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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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Richtung des Monastiriums davon. Leron´das sah ihm noch eine Weile nach, ehe er über die Hecke sprang und sich an seine traurige Aufgabe machte, den Abt zurück in die Kirche zu bringen.

    Er bettete ihn vor den Altar, wo er ihn erst vor einigen Stunden betend angetroffen hatte, und zog sich anschießend in die abgeschiedene Dunkelheit der verborgenen Kammer zurück.
    Seine Augen bleiben an der unendlichen Grausamkeit hängen, die dem Märtyrer Albarus angetan worden war.
    Obwohl der Abt es ihm erklärt hatte, verstand er immer noch nicht, warum die Menschen diese Grausamkeit brauchten, um aus einem der ihren einen Helden, einen Heiligen zu machen.
    Geduldig hielt Leron´das Wache, bis er den erstickten Aufschrei eines Mannes hörte und kurze Zeit später viele aufgeregte Stimmen aus der Kirche zu vernehmen waren. Der Abt war gefunden, die Mönche kümmerten sich um alles Weitere. Für Leron´das endete seine Aufgabe hier.
    Er glitt die steile Treppe hinab und verschloss die Luke hinter sich. Langsam ging er zurück in den verborgenen Raum, beseitigte still und mit Bedacht, alle Blutspuren auf dem Boden, dann räumte er die Schriftrollen an ihren Platz.
    Zurück nach Corona, dachte er, und hatte das Gefühl sich nur noch im Kreis zu bewegen. Corona war ihm versperrt und der wahrscheinlich gefährlichste Platz, den es auf dieser Welt für ihn gab. Dennoch musste er dem Dekan Resilius berichten, was hier vorgefallen war. Zumindest wusste er, wie er ihn finden konnte.
    Prüfend sah er sich noch einmal um. In einer Nische, die sich von den anderen kaum unterschied, entdeckte er eine weitere Tür. Er stieß dagegen, aber sie war verschlossen. Einen Moment stand er unschlüssig davor, dann schob er den Schlüssel ins Schloss. Er glitt hinein, aber er ließ sich nicht umdrehen. Leron´das spürte die Neugierde, die an ihm nagte wie eine Maus an einer Wurzel, aber er scheute sich davor, das Schloss zu sprengen. Was auch immer hinter dieser Tür verborgen war, eines Tages würde es ans Licht kommen. Er sah auf all die Schriftrollen, die hier im Raum gelagert waren und die er jetzt auch nicht lesen konnte. Sein Auftrag war klar. Geh nach Corona und finde den König. Heute war das wichtiger denn je. Menschen, Freunde vertrauten darauf, dass es ihm gelang, den einen zu finden. Er war der Bote aus der Prophezeiung. Ein Bote wie die Menschen ihn nicht oft gesehen hatten. So hatte sich Rond´taro Eridius gegenüber ausgedrückt.
    Leron´das wünschte, er könnte mit ihm sprechen, aber er wusste, dass Rond´taros Fähigkeiten über das Wasser zu reden, sehr eingeschränkt waren. Vielleicht konnte Ala´na mit ihm sprechen? Während Leron´das langsam nach Norden auf den Ausgang zuging, reifte in ihm ein Gedanke.

    ≈

    Vinzenz fühlte sich schuldig. Er kannte die Wahrheit über den Tod des Abtes, aber er behielt sie für sich. Als wäre er selbst der Mörder, schlich er sich aus dem Monastirium und erreichte die Straße nach Norden noch vor dem ersten Tageslicht. Der Himmel hatte sich in dunkle Wolken gekleidet und dünner Regen benetzte die Erde.
    Da jetzt endlich klar war, dass es einen rechtmäßigen Nachkommen von König Philmor gab, musste Vinzenz auf seinem Weg nach Hause dafür sorgen, dass er genügend Anhänger fand. Hier im Süden war es zwecklos, denn die Grafschaften und Baronien unterstanden genau wie die Monastirien und Kirchen dem Archiepiskopos. Vinzenz beschloss dafür zu sorgen, dass das Volk um die Zauberer wusste. Die Gerüchte mussten so laut werden, dass die hohen Würdenträger der Kirche ihre Ohren nicht länger davor verschließen konnten. In Wirtshäusern und auf Marktplätzen säte er aus, ebenso an den Tafeln der Grafen und Barone, bei denen er zu Gast war.
    Als er nach acht Tagen das Städtchen Erlefurt am südlichen Ende des alten Waldes erreichte, hörte er zum ersten Mal, wie die Menschen über die Zauberer erzählten. Er überließ es seinen Männern, jedem, der es hören wollte, zu bestätigen, dass es, da wo sie herkamen, Gnome und Zauberer gab.
    Vorerst zufrieden wandte er sich nach Norden, denn ab hier galt es, Verbündete für den Kampf zu finden. Männer, die das Joch eines falschen Königs zu tragen, nicht länger bereit waren. Er hoffte Waldoria, wo er wegen des Schnees seine Kutsche hatte stehen lassen, spätestens zum Anfang des Lenzmondes zu erreichen.
    Als er Erlefurt verließ, stieß Leron´das zu ihm. Der Elbe wartete hinter der Stadteinfriedung am Straßenrand und schwang sich

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