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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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hätten sich nicht mit Silver zusammentun sollen.«
    »Und das reicht Ihnen als Rechtfertigung?«
    »Ich rechtfertige mich nicht. Es war nur eine beiläufige Bemerkung.«
    Seine Stimme klang lässig und ausdruckslos, Kerry hatte große Mühe, ihre Wut zu unterdrücken. »Warum haben Sie angerufen?«
    »Ich wollte Ihre Stimme hören. Ich sitze schon eine ganze Weile hier und betrachte Ihr Foto. Wir sind einander sehr ähnlich.«
    »Blödsinn!«
    Er lachte in sich hinein. »Das klingt ja richtig empört. Aber es stimmt, Kerry. Denken Sie drüber nach.«
    »Sie sind ein Mörder. Ich brauche nicht darüber nachzudenken.«
    »Glauben Sie, damit könnten Sie mich ärgern? Mord ist nur ein Wort. Unter bestimmten Umständen wären Sie sicherlich auch in der Lage zu töten. Können Sie sich das nicht vorstellen?«
    »Nein.«
    »Was wäre, wenn Sie die Möglichkeit hätten, mich zu töten?«
    Sie holte tief Luft. »Ich lege jetzt auf.«
    »Das glaube ich nicht. Dafür sind Sie viel zu neugierig auf mich. Genauso neugierig, wie ich auf Sie bin.«
    »Das Einzige, was mich neugierig macht, ist, wie ein Scheißkerl wie Sie einen Mord rechtfertigt.«
    »Der Trick besteht darin, erst gar nicht zu versuchen, sich dafür zu rechtfertigen, sondern es einfach zu akzeptieren. Und Ihre Neugier beinhaltet weit mehr als diese Frage. Aus welchem Grund hätten Sie sonst nach Marionville fahren sollen?«
    Sie beantwortete die Frage nicht. »Warum sind Sie mir gefolgt?«
    »Aus demselben Grund, der Sie getrieben hat. Ich gewinne allmählich den Eindruck, dass wir zwei verwandte Seelen sind.«
    »Niemals.«
    »Haben Sie es genossen, auf den Ruinen des Hauses der Krazkys zu stehen? Auf dieses Werk war ich damals besonders stolz.«
    »Drei Kinder sind in dem Feuer ums Leben gekommen.«
    »Tim Krazky war ein Rowdy. Ich hasse Rowdys.«
    »Also haben Sie ihn und seine ganze Familie kurzerhand umgebracht.«
    »Feuer reinigt und zerstört alles Hässliche. Tim Krazky war sehr hässlich.« Er lachte in sich hinein. »Man könnte allerdings sagen, dass er noch hässlicher aussah, nachdem das Feuer ihn erledigt hatte.«

    »Gott, Sie sind ja krank!«
    »Es würde mich zutiefst kränken, wenn ich dächte, dass Sie das ernst meinen. Doch ich weiß, dass das zu dem Kampf gehört, den Sie schon Ihr ganzes Leben kämpfen. Sie haben den falschen Weg eingeschlagen und sind blind für die Wahrheit, aber das macht nichts. Ich werde Ihnen die Wahrheit beibringen.
    Es sei denn, Firestorm muss Sie töten. In letzter Zeit komme ich jedoch mehr und mehr zu der Einschätzung, dass das eine Schande wäre. Ist das nicht seltsam?«
    »Ich führe nur einen Kampf, und zwar gegen Menschen wie Sie.«
    »Es gibt niemanden wie mich. Außer Ihnen vielleicht.« Er überlegte. »Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet.
    Wenn Sie die Möglichkeit hätten, mich zu töten, würden Sie es tun?«
    »Ja.«
    »Das ist Ihnen richtig schwer gefallen, was? Den meisten Menschen fällt es schwer, das zuzugeben. Es ist so viel leichter, wenn man sein wahres Ich erst einmal erkannt hat.«
    »Haben Sie das Gefühl, dass dieses Gespräch irgendwohin führt?«
    »Sie kommen auf den Punkt.« Er lachte leise. »Ich würde es genauso machen. Als ich Sie auf den Ruinen in Marionville stehen sah, wusste ich, dass wir uns ähnlich sind. Ich habe mich noch nie einem Menschen so nah gefühlt. Wir sind zwei Seiten derselben Münze.«
    »Sie haben ja keine Ahnung, was Sie da reden.«
    »Ich weiß genau, wovon ich rede. Wir beide lieben das Baby.«
    »Baby? Feuer. Sie reden von Feuer?«
    »Selbstverständlich. Wahrscheinlich glauben Sie, dass Sie Feuer hassen, aber das stimmt nicht. Feuer beherrscht Ihr Leben, Feuer fasziniert Sie, ob Sie wollen oder nicht.«
    »Sie sind verrückt.«
    »Nein, Sie begreifen das nur noch nicht. Ich betrachte es als meine Pflicht, Ihnen die Augen zu öffnen, bevor mein Baby Sie verschlingt. Es ist mir eine Pflicht und ein Vergnügen.«
    Jetzt bloß nicht ausrasten. »Dann treffen Sie sich mit mir.«
    »Sie sind noch nicht dazu bereit. Sie müssen noch einiges an Erfahrung sammeln. Sie müssen die Macht über Leben und Tod kennen lernen und begreifen, dass Sie die Kontrolle haben. Es gibt kein besseres Gefühl auf der Welt.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Das werden Sie schon noch verstehen. – Wie geht es Ihrem Hund?«
    Mit dem Themenwechsel hatte er sie kalt erwischt.
    »Wie bitte?«
    »Ich habe beschlossen, Ihrem Wunderhund ein bisschen Übung zu verschaffen.

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