüttelte Jess den Kopf. »Lily, hör mir zu. Ich habe kein Haus gekauft. Ich habe auch keinen Termin gemacht, um mir ein Haus anzusehen.« Jess verdrehte die Augen, während sie lauschte. »Wo, hat Belinda gesagt, soll sie mich treffen? …
Was
?« Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Erinnerst du dich an seinen Namen?«
    Dan spürte, wie seine Anspannung erneut stieg.
    »Bist du sicher, dass es ein Mann war, der Belinda angerufen hat?« Die große Tasche, die Jess umgehängt hatte, glitt zu Boden. »Ganz sicher?«
    Dan und Griggs tauschten einen besorgten Blick. Das klang nicht gut.
    »Ich brauche eine Adresse … nein, vergiss das, um Gottes willen, Lil. Das ist die Straße, bist du sicher?« Jess nickte … ihre Miene umwölkte sich besorgt. »Was für einen Wagen fährt sie?« Wieder eine Pause. »Okay. Okay. Ich muss auflegen.«
    Sie beendete den Anruf und wandte sich mit resigniertem Blick an Dan. »Belinda Howard hat meine Schwester vor zwei Stunden angerufen und ihr gesagt, ich würde vielleicht ein Haus kaufen. Angeblich sollte ich sie zu einer Besichtigung treffen, aber es sollte eine Überraschung sein, deshalb dürfte Lily nichts sagen, bis ich es ihr erzähle. Belinda sagte, ein Mann hätte den Termin gemacht, aber an den

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