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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Höhe zur Decke gestapelt. Orhan hatte seine Waffe an den Ufern des Schwarzen Meeres gefunden – der Moorfrau sei Dank. Latisse hatte die ihre in Russland gefunden – der russischen Unterwelt sei Dank.
    Der Inhalt der Kisten würde jedoch nicht in Sierra Leone eingesetzt. Die Geschichte, die Latisses Großmutter über Orhan erzählt hatte, hatte ihr die Notwendigkeit aufgezeigt, seine wahren Feinde zu identifizieren. Der Drache hatte bereits Vorbereitungen getroffen, um den letzten Schritt seines Planes zu tun.
    An diesen Tag zu denken, wärmte Latisse in der kalten Enge des Lagerraumes. Sie stellte sich vor, dass ihre Großmutter neben ihr stand und ihr anerkennend und stolz zulächelte.
    »Ich lasse dich nicht im Stich«, sagte Latisse Matabu leise. »Ich lasse Sierra Leone nicht im Stich.«

46.
    Danielle betrat das am Nordende der Dizengoff Street in Tel Aviv gelegene Juweliergeschäft. Sie wartete, bis derselbe Mann frei war, den sie mit Ranieri gesehen hatte, bevor sie sich dem Ladentisch näherte.
    »Ich bin Jacob Katz«, begrüßte der Mann sie. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ich möchte gern Brillanten von Ihnen schätzen lassen.«
    Es war kalt für einen Frühlingstag in Tel Aviv. Draußen fiel leichter Regen, der viele Kunden und Schaulustige fern hielt.
    Danielle hatte sich durch die Straßen und Geschäfte bewegt, den ständigen Gedanken im Kopf, dass sie gesucht wurde. Ihre Verkleidung würde sie zwar davor bewahren, von einem oberflächlichen Betrachter entdeckt zu werden selbst von einem wachhabenden Soldaten oder Polizisten –, doch gegen ein Kommando, das speziell nach ihr suchte, würde die Verkleidung nicht viel helfen. Jim Black zum Beispiel. Oder Beamte der National Police, die mitbekommen hatten, dass jemand, auf den ihre Beschreibung passte, in Tel Aviv gesehen worden war.
    Katz & Katz lag an der Ecke einer Gasse, vermutlich schon ein halbes Jahrhundert lang, denn das Schild draußen besagte: »UNSER ACHTUNDVIERZIGSTES GESCHÄFTSJAHR!«
    Drinnen kauften die Leute eher mit den Augen statt mit ihren Geldbörsen; die meisten bestaunten die wundervollen Steine, die hinter dickem Panzerglas ausgestellt waren.
    Jacob Katz, dessen lockiger Schopf brauner Haare an ein Vogelnest erinnerte, lehnte sich über den Verkaufstresen. Ein dicker Mullverband bedeckte den größten Teil seiner linken Wange. »Was sagten Sie bitte?«
    »Ich wollte wissen, ob Sie eine Schätzung für mich machen.«
    »Normalerweise bekommen wir hundert Dollar dafür.«
    »Kein Problem.«
    »Sie müssen ein Formular ausfüllen«, erklärte der jüngere Mr. Katz und kramte in einer Schublade zu seiner Rechten.
    »Sie möchten sicher erst einmal einen Blick darauf werfen, bevor ich etwas niederschreibe«, meinte Danielle und legte einige der Steine, die sie aus Ranieris Brille gerettet hatte, auf den Tresen. »Sie erkennen sie wieder, nicht wahr?«
    Katz' Augen quollen hervor, und er begann zu zittern. »Was tun Sie hier? Wer sind Sie?«
    »Lassen Sie uns irgendwo hingehen, wo wir unter uns sind.«
    Das Büro des jüngeren Katz war fensterlos und winzig. Er schloss die Tür hinter sich.
    »Sie haben bisher noch nie eine Frau geschickt.«
    Danielle sah, wie ihm der Schweiß ausbrach. Sein Hemd wurde feucht. Er atmete schwer.
    Sie legte die Brillanten auf den Tisch zwischen ihnen. »Diese Steine jagen Ihnen ziemliche Angst ein.«
    Katz berührte seine bandagierte Wange. »Nach gestern …«
    »Das hier sind die Steine, die Sie Ranieri vor fünf Tagen gegeben haben. Aber sie waren nur eine Anzahlung.«
    »Und Sie sind hier, um den Rest zu holen?«
    Danielle blickte auf seinen Verband, der dunkel war von getrocknetem Blut. »Ich bin gekommen, um herauszufinden, wer das bereits getan hat.«
    Jacob Katz ließ sich auf einen Stuhl sinken.
    Danielle beugte sich über seinen Schreibtisch zu ihm hinüber. »Ich bin Chief Inspector der National Police.«
    Katz' Augen weiteten sich vor Angst. »Ich habe Sie nicht gerufen! Ich habe Ihnen nichts zu sagen! Wenn ich rede, werden sie …«
    »Werden sie was?«
    »Mein Vater …«, brachte Katz hervor.
    »Reden Sie weiter.«
    »Verschwinden Sie. Lassen Sie mich in Ruhe!«
    »Erzählen Sie mir von Ihrem Vater, und ich werde gehen.«
    »Es sei denn, man hat Sie geschickt. Es sei denn, Sie testen mich …« Er vergrub das Gesicht in den Händen und raufte er sich die Haare. »Anee holeh.«
    »Und wenn ich hier bin, um Ihnen zu helfen?«
    »Das hat der Cowboy gestern auch

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