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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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Magen so groß, dass sie eindeutig an einer vorsätzlichen Vergiftung gestorben ist, nicht an einer versehentlichen Überdosis.«
    »Warum haben Sie Rivera dann in den Zeugenstand geholt?«
    »Esst ihr Jungs eigentlich nie zu Mittag?«, fragte Masterson. Er ging weiter, und ich folgte ihm. »Wie Sie sehen können, lasse ich nicht viele Mahlzeiten aus.«
    Als wir an unseren ruhigen Tisch im hinteren Bereich eines Diners in der Nähe ankamen, verdüsterte sich seine Stimmung. Er sprach davon, die Anklage fallen zu lassen. Er konnte nicht fassen, dass Caleb Tate eine Aufzeichnung hatte.
    »Vielleicht kann L. A. uns die Kohlen aus dem Feuer holen«, sagte Masterson. »Er ist ziemlich raffiniert.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, wie L. A. Riveras Misserfolg ungeschehen machen konnte, aber ich behielt meine Gedanken für mich. Zumindest hatten wir das Wochenende vor uns, um uns neu zu sammeln.
    »Er hat Ihren Dad nicht erwähnt«, sagte Masterson zwischen zwei Bissen. »Musste er auch nicht. Er will dieses Damoklesschwert wahrscheinlich nur über unseren Köpfen schweben lassen. Um uns eine letzte Chance zu geben, die Klage zurückzuziehen, bevor er Ihren Vater mit hineinzieht.«
    »Jetzt, da er Riveras Drohung mit der Aufnahme bewiesen hat, wieso ist dann die Erfolgsrate meines Vaters bei Snowden überhaupt noch relevant?«
    »Ist sie wahrscheinlich nicht. Aber das heißt nicht, dass er die Sache nicht trotzdem platzen lässt wie eine Atombombe und Richter Brown dazu bringt, unserem Einspruch stattzugeben. Von da an übernimmt dann die Presse.«
    Ich stocherte in meinem Essen, während wir besprachen, wie wir die Überreste unseres Falls retten konnten. Ich hatte auch vorher schon Zeugen untergehen sehen, aber nie so spektakulär. Masterson wirkte weniger verzweifelt. »Essen Sie etwas«, sagte er, während er sein Sandwich verschlang. »Sie stehen den Nachmittag nicht durch, wenn Sie nichts essen.«
    Kurz vor dem Bezahlen brachte Masterson das Gespräch zurück auf meinen Vater. »Es ist eine Sache, den Ruf Ihres Vaters aufs Spiel zu setzen, wenn wir damit eine Chance haben, den Fall zu gewinnen«, sagte er. »Aber es ist etwas anderes, wenn der Fall sowieso den Bach runtergeht.«
    »Ich finde nicht, dass der Ruf meines Vaters der entscheidende Faktor sein sollte«, protestierte ich.
    »Das ist sehr nobel von Ihnen«, sagte Masterson. »Aber ich mochte Ihren Vater. Und ich bin derjenige, der entscheidet, ob wir seinen Ruf für das opfern, was von unserem Fall noch übrig ist. Zum Glück kann Tate jetzt, da Rivera aus dem Zeugenstand heraus ist, das Thema Richterin Snowden nicht mehr aufbringen, bis er seine eigenen Zeugen befragt. Bringen wir einfach den restlichen Nachmittag hinter uns, und dann reden wir.«
    »Okay«, sagte ich, dankbar, dass der Prozess weiterging, auch wenn er nur an einem dünnen Faden hing.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
80
    L. A. betrat den Zeugenstand und sah gepflegt und entschieden nach Hollywood aus. Er lächelte strahlend für die Damen unter den Geschworenen, und allein sein Anblick hob meine Stimmung. Zeugen dürfen während anderer Befragungen nicht im Gerichtssaal sein, und soweit L. A. wusste, lief immer noch alles nach Plan.
    Ich ging die Ermittlungen mit ihm durch, und er sagte mit Überzeugung und Präzision aus. Ich ertappte mich dabei, dass ich mich schämte, seine Loyalität angezweifelt zu haben.
    L. A. machte seine Sache hervorragend, als er die Stücke des Puzzles zusammenfügte – die Verbindungen zum Fall Van Wyck, die dramatisch erhöhten Medikamentenspiegel in Rikkis Blutkreislauf, die aufgetreten waren, kurz nachdem Tate diesen Fall recherchiert hatte; Tates finanzielle Schwierigkeiten, die Lebensversicherung, die Eheprobleme, Rikkis Bekehrung zum Christentum und ihre Entschlossenheit, etwas anderes als Caleb Tates Vorzeigepüppchen zu sein.
    Dann fragte ich ihn, ob er wisse, dass Caleb Tate ungefähr vier Monate vor Rikkis Tod Dr. Aaron Gillespie angerufen und ihm erzählt hatte, dass seine Frau schmerzmittelabhängig sei und ihn um Hilfe gebeten hatte.
    »Ja. Das haben wir bei den Ermittlungen erfahren.«
    »Zeigt das nicht, dass Caleb Tate seine Frau nicht vergiftet hat?«, fragte ich.
    L. A. nickte, als wolle er sagen: sehr gute Frage . »Ganz im Gegenteil, es ist das perfekte Alibi. Denken Sie weiter«, schlug L. A. vor. »Falls Caleb Tate seiner Frau wirklich ab und zu heimlich Tabletten ins Essen gemischt hat, hätte sie abgestritten, ein Suchtproblem zu haben,

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