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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Leichtigkeit. Larissa war in dünne weiße Gewänder gehüllt, aus denen nur die Füße und die Hände herausschauten. Das wunderschöne Gesicht wurde durch einen breitkrempigen Strohhut überschattet.
    »Was ist los, kleine Königin? Hast du dich entschlossen, zivilisierte Kleider wie die Festländer zu tragen?«
    Sie versetzte ihm einen liebevollen Klaps. »Hast du eine Ahnung, was die Sonne mit meiner Haut anstellen würde? Ginge ich umher, wie es sonst der Fall ist, würde ich wie eine Portion Dörrfleisch aussehen. Du solltest meinem Beispiel folgen.« Er ließ sie wieder in den Sattel sinken und sie ritten auf das größte Zelt zu. »Ich habe versucht, meine jungen Krieger dazu zu bringen, sich zu bedecken, aber sie halten es für unmännlich.«
    »Das ist es auch«, meinte Gasam.
    »Schau sie dir an!«
    Gasam sah hinüber. Ein Teil der Leibwache Larissas umringte das Zelt und strahlte die Herrscher an. Es handelte sich ausschließlich um junge Shasinn, deren Stellung als Jungkrieger durch die Frisur bestätigt wurde, die aus Hunderten winziger Zöpfe bestand, die im Nacken zusammengebunden waren und über den Rücken hingen. Die Haare wurden nicht geschnitten oder entflochten, bis die Knaben in die Reihen der älteren Krieger aufstiegen, wenn sie Mitte Zwanzig waren. Er sah, welche Veränderungen die Wüstensonne bewirkt hatte. Die für gewöhnlich bronzefarbene Haut der nur mit einem Lendenschurz bekleideten Krieger war sehr dunkel und die Haare einiger junger Burschen sahen fast weiß gebleicht aus.
    Gasam lachte. »Sie werden wieder heller, wenn sie in angenehmeres Klima zurückkehren.« Er deutete auf einen Knaben von etwa sechzehn Jahren. »Du, komm her!«
    Der Junge eilte herbei. Wie alle Krieger der Leibwache war auch er schlank und anmutig. Die Shasinn sahen sich so ähnlich, dass man hätte glauben können, die Gruppe bestünde nur aus Brüdern.
    »Ja, mein König?«
    »Habt ihr gut auf meine Königin aufgepasst?«, fragte er mit gespielt strenger Miene.
    »Wir bewachen sie Tag und Nacht. Hier gibt es aber niemanden, vor dem wir sie beschützen müssten. Sie könnte alle Sklaven ganz allein befehligen, mit nichts als einer kleinen Peitsche in der Hand.«
    Wieder lachte Gasam. »Nun, man weiß nie, was aus dem Norden kommt. Was haltet ihr von diesem Platz?«
    »Wir hassen ihn«, sagte der Knabe aufrichtig. »Es stinkt, es gibt keine Kämpfe und außer den Aasfressern keine Tiere. Bei der sengenden Sonne verbrennt man sich, wenn man nur das blanke Metall des Speers berührt.«
    »Geduldet euch noch eine Weile. Uns stehen glorreiche Zeiten bevor. Aber im Augenblick geht diese Arbeit vor, und ich kann sie niemand sonst anvertrauen. Meine Königin muss die Arbeit beaufsichtigen und ich will nur Inselkrieger hier haben. Nur Shasinn dürfen die Königin beschützen.« Der Junge kehrte zu seinen sonnenverbrannten Gefährten zurück, und Gasam sah, wie sie sich voller Stolz aufrichteten, als er ihnen die Worte des Herrschers wiederholte.
    »Niemand kann Krieger so gut behandeln wie du, Geliebter«, sagte Larissa. »Komm, ruh dich im Zelt aus. Später zeige ich dir die Mine. Du wirst deinen Augen nicht trauen.«
    »Wunderbar!« Er glitt aus dem Sattel, Larissa noch immer fest umschlungen. Ein Krieger ergriff die Zügel des Cabos und Gasam wandte sich an seine Begleiter. »Geht und ruht euch aus. Ich brauche euch derzeit nicht.« Sie ritten davon und das Herrscherpaar betrat das Zelt.
    Sobald sie dem hellen Sonnenlicht entronnen war, warf die Königin ihren Hut einer Sklavin zu, während ihr eine andere das leichte Kleid über den Kopf zog. Larissa, die nur noch ein dünnes Tuch um die Hüften trug, sah eher wie eine Zwanzigjährige und nicht wie eine doppelt so alte Frau aus. Nur jemand, der sie ein Leben lang kannte, bemerkte die winzigen Fältchen in den Mundwinkeln und rings um die Augen oder ein vereinzeltes graues Haar in der silbrig-blonden Mähne. Trotzdem war die Königin über diese Alterserscheinungen verzweifelt, auch wenn ihr Körper durch das beschwerliche Leben in der Wüste so schlank und straff wie der eines jungen Kriegers blieb.
    Die beiden umarmten sich, und ihre Hände glitten so leidenschaftlich über den Körper des Partners wie damals, als sie Heranwachsende waren, Kinder eines primitiven Inselstammes. Jetzt waren sie die Herrscher eines großen Teils der Welt, aber das hatte ihre Beziehung nicht verändert. Sie rissen einander die letzten Kleider vom Leib und sanken auf ein Sofa, ohne

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