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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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bevor er die Geduld verlor. »Um den Papierkram mach du dir mal keine Sorgen. Du buddelst die Leute aus und schaffst sie hierher. Aber zack, zack!«
    W as macht dein Bruder zu dieser Jahreszeit hier?«, wollte er wissen. »Normalerweise kommt er erst im Sommer.«
    »Wieso ist die Jahreszeit wichtig?«
    »Weil ich im Sommer mit den Mädchen wenigstens zum Zelten gehen und sie von ihm und seinem gottverdammten Zigarettenqualm fern halten kann.«
    Sie wandte den Blick ab. »Er hatte einfach ein wenig Zeit übrig. Er wollte mich sehen.«
    »Die Mädchen mögen ihn nicht. Sie sagen, er fasst sie immer an. Haben sie dir das erzählt?«
    »Das ist die verdammte Sarah«, meinte sie. »Dieses Mädchen lügt doch, sobald sie den Mund aufmacht.«
    »Deswegen hast du ihr die Haare abgeschnitten?«
    »Ich habe ihr die Haare abgeschnitten, damit sie nicht die ganze Zeit damit rumspielt.« Sie wandte ihm ihr Gesicht wieder zu. »Warum überlässt du es nicht mir, mich um die Mode der hiesigen Damen zu kümmern. Ich glaube, jemand mit so wenigen Haaren auf dem Kopf wie du sollte seine Nase nicht in solche Dinge stecken.«
    »Noch ein paar Tage, dann verschwindet er von hier, klar?«
    »Das ist auch mein Haus.«
    »Es ist das Haus meiner Mutter«, korrigierte er sie.
    »Und beide sorgt ihr dafür, dass das ja keiner vergisst.«
    »Noch ein paar Tage«, wiederholte er.
    Sie ging zum Herd. »Wenn du dir endlich mal die Zeit
    nehmen würdest, den neuen Herd anzuschließen, statt dir die ganze Zeit Sorgen um meinen Bruder zu machen, müsste ich mich nicht mit dieser Reisekochplatte rumschlagen.«
    Er ging auf sie zu. Sie wich nicht zurück. Ließ ihn um sich herum zu dem Rohr greifen, das an der Wand lehnte. Er deutete auf eins der Enden. »Genau hier brauche ich eine Reduzierungsmuffe. Bei Ajax gab's keine mehr. Dauert noch ein paar Tage, bis sie wieder welche kriegen. Sobald sie wieder welche haben, schließe ich den Herd an.«
    Sie ging zum Spülbecken. Drehte das Wasser an. »Das kann ja noch dauern.«
    »Noch ein paar Tage, dann will ich, dass er von hier verschwindet«, wiederholte er noch einmal.
    24
    »Wir verfolgen eine Menge anderer Spuren«, behauptete Sheriff Trask. Sie zählte alle Leute auf, die sich zum Zeitpunkt des Mordes an Officer Richardson im Krankenhaus aufgehalten hatten. Alle Vertreter der lokalen und landesweiten Medien, dazu die zahlreichen Neugierigen und die Krankenhausmitarbeiter, die alle verhört und systematisch als Verdächtige ausgeschlossen werden mussten. Sie nickte in Corsos und Doughertys Richtung. »Die beiden haben hier für ziemlichen Wirbel gesorgt«, meinte sie schließlich. »An dem Morgen war hier die Hölle los.«
    Molina nickte an allen richtigen Stellen, als wollte er sein vollstes Vertrauen in ihre Ermittlungskompetenz ausdrücken. Tatsache war, dass sie keinen blassen Schimmer hatte, und wenn, dann verfügte sie weder über die Mitarbeiter noch über das Budget oder die Erfahrung, um den Fall angemessen zu bearbeiten. Alle im Raum wussten, dass ihre Ermittlungen nirgendwohin führten, aber niemand war bereit, das laut auszusprechen. Professionelle Höflichkeit. Kennt man ja.
    »Haben Sie die Kugel?«, fragte Molina.
    »Klar«, antwortete Sheriff Trask. »Kaliber achtunddreißig. Das Labor sagt, es stamme aus einer Smith and Wesson Modell Zehn mit einem Zehn-Zentimeter-Zylinder. Das heißt, dasselbe Modell, wie es jeder hier in der Abteilung mit sich herumträgt. Die Staatspolizei hat mit allen Waffen pro-beweise geschossen, einschließlich meiner. Keine Übereinstimmung.« Sie warf Corso einen Blick zu. »Deswegen dachte ich, müsste es unser Mr. Corso hier gewesen sein.«
    »Klingt vollkommen logisch«, räumte Molina ein. »Smith and Wesson Modell Zehn ist ziemlich weit verbreitet. Es müssen Abermillionen davon im Umlauf sein.«
    Sheriff Trask holte tief Luft und blickte Special Agent in Charge Molina endlich in die Augen. »Also«, begann sie, »wie soll ich einen Besuch des FBI einstufen? Besonders ein Besuch aus dem weit entfernten FBI-Büro von New Jersey.« Sie warf Molina ein schwaches, unsicheres Lächeln zu. »Wie Sie sich bestimmt denken können, stehe ich hier ziemlich unter Druck.«
    Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und hatte die Hände flach aneinander gelegt. Die drei verfügbaren Stühle hatten Dougherty, Special Agent Fullmer und Dean eingenommen. Molina und Corso hatten das Angebot abgelehnt, noch weitere Stühle hereinbringen zu lassen, und standen an der Wand, die

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