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Die Spur des Dschingis-Khan

Titel: Die Spur des Dschingis-Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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von denen auf eine umgestürzte Tonne und hielt eine donnernde Ansprache. Zum Teil an die Arbeiter … mehr noch an die Soldaten gerichtet.
    »Bravo! … Bravo! … Der Sultan wollte Hunderte von euch ermorden … Eure Brüder sind ihm nicht gefolgt … zu uns gehören sie … in unsere Reihen …«
    Fahnen wurden geschwungen. Viele hundert Arme streckten sich den Soldaten entgegen.
    Im Augenblick kam es zur Verbrüderung. Die einzelnen Soldaten wurden umarmt, auf die Schultern gehoben. Hilfreiche Hände nahmen ihnen die Gewehre, die Patronentaschen ab, und im Nu waren die Waffen in der Arbeitermenge spurlos verschwunden … in die Hände ganz anderer Leute übergegangen.
    Ein schwarzer Korporal schwang sich im Augenblick zum Befehlshaber der führerlosen Truppe auf. In einer kurzen Ansprache wies er die Schützen darauf hin, daß ihr Blut nicht den Ausbeutern und deren selbstsüchtigen Zwecken, sondern den schwarzen Brüdern gehöre.
    Die klirrenden Fensterscheiben des Verwaltungsgebäudes lenkten die Aufmerksamkeit der Menge von seinen Worten ab. Durch die Fensterhöhle konnte man schon einzelne Arbeiter beim Plündern beobachten.
    Unwiderstehlich reizte der Anblick den ganzen Haufen. Ein paar große Schnapsfässer, aus den Kantinenräumen auf den Hof gerollt, taten das übrige.
    Drei Tage waren die europäischen Zeitungen mit aufregenden Nachrichten aus dem nordafrikanischen Minengebiet gefüllt. Am vierten Tag meldete der offizielle Telegraph, daß es mit Hilfe der Truppen gelungen sei, der Lage Herr zu werden. Schon am ersten Tag hatte die französische Regierung mit Hilfe aller verfügbaren Flugschiffe die nötige Truppenmacht über das Meer geworfen. Mit Energie hatte man die Aufstandsbewegung niedergeschlagen und den Streik beendet.
    Doch kaum hatten sich die Gemüter beruhigt, als neue Hiobsposten aus Afrika kamen … diesmal aus dem Sambesigebiet.
    Hier war um die nach Millionen von Pferdestärken zählenden Wasserkräfte der großen Sambesifälle herum seit einem halben Jahrhundert eine gewaltige Industrie entstanden.
    Hier war eine der Hauptquellen, aus denen die Wirtschaft des alten Europa neue Kräfte schöpfte. Hier, wo das tropische Klima die Zahl der weißen Bevölkerung von vornherein niedrig hielt, bildeten die schwarzen Arbeiter naturnotwendig den Hauptträger der industriellen Leitung.
    In diesem Gebiet war es bisher nie zu Aufständen gekommen. Jetzt aber war auch hier die Lage bedenklich.
    Jetzt weigerten sich die schwarzen Arbeiter ganz plötzlich, die größere Arbeitszeit weiter zu leisten. Auch hier wurde das Wirken fremder Emissäre zweifelsfrei festgestellt.
    Schon waren die Unternehmer unter dem Druck der Regierungen bereit, den Forderungen nachzugeben, als die Dinge eine schlimme Wendung nahmen. In einer Nacht waren die Fabriken und Werke im Tschotigebiet von Ausständigen besetzt und die Werkleiter massakriert worden. Die Gefahr, daß das ganze dortige Industriegebiet verlorenging, war riesengroß.
    Da zeigte sich die jahrhundertealte englische Kunst, Kolonialpolitik zu treiben, in hellstem Lichte. Mit vielen Versprechungen und Erleichterungen auf der einen, mit Energie auf der anderen Seite wurde die Ordnung wiederhergestellt. Doch waren es wieder bange Wochen, die Europa schwer bedrückten. Aber noch konnten es die wenigsten verstehen, ja nur ahnen, was die Signale zu bedeuten hatten.
    Etwas anderes, ganz Unerklärliches ereignete sich in dieser Zeit an den europäischen Börsen. Langsam, aber unaufhaltsam sank der Kurs der Aktien der E. S. C.
    Das Direktorium wurde mit Anfragen bestürmt. Seine Auskünfte vermochten die Sache nicht zu klären, keinen begreiflichen Grund für das Sinken der Papiere zu geben.
    Eins stand fest. Der Anstoß zu dieser ganzen Baissebewegung war von Amerika gekommen. Das europäische Publikum war dann mit Angstverkäufen gefolgt. Aus dem Ball drohte eine Lawine zu werden.
    Da kam ein Tag, an dem der Sturz zum Stillstand kam und der Kurs sogar einige Punkte gewann, um sich von nun an ganz langsam zu erholen.
    Was war geschehen? Am Abend vor diesem Tag hatte eine Sitzung des Direktoriums der E. S. C. stattgefunden. Zum allgemeinen Erstaunen der meisten Teilnehmer war kurz nach der Eröffnung der Sitzung Georg Isenbrandt in das Zimmer getreten. Er folgte einer dringenden Einladung des Präsidenten.
    Eine knappe Stunde hatte er gesprochen. War im Anschluß daran sofort nach Asien zurückgekehrt. Als die Mitglieder des Direktoriums nach der Sitzung das Gebäude

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