Die Staatsanwältin - Thriller
Tate zurück. »So authentifiziert man diese Dinge.«
Richter Brown wandte sich an Rivera. »Ist das Ihre Stimme?«
Rivera warf mir einen Blick zu, und ich starrte wütend zurück. Er sah den Richter an. »Klingt so.«
Brown nahm die Brille ab, rieb sich die Schläfen und wandte sich an Masterson. »Ich habe keine Wahl. Die Aufnahme ist als Beweisstück zugelassen.«
Nachdem sich die Jury wieder auf ihre Plätze gesetzt hatte, spielte Caleb Tate die Aufnahme ab. Ich ertrug es nicht, die Reaktionen der Geschworenen anzusehen. Dann fragte Tate Rivera noch einmal, ob das seine Stimme auf dem Band sei.
»Klingt so«, wiederholte Rivera.
»Erinnern Sie sich jetzt daran, mich bedroht zu haben?«, fragte Tate.
Vielleicht war Rivera schlau genug, sich herauszureden. Vielleicht würde er sich etwas ausdenken, das harmlos klang. Aber der Kerl war offensichtlich dumm genug, seinen Anwalt am Telefon zu bedrohen, also versuchte ich, meine Hoffnungen im Zaum zu halten.
»Das hatte nichts mit Richterin Snowden zu tun«, sagte Rivera. »Ich habe von etwas anderem geredet, das Sie tun sollten. Irgendeinen Einspruch einreichen oder so. Das habe ich doch nur so gesagt.«
»Damit ich das richtig verstehe«, sagte Tate mit Spott in der Stimme. »Sie sagten, ich hätte vierundzwanzig Stunden Zeit, um irgendeinen Einspruch einzulegen, oder Sie wollten zur Staatsanwaltschaft gehen und einen Deal machen mit einer Information, die jemand Ihnen über meinen Fall gegeben hatte?«
»So was in der Art.«
Tate deutete auf die Geschworenen. »Und Sie erwarten, dass diese Leute Ihnen das glauben?«
Masterson stand auf. »Einspruch!«
»Stattgegeben.«
»Auf dieser Aufnahme sagten Sie, Sie wüssten Dinge, die Sie nicht wissen sollten. Dass ›Leute reden‹. Meinten Sie damit das Wissen über die Spuren von Morphin in den Fingernagelproben?«
»Ich weiß nur, dass ich Ihnen Morphin gegeben habe, genau wie Sie verlangt haben. Darum ging es. Sie haben geredet.«
Tate lächelte breit, und ich sah, dass das Rivera wütend machte. »Ich will sichergehen, dass ich das richtig verstehe. Sie sagen, dass Sie in diesem Telefongespräch mit mir, als Sie sagten, dass ›Leute reden‹, in Wirklichkeit meinten, dass ich rede?«
»Ich weiß nicht mehr.«
»Verstehe. Tja, ich will Sie eines fragen – als Sie beschlossen, mit der Staatsanwaltschaft zu reden, mit wem haben Sie da als Erstes geredet?«
»Mit dem leitenden Ermittlungsbeamten in dem Fall.«
»War das dann Detective Tyler Finnegan?«, fragte Tate.
Rivera zuckte die Achseln. »Wenn Sie es sagen.«
»Und nachdem Sie sich mit Detective Finnegan getroffen haben, haben Sie beide sich gemeinsam mit Ms Brock getroffen – stimmt das?«
»Ja. Das habe ich schon gesagt, als Mr Masterson mich gefragt hat.«
»Bezeugen Sie unter Eid, auf die Gefahr hin, Ihren untadeligen Ruf aufs Spiel zu setzen, dass Detective Finnegan Ihnen vor diesem Treffen mit Ms Brock keine kleine Information über den Fall weitergegeben hat?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
»Ich spreche davon, dass Sie Informationen über das Morphin und den Drogenkonsum im Zeitraum von sechs Monaten erhalten haben.«
»Das ist nicht passiert.«
»Als Sie in dem Telefongespräch also sagten, dass ›Leute reden‹, bezogen Sie sich nicht auf Detective Finnegan?«
»Nein. Ich habe nicht ihn gemeint.«
»Sind Sie sich da sicher?«
»Hundertprozentig.«
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79
Rafael Riveras Zeugenaussage war ein völliges Desaster gewesen, aber Bill Masterson bestand darauf, im selben Restaurant zu Mittag zu essen wie die ganze Woche schon. »Nie die Gewohnheiten ändern«, flüsterte er mir zu. »Sonst glauben sie, wir sind in Panik.«
»Damit hätten sie aber recht«, flüsterte ich zurück.
Ich folgte Masterson aus dem Saal, und die üblichen Reporter warteten auf der Treppe vor dem Gericht. Sie feuerten Fragen auf Masterson ab, doch er tat sie achselzuckend ab, genau wie sonst auch.
»Was werden Sie jetzt tun?«, fragte einer von ihnen.
»Mittagessen.«
»Nein. Ich meine, wegen der Aussage von Rafael Rivera.«
Masterson blieb einen Augenblick stehen und schaute in die Kameras. »Die Staatsanwaltschaft wird eine Untersuchung gegen Rivera einleiten und feststellen, ob seine Aussage zu einer Anklage führen sollte. Die Klage gegen Caleb Tate hängt aber nicht von Riveras Aussage ab. Wo Tate die Drogen herhatte, ist nicht das Thema. Wie Dr. O'Leary sagte, waren die Drogenmengen in Rikki Tates Blut und
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