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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wenn unser Angriff beginnt – in genau achtundvierzig Stunden.«
    Einige RUF-Generäle wechselten sorgenvolle Blicke. »In der Nacht?«
    »In einer mondlosen Nacht. In der schwärzesten Nacht.«
    »Ein Großangriff im Dunkeln«, bemerkte Lananga beeindruckt.
    Latisse Matabu nickte. »Unsere Truppen werden am Tag so nah auf die Hauptstadt vorrücken wie möglich, wobei Hügel und Wälder als Deckung dienen werden. Sobald die Nacht anbricht, werden sie zu vorher festgelegten Gebieten dirigiert, sodass die Stadt eingeschlossen und abgeriegelt wird. Um Mitternacht werden wir aus allen Richtungen zugleich angreifen. Sobald der Widerstand der Regierung gebrochen ist und Präsident Kabbah und seine Kabinettsmitglieder als Geiseln genommen wurden, gehört der Sieg uns.«
    »Und wir werden Kabbah und seine Minister hinrichten«, sagte ein weiterer General der Revolutionären Einheitsfront.
    »In aller Öffentlichkeit!«, rief der verrückte Stammesführer der Ganta, dessen Männer die Skalps und Ohren ihrer Opfer sammelten.
    »Wenn wir das tun«, entgegnete Matabu mit scharfer Stimme, »zeigen wir der Welt, dass wir Barbaren sind. Ganz so, wie die Kabbah-Regierung die Welt glauben machen will. Nein, sobald die Regierungsmitglieder sich in unserem Gewahrsam befinden, werden wir uns für Friedensverhandlungen und Schlichtungsgespräche einsetzen. Der Übergang der Macht wird geordnet vonstatten gehen. Wir kämpfen für die Vergangenheit, während wir uns auf die Zukunft vorbereiten.«
    »Was ist mit den Amerikanern?«, fragte Lananga. »Was werden die unternehmen?«
    »Sobald wir Freetown eingenommen haben, nichts.«
    »Und vorher?«
    Latisse Matabu verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Das ist nicht ihr Kampf. Die Vereinigten Staaten wissen, dass sie für immer hier bleiben müssen, wenn sie die Regierung Kabbah retten.«
    »Sie glauben, die Amerikaner werden sich ducken wie die Hunde, die sie sind?«, rief der Stammesführer der Ganta in seiner gewohnt leidenschaftlichen Art.
    »Das ist nicht ihr Kampf, es sei denn, wir machen es zu ihrem«, erwiderte Latisse.
    »Wir sollten zu Beginn des Angriffs ihre Quartiere überfallen«, schlug ein anderer General vor und ließ den Blick in die Runde schweifen in der Hoffnung, Unterstützung zu finden. »Wir dürfen ihnen gar nicht erst die Möglichkeit geben, sich zu entscheiden, ob sie kämpfen wollen oder nicht. Das gilt auch für die UN-Friedenstruppen.«
    »Ich stelle meine Männer zur Verfügung!«, bot der Stammesführer der Ganta eilfertig an.
    Matabu blieb gelassen. »Folgt dieser Strategie, und unser Triumph wird einen Tag dauern, statt unser Leben lang. Provokation ist genau das, was die Amerikaner und die Vereinten Nationen wollen! Das würde ihnen den Vorwand verschaffen, den sie brauchen, um ihre Intervention zu wiederholen, genau wie in Bosnien. Die Amerikaner sind leicht zu berechnen!«
    »Wir sind nicht in Bosnien, General«, erinnerte Lananga.
    »Nein, in Westafrika, wo sowohl der Einfluss als auch Präsent der Amerikaner weitaus stärker ist. Wir dürfen ihnen keinen Grund zum Einschreiten geben. Wir müssen so plötzlich und entschlossen zuschlagen, dass sie gar keine andere Wahl haben, als die von uns gebildete Regierung anzuerkennen.«
    »Was ist mit den schwereren Waffen, die wir von unseren Diamanten gekauft haben?«
    »Jedem von Ihnen wird ein Stück Land zugeteilt, der Größe seines Kommandos entsprechend. Sorgen Sie dafür, dass diejenigen, denen eine solche Waffe zur Verfügung gestellt wird, auch damit umgehen können. Überprüfen Sie Ihre Funkgeräte. Versichern Sie sich, dass Sie Ersatzeinheiten und zusätzliche Batterien haben. Kommunikation wird in den nächsten Stunden entscheidend sein.«
    »Eines Tages haben wir Satellitentelefone«, meinte einer der Generäle.
    »Damit die Amerikaner unsere Gespräche mithören können«, tadelte Lananga hitzig.
    »Bis dahin«, meinte Matabu, »werden die Amerikaner gegangen sein.«
    Die Tür der Hütte flog auf, und General Sheku Karim marschierte hindurch, einen Sack über der Schulter. Er wurde von zwei Lieutenants begleitet. »Und wenn nicht«, prahlte er, »werde ich mit ihnen das tun, was ich mit den Soldaten der Kabbah-Regierung getan habe.«
    »Und das wäre?«, fragte Matabu.
    Karim, ein hoch gewachsener, kräftiger Mann mit einer weißen Narbe auf der rechten Wange, stellte den Sack zu seinen Füßen ab. »Eine Gelegenheit, die ich nicht ungenutzt verstreichen lassen konnte. Ich habe diesen

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