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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Krieg mit Leichtigkeit gewinnen.
    »Denkt daran: Gewonnene Schlachten auf freiem Feld sind bedeutungslos, wenn der Rest des Landes in fester Hand der Garnisonen hinter dicken Mauern ist. Wir müssen auf alles vorbereitet sein, aber ich glaube kaum, dass wir in der ersten Zeit mit größerem Gemetzel rechnen müssen. Gasams Inselkrieger befinden sich immer in seiner Nähe, um Blitzangriffe auszuführen. In Chiwa stehen wir Truppen gegenüber, in denen seine Untertanen dienen, die er als Besatzer zurückließ. Sie werden sich nicht zu sehr wehren, wenn sie merken, dass wir Milde walten lassen, falls sie sich schnell ergeben. Wir können uns leisten, großzügig zu sein. Wenn die Landarmee Kasin verlässt und zur Grenze zieht, segelt die Marine los und riegelt die chiwanischen Häfen ab. Ihre Pflicht ist es, jedes Schiff an der Flucht zu hindern, damit die Nachricht der Invasion nicht zu Gasam gelangt. Sie soll die Häfen nicht angreifen, es sei denn, eine der Städte ist nicht geneigt, sich der Landarmee zu ergeben. Dann wird ein Angriff zu Wasser und Land notwendig.«
    Die Zuhörer saßen reglos auf ihren Bänken und lauschten wie gebannt seinen Worten. Als ein Diener Hael eisgekühlten Wein servierte, herrschte respektvolle Stille. Er nippte an dem Kelch und fuhr fort.
    »So viel zur ersten Etappe des Feldzuges. Ich habe dreißig Tage dafür angesetzt, angefangen vom Grenzübertritt.« Er grinste, als er das entsetzte Aufstöhnen vernahm. »Ja, meine Herren, wir alle werden viele Blasen an den Füßen haben, noch ehe der Feldzug vorüber ist. Der nächste Schritt ist die Eroberung Sonos. Wir benutzen die drei größten Pässe. Hier, hier und hier.« Er markierte die Stellen im Gebirge, das die früher voneinander unabhängigen Länder trennte. »Wir benutzen den Weg, den Gasam nahm, und wenden teilweise die gleiche Strategie an wie er, denn sie war nicht schlecht. Wieder stürmt die Reiterarmee vor, ein Korps für jeden Pass. Alle ziehen bis zum Fluss Pata, der das Land in zwei Hälften teilt. Dann beschreibt das nördliche Korps einen Bogen nach Süden, um sich mit dem mittleren zu treffen. Auf dem Weg vernichtet es alle Armeen, die zwischen ihnen stehen. Dann rücken die vereinten Truppen weiter nach Süden vor, um das dritte Korps zu treffen. Alle drei ziehen schließlich noch weiter nach Süden. Jetzt weichen wir von Gasams Plänen ab: Westlich des Pata gibt es keine befestigten Städte oder starken Garnisonen. Die Fußtruppen begeben sich auf Schiffe, die sie zur Hafen Stadt Vasa bringen, die hier liegt.« Er deutete auf einen Punkt an der Küste Sonos. »Es ist keine große Stadt und hat sicherlich keine besonderen Festungsanlagen. Prinz Harakh führt die Flotte an, die den Hafen erobern soll. Sobald das getan ist, geht die Infanterie von Bord und marschiert nach Norden am Ostufer des Pata entlang. In der Zwischenzeit haben die Reiter den Fluss überquert und eilen nach Süden. Sie fangen alle Flüchtlinge ein und hindern sie daran, Alarm zu schlagen. Sobald die Berittenen das Westufer gesäubert haben, überqueren sie den Pata und schließen sich der Infanterie an. Zusammen marschieren sie zur Hauptstadt, die Gasams größte Festung ist. Wenn sie sich der Stadt nähern, teilen sich die Reiter in zwei Gruppen auf, die einen weiten Ring um die Stadt bilden und alle Truppen auf freiem Feld aufreiben. Wenn die Infanterie die Hauptstadt besiegt hat, kümmern sich die Reiter wieder um Flüchtlinge.« Erneut zeichnete er die Schere ein. »Das bringt uns zur Grenze nach Grania. Fünfundzwanzig Tage, werte Herren, von Anfang bis Ende.«
    Seufzer und leise Pfiffe erklangen. Inzwischen waren alle Zuhörer hingerissen und von regelrechter Ekstase ergriffen. Aber sie wollten mehr hören.
    »In Gran gehen wir anders vor. Es handelt sich um eine neue Eroberung. Es wird von Flüchtlingen wimmeln, von halb verhungerten Menschen, geflohenen Sklaven und Ausgestoßenen jeder Art, die sich die allgemeine Verwirrung zunutze machen. Gasams Armee ist noch nicht ganz abgezogen und wir werden überall auf gute Soldaten stoßen. Sie befinden sich jedoch nicht alle am gleichen Ort, und wir können sie uns nacheinander vornehmen. Die einzelnen Kommandeure dürfen in diesen Fällen nach eigener Einschätzung vorgehen. Ob sie kämpfen, vorbeiziehen, sich zusammentun oder trennen – sie müssen vorsichtig sein und stetig weiter nach Osten ziehen, denn dort hält sich Gasam auf. Wir stellen ihn bei der Belagerung der großen Stadt, wenn sie

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