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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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Weib, ein Esel…“
    „Wir könnten dem Esel nachts unsere Pferde anvertrauen, und er wird uns rechtzeitig vor Gefahren warnen. Er hat mir zweimal das Leben gerettet, es wäre unvernünftig, ihn jetzt zurückzulassen.“
    „Mir soll´s recht sein. Aber auf die Pferde wird er nicht achten müssen. Ich habe vor, ordentliche Gasthöfe aufzusuchen. Die Pferde werden in den Ställen untergebracht.“
    Philip nickte. Er hatte schon vor geraumer Zeit begriffen, dass sich diese Reise deutlich von denen unterscheiden würde, die Menschen seines Standes normalerweise unternahmen und, dass sie bestimmt keinerlei Ähnlichkeit mit seiner Flucht quer durch das Land haben würde.
    Keine stundenlangen Fußmärsche, keine Mahlzeiten am Straßenrand, keine Übernachtungen unter den Sternen. Zudem hatte Hilmar ihm erklärt, wo sie ein paar Tage bei befreundeten Grafen verbringen würden.
    „Ich geh noch mal nach draußen. Erós braucht Bewegung, damit er für den langen Weg gut gerüstet ist.“

    Er ging in den Stall. Das Pferd war schon gesattelt und der Esel begrüßte ihn mit einem erfreuten Schrei. Arinas Stute stand nicht mehr in der Box. Mit klopfendem Herzen stieg Philip aufs Pferd und ließ es durch das Tor und über die Brücke traben.
    Irgendwann in den letzten Wochen hatte sein Körper das Prinzip des Reitens verstanden und ab da ging es fast wie von selbst. Für Erós, der auch keine ordentliche Ausbildung genossen hatte, verband er seine Bewegungen mit Worten. Das Pferd lernte schnell, auf die richtigen Hilfen zu reagieren.
    Philip bog von der Straße ab und ritt zu der stillen Stelle am Ufer des Flusses, wo er sich in den letzten Wochen öfter mit Arina getroffen hatte. Der Schnee war so weit geschmolzen, dass er das braune Gras nur noch in größeren und kleineren Flecken bedeckte. Die Wiese war feucht und schmatzte unter den Hufen der Tiere.
    Arina stand neben der dicken Weide und warf Stöckchen in den schnellfließenden Strom. Als sie ihn hörte, sah sie auf und lächelte.
    „Wie lief das Gespräch mit deiner Mutter?“
    Arina lachte. „Die habe ich bereits gestern weich gekocht und am Schluss hat sie gesagt, rede mit deinem Vater. Das hab ich getan. Jetzt steht sie in meinem Zimmer und schikaniert das neue Mädchen. Sie war ganz sicher, dass er nein sagt.“ Wie eine Katze kuschelte sie sich in Philips Arme und er schloss für einen Moment zufrieden die Augen.
    „Was meinst du, wie lange wir gemeinsam unterwegs sein werden, bevor du nach Corona abzweigen musst?“
    „Ich schätze etwa drei Wochen. Dein Vater hat einige Aufenthalte eingeplant, die etwas länger dauern könnten.“
    „Ich war noch nie so weit von zu Hause fort.“ Arina kicherte aufgeregt.
    Philip strich ihr über die Haare und sie legte ihren Kopf zurück an seine Brust. „Es wird weitere fünf Wochen dauern, ehe ihr Eberus erreicht. Selbst wenn bei mir alles ganz schnell geht, kann ich nicht vor Ende des Wonnemonds in Eberus sein.“
    „Wir werden viel zu tun haben.“ Arina löste sich aus seiner Umarmung. „Ich werde das Meer sehen. Es wird herrlich sein. Alle Menschen, die das Meer gesehen haben, sind begeistert davon.“
    Philip schluckte. Das war nicht die Art von Antwort, die er hören wollte. Natürlich hatte er sich auch das eine oder andere Mal gestattet, an das Meer zu denken. Er hatte sogar in einigen Büchern darüber gelesen, aber hauptsächlich kreisten seine Gedanken um das, was ihn in Corona erwartete. Wochenlang würde er dadurch von Arina getrennt sein. Ihre heimlichen Treffen am Fluss würden wegfallen. Schon jetzt spürte er den leisen Schmerz, wenn er an den Abschied dachte. Sie war allerdings so aufgekratzt und unruhig, so voller Vorfreude auf ein Abenteuer, dass er ihr den Spaß nicht verderben wollte.
    Er trat hinter sie und machte eine weit ausladende Bewegung mit dem Arm, während er sagte: „Soweit das Auge reicht, nichts als glitzerndes, funkelndes Blau.“
    Arina lehnte sich an ihn und er fuhr fort. „Die Wellen murmeln leise über den Sand und die Sonne scheint warm auf deinen Rücken. Nur einen Steinwurf entfernt, ragen zwei Felsen aus dem Meer. An ihnen reibt sich das Wasser zu schäumender Gischt. Es zischt in den Ritzen und brodelt in den ausgespülten Höhlen. Wenn Wind aufkommt und das Meer unruhig ist, dann schlägt die Brandung donnernd an den Stein und zerschellt in weißem Schaum, der in den Himmel spritzt.“
    Arina zog seine Arme um sich und legte ihre Wange an seine Brust, sodass ihre Stirn

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