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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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schließlich so leblos wie das Narbengesicht des Mondes war.
    »Mein König«, sagte ein Shasinnkrieger, der dicht hinter Gasam ritt, »wir haben auf den Inseln für dich gekämpft und auf dem Festland. Wir sind sogar auf Schiffen in die Dschungel des Südens vorgedrungen. In deinem Namen schwang ich meinen Speer von der Küste bis zur höchsten Bergspitze. Ich hielt die wilden Dschungel und das eisige Gebirge für das Schlimmste, was diese Welt zu bieten hat, aber einen so schrecklichen Ort wie diesen sah ich noch nie!«
    Die Leibgarde brach in schallendes Gelächter aus und der König stimmte ein. Er gestattete diesen Männern eine Vertraulichkeit, die sonst nur der Königin vorbehalten war. Der Tod war die mildeste Strafe für jeden anderen, der so ungezwungen mit dem Herrscher gesprochen hätte.
    »Wenn ich der Weltenkönig sein soll«, entgegnete Gasam, »dann muss ich auch über diesen Teil der Welt herrschen. Glaubt mir, nichts würde mich bewegen, hierher zu kommen, wenn es nicht der einzige Ort wäre, an dem das kostbarste Metall der Welt zu finden ist. Seht nur, da kommen uns ein paar meiner neuen Schätze entgegen!« Er wies nach vorn, wo eine Zweierreihe von Sklaven einen Wagen hinter sich herzog, dessen lautes Knarren die Wüstenluft durchschnitt.
    Als sie näher kamen, brüllte der Aufseher einen Befehl und knallte mit der Peitsche. Die Sklaven – kleine, braunhäutige Gestalten in weißen Lendenschurzen warfen sich in den Sand. Der Aufseher steckte die Peitsche ein und kniete mit gesenktem Kopf nieder. Gasam beachtete die elenden Kreaturen nicht und ritt zu dem Wagen hinüber. »Seht euch das an!«, rief er und schlug die Plane zurück. Ein ehrfürchtiges Raunen ging durch die Reihen der Krieger. Silbern schimmernde Barren stapelten sich auf der Ladefläche.
    »Früher hätte nicht einmal ein König zu hoffen gewagt, so viel Stahl auf einem Haufen zu sehen. Jetzt habe ich gleich tonnenweise Stahl zur Verfügung!«, rief Gasam. Er deckte das Metall wieder zu. »Kommt. Die Königin erwartet uns.«
    Sie ritten weiter, und die Sklaven erhoben sich, um die kostbare Ladung fortzuschaffen.
    Der Ritt zum Krater war staubig und unbeschreiblich heiß. Die öde Landschaft wurde nur durch vereinzelte Trugbilder und Staubteufel belebt. Die Männer, die normalerweise auch während der anstrengendsten Feldzüge guter Laune waren, unterhielten sich nur mit gedämpften mürrischen Stimmen und wirkten erschöpft.
    Gasam verübelte es ihnen nicht. Diese Unternehmung war nicht gut für seine Krieger. Sie brauchten Schlachten und Kriege und Plünderungen. Sie sollten sich entweder auf dem Kriegspfad befinden oder aber die Reichtümer genießen, die sie mit ihren Speeren errungen hatten. Das hier war Sklavenarbeit und für die Krieger erniedrigend. Nur sein dringendes Bedürfnis, Hael auszustechen und die ganze Welt zu erobern, brachte ihn dazu, seinen Kriegern diese Reise zuzumuten.
    Endlich hatte der Ritt ein Ende. Sie erblickten den Kraterrand, über dem eine dichte Rauchwolke hing. Ein gewaltiges Lager umgab den Krater und das Sonnenlicht spiegelte sich auf den blanken Waffen der Wachen. Die letzte halbe Meile legten sie im Galopp zurück, da sie darauf brannten, ans Ziel dieser schrecklichen Reise zu gelangen.
    Rechts neben sich erblickte Gasam einen dunklen Landstrich. Anscheinend war die Wüste doch nicht vollkommen leblos, denn Aasfresser zerrten an irgendetwas herum. Neugierig ritt er hinüber, um nachzusehen. Der Boden war mit toten Sklaven bedeckt, die sich unter den unmenschlichen Bedingungen zu Tode gearbeitet hatten. Man hatte die Leichen hierher gebracht, und nun stritten sich Streiflinge, Aasgeier und riesige staubbedeckte Echsen, die Gasam noch nie gesehen hatte, um die Beute. Der Gestank war entsetzlich. Er zog sein Cabo herum und wandte sich wieder dem Krater zu.
    Als er nahe genug war, um erkannt zu werden, erscholl im Lager lautes Jubelgeschrei. Waffen wurden geschwenkt und misshandelte Sklaven blickten verängstigt auf, um zu sehen, welches neue Grauen in ihr armseliges Leben trat. Eine kleine, in weiße Gewänder gehüllte Gestalt schritt auf den König zu und Gasam trieb sein Cabo an.
    »Meine Königin!«, rief er und hob die zierliche Larissa vor sich in den Sattel. Sie schlang die Arme um seinen Hals und unter dem Jubel der Umstehenden umarmten sie sich heftig. Anschließend hielt Gasam sie auf Armeslänge von sich ab. Seine muskulösen Arme und starken Schultern trugen die geringe Last mit

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