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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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der Stadt zu ihren unwichtigen Zielen brachten. Endlich tauchte die große Gestalt Khedrons in der Ferne auf, und einen Augenblick später befand er sich zum ersten Mal in der physischen Gegenwart des Spaßmachers.
    Der Spaßmacher setzte sich auf ein Marmorgeländer und sah Alvin gespannt an.
    »Ich frage mich«, sagte er, »ob du weißt, was du willst. Und ich frage mich auch, was du tun würdest, wenn du es erreichtest. Glaubst du wirklich, du könntest die Stadt verlassen, wenn es einen Weg gäbe?«
    »Ich weiß es«, erwiderte Alvin tapfer, obwohl Khedron die Unsicherheit in seiner Stimme spürte.
    »Dann will ich dir etwas sagen, was du vielleicht noch nicht weißt. Siehst du diese Türme dort?«, Khedron deutete auf die zwei Spitzen der Energiezentrale und der Ratshalle, die sich über einer Häuserschlucht von eineinhalb Kilometer Tiefe gegenüberstanden. »Angenommen, ich legte ein absolut festes Brett zwischen die beiden Türme – ein Brett, das nur fünfzehn Zentimeter breit wäre. Könntest du darübergehen?« Alvin zögerte.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Ich würde es noch nicht einmal gerne versuchen.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es niemals schaffen würdest. Dir würde schwindlig werden, und du würdest herunterfallen, bevor du ein Dutzend Schritte gegangen wärst. Wenn aber dasselbe Brett knapp über dem Boden angebracht wäre, könntest du ohne Schwierigkeiten darübergehen.«
    »Und was beweist das?«
    »Ganz einfach: Bei diesen Versuchen handelt es sich um ein und dasselbe Brett. Einer der mit Rädern versehenen Roboter, die man manchmal trifft, könnte es ebenso gut überqueren, ob es nun zwischen den beiden Türmen läge oder knapp über dem Boden schwebte. Wir könnten es nicht, weil wir Angst vor großen Höhen haben. Das mag unlogisch sein, aber das Gefühl ist zu mächtig, um durch logisches Denken beeinflusst werden zu können. Es ist uns angeboren.
    Genauso wie wir Angst vor dem leeren Raum haben. Man zeige einem Mann aus Diaspar eine Straße, die aus der Stadt hinausführt – eine Straße, die genauso aussehen könnte, wie diese hier vor uns –, und er wird nicht weit kommen. Er würde umkehren müssen wie du, wenn du versuchen wolltest, das Brett zwischen den beiden Türmen zu überqueren.«
    »Aber warum?«, fragte Alvin. »Es muss doch einmal eine Zeit gegeben haben …«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Khedron. »Die Menschen wanderten einst über die ganze Welt und sogar zu den Sternen. Irgendetwas hat sie verändert und ihnen diese Furcht eingepflanzt, mit der sie jetzt auf die Welt kommen. Du allein glaubst, sie nicht zu haben. Nun, wir werden sehen. Ich führe dich jetzt zur Ratshalle.«
    Die Ratshalle war eines der größten Gebäude der Stadt und beherbergte fast ausschließlich die Maschinen, die als wirkliche Verwalter Diaspars fungierten. Unter der Turmspitze lag der Saal, in dem der Rat in unregelmäßigen Ab ständen zusammentraf, wenn es, was selten vorkam, etwas zu entscheiden galt.
    Der riesige Eingang verschluckte sie, und Khedron tauch te in eine goldene Düsternis ein. Alvin hatte die Rats halle noch nie betreten; es gab keine Vorschrift, die das untersagte – es gab kaum Verbote in Diaspar –, aber wie alle anderen Bürger empfand er eine eigenartige Scheu vor diesem Ort.
    Khedron führte Alvin, ohne auch nur einmal zu zögern, durch Gänge und über Rampen, die offensichtlich für Roboter und nicht für Menschen gedacht waren. Einige Rampen führten so steil und im Zickzack in die Tiefe, dass man nicht hätte stehen bleiben können, wenn nicht die Schwerkraft zum Ausgleich verändert worden wäre.
    Sie erreichten schließlich eine geschlossene Tür, die sich öffnete, als sie sich ihr näherten, hinter ihnen aber wieder zuglitt. Vor ihnen befand sich wiederum eine Tür, die jedoch bei ihrem Näherkommen geschlossen blieb. Khedron berührte diese Tür nicht, sondern wartete bewegungslos. Nach einer kurzen Pause sagte eine ruhige Stimme: »Bitte nennen Sie Ihren Namen.«
    »Ich bin Khedron, genannt der Spaßmacher. Mein Begleiter ist Alvin.«
    »Und der Grund Ihres Erscheinens?«
    »Reine Neugier.«
    Zu Alvins Erstaunen öffnete sich die Tür sofort. Nach seinen Erfahrungen stiftete man nur Verwirrung, wenn man einer Maschine spaßhafte Antworten gab, und man musste dann meistens wieder von vorne anfangen. Die Maschine, die Khedron befragt hatte, musste also sehr klug sein und damit einen hohen Platz in der Hierarchie des

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