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Die Stadt der verkauften Traeume

Die Stadt der verkauften Traeume

Titel: Die Stadt der verkauften Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Whitley
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erforderlichen Dokumente mit meinem Siegel zu versehen, wenn Sie ebenfalls dazu bereit sind. Selbstverständlich müssen dann, wenn es zur Heirat kommt, weitere Verträge abgeschlossen werden.«
    »Ah … natürlich«, stammelte Mark.
    Die Oberin erhob sich. »Schön, dann gehe ich die Verträge aufsetzen. Wenn Sie möchten, Cherubina ist im Zimmer nebenan. Wir sollten uns auf einen wöchentlichen Besuch einigen, und ich habe nichts dagegen, wenn Sie wünschen, ihn jetzt gleich abzustatten.«
    Mark erhob sich wie betäubt, wollte noch etwas fragen, irgendetwas, um den Augenblick hinauszuzögern. Doch Oberin Angelina war bereits gegangen. Mit ihrer Zeit war sie genauso knauserig wie mit allem anderen.
    Mark sah zur Tür. Sein Hals wurde trocken. Jetzt hätte er an alles Mögliche denken sollen. Er erinnerte sich, wie Gloria ihm beigebracht hatte, sich zusammenzunehmen, oder wie Snutworth bemerkte, dass er es bei einer Plauderei belassen solle. Aber im Augenblick konnte er an nichts anderes denken als an Lauds Rat, der schnörkellos direkt auf den Punkt gekommen war: »Einfach dran denken, dass sie es wahrscheinlich genauso unangenehm findet wie Sie.«
    Mit derlei konfusen Gedanken im Kopf klopfte er an.
     
    »Hereinspaziert!«, kam die Stimme von hinter der Tür. Eine junge Stimme. Mark tat seinen ersten erleichterten Seufzer. Wenn er sich Oberin Angelina so betrachtete, hätte es ihn nicht überrascht, wenn ihre Tochter bereits dreißig Sommer zählte.
    Er drehte den Türknauf.
    »Mr Mark! Kommen Sie doch auf einen Tee herein. Wir haben noch für einen Platz, oder nicht?«
    Mark hatte nichts gegen Rosa. Rosa in Maßen war als Farbe völlig in Ordnung. Leider besaß Cherubina nicht den Sinn ihrer Mutter für das rechte Maß.
    Er wäre mit dem Puppenhaus zurechtgekommen und mit den Rüschenvorhängen. Es störte ihn nicht, dass er ein überrascht aussehendes Plüschtier von seinem Stuhl schieben musste, bevor er sich setzen konnte. Es machte ihm noch nicht einmal etwas aus, eine Hand zu küssen, die so von mädchenhaftem Glasschmuck bedeckt war, dass seine Zähne klirrten, als er sie berührte. Was ihn beunruhigte, war, dass das Mädchen, das ihm gegenübersaß, offensichtlich älter war als er, siebzehn oder achtzehn, und ihn trotzdem ein wenig an seine jüngere Schwester erinnerte, damals, als sie sechs Jahre alt war.
    »Bitte sehr«, sagte Cherubina und sah ihn schüchtern über den Tisch hinweg an. »Das ist der beste Tee, den wir haben, Mr Mark.«
    »Ich … ich glaube, Sie können mich einfach Mark nennen, Miss Cherubina, jetzt, da wir auf dem besten Weg sind, zu … ähm …«
    »Nun, ja, vermutlich …«, erwiderte Cherubina und spielte mit ihrer Kette.
    Schweigen.
    Mark fiel auf, dass Cherubina ihn, seit er eingetreten war, trotz ihrer scheinbaren Ungezwungenheit nicht ein Mal angesehen hatte. Sie schien von alldem genauso verwirrt zu sein wie er. Als entspräche er überhaupt nicht ihren Erwartungen.
    Seien Sie charmant, das hatte Snutworth gesagt. Bezaubern sollte er die junge Dame, genauso, wie er die Geschäftsleute für sich eingenommen hatte. Bloß, wie sollte er das anstellen?
    »Bezaubernde …«, er sah sich um, auf der Suche nach einem Einfall, »wirklich bezaubernde … Puppen, Cherubina.«
    Er hatte das Richtige gesagt. Cherubina blickte zu ihm auf und strahlte vor Freude. Ein aufrichtiges Lächeln. »Ja, das sind sie allerdings. Möchten Sie sie kennen lernen?«
    Mark lächelte schwach, während sie damit anfing, sie auf dem Tisch vor ihm aufzubauen. An einer von ihnen blieb sein Blick hängen. Dunkle Haut und dunkles Haar, ganz in Weiß gekleidet. Nur eine Babypuppe, aber etwas an ihren kleinen Knopfaugen behagte ihm nicht. Er drehte sie um, mit dem Gesicht zum Tisch. Dann spürte er etwas auf seinem Kopf. Er sah auf. Cherubina schwang triumphierend eine kleine silberne Schere und hielt eine Strähne seines Haars in die Höhe.
    »Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich die behalte, oder?«, sagte sie voller Ernst. »Ich möchte auch von Ihnen eine Puppe machen.«
    »Ähm …« Mark konnte nicht entscheiden, ob er das alles eher gruselig oder schmeichelhaft fand.
    Cherubina spielte mit der kurzen blonden Locke und hielt sie an ihre eigenen, helleren Löckchen.
    »Ja, Sie passen bestimmt richtig gut neben die Puppe von mir.«
    Fröhlich machte sie die Vorderseite des riesigen und weitläufigen Puppenhauses auf und zog eine männliche Puppe in blauem Mantel aus dem Wohnzimmer, in dessen Kamin

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