Die Stahlkönige
sich ans Feuer und bürstete sich das Haar, bis es trocken war und sich glänzend über ihre Schultern ergoss. Kairn beobachtete die anmutigen, sinnlichen Bewegungen voller Freude. Dann legte Sternenauge die Bürste beiseite. Im Gegensatz zu allen anderen Nächten ging sie nicht zu ihrem Bett hinüber, sondern stellte sich neben sein Lager. Er hörte das Rascheln, als ihr Kleid zu Boden glitt, und sog den Geruch ihres Duftöls aus Blütenblättern ein, das sich mit dem Aroma der Weiblichkeit vermischte.
»Du begreifst, dass es nur vorübergehend ist«, erklärte sie, als sie neben ihm auf das Bett sank. »Schließlich hast du gesagt, dass du weiterziehst.«
Er wusste nichts zu sagen. Im schwachen Licht des Feuers betrachtete er den hellen Körper, von dem sich die dunklen Brustwarzen und das schwarze Dreieck zwischen ihren Beinen abhoben. Vorsichtig nahm er sie in die Arme, ohne auf den leichten Schmerz in seinem Bein zu achten, der sich bald in der Fülle neuer Gefühle verlor. Sternenauges Körper fühlte sich unbeschreiblich weich an, bis sich die Brustwarzen urplötzlich aufstellten und hart wurden. Sie nahm seine Zunge mit dem Mund auf; seine Hand glitt zu ihrem Hinterteil hinab und zwischen die Schenkel.
Sie atmete schneller. Ihre Hand schloss sich um seine Hoden, dann um den harten Schaft. Sie streichelte ihn. Seine Hand wagte sich weiter vor und fühlte die Feuchtigkeit, als sie die Beine spreizte. Er berührte die lockigen schwarzen Haare und teilte das weiche, feuchte Fleisch.
Vorsichtig und voller Rücksichtnahme auf seine Wunden zog sie ihn auf ihren Körper. »Heute hast du dein Cabo geritten«, keuchte sie. »Bist du für den nächsten Ritt bereit?«
Sie schrie vor Wonne, als er in sie eindrang.
KAPITEL FÜNF
H ael wartete bis zum Spätnachmittag, ehe er den Laden von Adlernase betrat. In der Zwischenzeit hatte er die seltsame und so beunruhigende Stadt erkundet. Er kannte Städte als laute, überfüllte Orte, wo die Menschen hart für ihren Lebensunterhalt arbeiteten und versuchten, sich lautstark gegen alle Rivalen zu behaupten. Hier herrschte Stille.
Andere Städte liebten pompöse öffentliche Zeremonien. In Felsenstein war das nicht der Fall. Alles wirkte gedämpft. Die Leute arbeiteten fieberhaft und schienen wenig Freizeit zu haben. Es gab keine großen Fabriken, aber viele Handwerker und Kaufleute. Dem Anschein nach wurden die Sklaven hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt. Er sah viele Soldaten im Gleichschritt durch die Straßen marschieren. Die meisten waren mit den Feuerrohren ausgestattet, die ihn so faszinierten. Anstelle von lauten Hörnern und schrillen Flöten, die fester Bestandteil anderer Armeen waren, marschierten diese Männer zum dumpfen Klang kleiner Trommeln. Alle Bewohner von Felsenstein bewegten sich regelrecht verstohlen, als verberge ihre Geschäftigkeit eine schreckliche Furcht.
Von einer Anhöhe aus genoss er den überwältigenden Blick über den Fluss und den dort herrschenden regen Verkehr. Boote und Flöße glitten im Schatten der Festung heran. Er wusste, dass er es sich nur einbildete, aber es sah aus, als schlichen sie stromabwärts, bis sie die Stadt hinter sich ließen, um dann erleichtert davonzueilen.
Hael wusste nicht genau, warum ihn diese Stadt so abstieß. In anderen Orten waren Grausamkeiten an der Tagesordnung. Herren peitschten ihre Sklaven in der Öffentlichkeit aus und in Tempeln wurden Menschenopfer dargebracht. Er hatte gesehen, wie hungernde Eltern ihre Kinder aus Verzweiflung zum Kauf anboten. Hier war das anders. Das Böse war nicht offenkundig, aber noch nie war er in einer Stadt gewesen, die er so gerne unverzüglich verlassen hätte. Da er jedoch aus wichtigem Grund hier war, zählten seine ganz persönlichen und vielleicht unbegründeten Gefühle nicht.
Als er das Geschäft betrat, drehte sich ein gut gekleideter Mann um und musterte ihn eingehend. Der Fremde war hochgewachsen und hatte einen kahlgeschorenen Kopf. Viele solcher Männer waren Hael auf seinem Streifzug aufgefallen. Für Handwerker waren sie zu vornehm gekleidet, aber nicht vornehm genug, um als Adlige zu gelten.
»Kaufmann Alsa!«, begrüßte ihn Adlernase und trat vor. »Heute waren zahlreiche Diener vornehmer Herren hier, um sich deine Waren anzusehen. Dieser Mann, der Verwalter des Drachenhauses, hat dir die Ehre erwiesen, auf deine Rückkehr zu warten, da ich ein wenig früher mit dir rechnete.«
»Ich wurde aufgehalten«, sagte Hael, ohne sich zu
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