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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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beabsichtigt, den endlosen Ozean auf der Suche nach einer neuen Welt zu bereisen, bleibt ihm nur noch der Norden.«
    Er redete ohne Umschweife, und Larissa beschloss, ebenso offen zu sein.
    »Du schlägst ein Bündnis vor, einen gemeinsamen Angriff auf König Hael. Na gut, wir überlegen es uns. Ein paar Dinge möchte ich sofort klarstellen: Erstens haben wir keine Ahnung, ob deine Armee sich wirklich so gut schlägt, wie du behauptest. Ich habe deine Männer und die Feuerrohre gesehen, und ich muss sagen, sie haben mich nicht beeindruckt. Ich weiß aber, dass Haels Taktik hervorragend funktioniert.«
    »Ich denke, ich kann deine Befürchtungen in dieser Hinsicht zerstreuen. Wir werden dir eine Vorführung unseres Könnens zeigen.«
    Erneut hob Larissa den Becher. Diesmal wollte sie ihre Begeisterung verbergen. Eines ihrer Hauptziele hatte sie ohne Mühe erreicht! Sie trank und stellte den Becher wieder ab.
    »Also lässt du mich einem Manöver deiner Soldaten beiwohnen?«
    Todesmond schenkte ihr sein eisiges Lächeln. »Oh, wir haben bessere Möglichkeiten. Du hast einen kleinen Zwischenfall auf dem Meer erlebt. Wie würde es dir gefallen, eine Schlacht zu beobachten?«
    Nur selten in ihrem Leben hatte Larissa nicht gewusst, was sie sagen sollte. Sie starrte den Grafen entgeistert an.
    »Aber … aber … gegen wen? Sicherlich wirst du doch nicht zwei deiner Regimenter gegeneinander kämpfen lassen, damit ich ihnen zusehen kann?«
    »Aber nein, das wäre Verschwendung. Seit einiger Zeit benehmen sich die Thezaner unerhört. Sie weigern sich, uns Land zurückzugeben, das eigentlich Mezpa gehört, daher müssen sie bestraft werden. Wenn es dir recht ist, segeln wir morgen zum Festland, nehmen uns eines ihrer Grenzregimenter vor und erteilen Theza eine Lektion. So erhältst du die Gelegenheit, uns im Kampf zu erleben. Wir Mezpaner halten sehr viel von Gründlichkeit.«
    Sie warf ihm ihr strahlendstes Lächeln zu. »Graf Todesmond, mir gefällt dein Stil! Unser Treffen wird bedeutend aufregender, als ich zu hoffen wagte.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, dir zu Diensten zu sein. Du erwähntest mehrere Bedingungen, nicht wahr?«
    »Ja. Wenn du deinen Angriff von Nordwesten beginnst, eroberst du gutes Land – Land, das du gut gebrauchen kannst, stimmt’s?«
    »Es wird geraume Zeit dauern, um es gemäß unseren Wünschen zu gestalten, aber du hast Recht, wir können es gut gebrauchen.«
    »Eignet es sich auch gut für eine Schlacht? Gibt es genügend Gras für die Reittiere? Wild, um die Truppen zu ernähren? Reichlich Wasser?«
    »Ja. Worauf willst du hinaus?«
    Sie neigte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Im Norden unserer Provinzen liegt eine riesige Wüste. Einen Angriff in diese Richtung zu riskieren bedeutet einen unendlich langen Marsch durch Ödland, der noch erschwert wird, weil wir Wasser mitnehmen müssen. Erschöpft werden wir die Steppe erreichen, und sogar unsere besten Krieger sind dann nicht mehr in der Lage, Höchstleistungen zu vollbringen. Einen solchen Feldzug unternimmt man nicht ohne weiteres.«
    »Das stimmt. Besteht Zweifel daran, dass König Gasam seinen alten Feind angreifen möchte?«
    »Ein wenig, denn er müsste sich auf einen bedeutend schwierigeren Feldzug einlassen als ihr. Dafür wird er bestimmte Zusagen erwarten.«
    »Nenne deine Bedingungen. Wir können über alles reden.«
    Todesmond knabberte an einem Spieß mit zartem Echsenfleisch.
    »Ihr besitzt Land am Westufer des Flusses. Wenn unsere Eroberung des Südens abgeschlossen ist, grenzt unser Gebiet an dieses Land. Kaiser Gasam hält sehr viel von natürlichen Grenzen, ob es sich nun um Flüsse, Gebirge oder Wüsten handelt. Wir erwarten, in guter Freundschaft mit Mezpa zu leben, würden uns aber besser fühlen, wenn der große Fluss beide Reiche trennt.«
    »Natürliche Grenzen scheinen König Gasam wenig zu bedeuten, wenn er neue Länder erobert. Welches unserer Westufergebiete möchte er haben?«
    »Nur das südlichste namens Imisia.« Ihr fiel auf, dass seine Begleiter, die noch kein Wort gesagt hatten, unbehaglich dreinsahen. Das Ganze gefiel ihnen nicht. Larissa war sehr zufrieden.
    »Natürlich muss ich das mit dem Rat besprechen, aber ich glaube kaum, dass es Schwierigkeiten gibt, ihn von der Vernunft dieser Regelung zu überzeugen. Wir haben Imisia erst kürzlich übernommen und dort noch nicht viel verändert. Wir müssten nur unsere Truppen abziehen, während eure einmarschieren. Ja, ich denke, es geht,

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