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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Vorschlägen?«
    »Der Mann erscheint mir ehrenhaft und aufrichtig. Viele Männer können sich gut verstellen, aber mich hat das Verhalten seiner Leute beeindruckt. Er redete ungehemmt in ihrem Beisein, obwohl es ihnen ein Leichtes wäre, ihn zu verraten.«
    »Das fiel mir auch auf. Er hätte dich auch ohne weiteres an Todesmond verraten können.«
    »Seine Erklärungen über den Einsatz der Feuerrohre in der Schlacht waren einleuchtend. Jetzt weiß ich, worauf ich achten muss, wenn es zum Krieg kommt. Ich muss noch viel darüber nachdenken, neue Taktiken erproben und die Armee entsprechend anweisen.«
    »Willst du Edelsteins Angebot annehmen?«
    »Das überlege ich mir, ehe ich mich verpflichte. Wir haben nur Edelstein getroffen, aber keine der anderen Rebellen, die angeblich hinter ihm stehen. Was ist, wenn er allein ist? Er drängt auf eine Schlacht unweit seines Waldes. Ich glaube ihm, dass es ihm in erster Linie um die Freiheit seines Landes geht, muss aber auch an das Wohlergehen unseres Volkes denken. Ich weiß nicht, ob er mir ebenso großzügig ein Bündnis anbietet, wenn ich beschließe, nach Süden gegen Gasam zu ziehen.«
    »Daran habe ich nicht gedacht«, gab Kairn zu.
    »Ein König muss an alles denken. Viel zu schnell ist man ein ungünstiges Bündnis eingegangen, besonders, wenn der Partner ein ehrenwerter Mann mit triftigen Gründen ist. Ich wünsche Edelstein alles Gute, aber ich möchte mehr über ihn und seine Freunde erfahren, ehe meine Krieger ihr Leben für sie opfern.«
    »Aber vielleicht greift dich Todesmond als erster an«, gab Kairn zu bedenken.
    »Das ist möglich, aber es dauert eine Weile. Was auch immer seine Armee ist: Schnell ist sie nicht. Meine hingegen sehr! Ich mache mir viel größere Sorgen um das geplante Bündnis mit Gasam.«
    »Meinst du, er wird es versuchen? Todesmond weiß doch jetzt, dass du seine Pläne kennst.«
    »Eine schwierige Sache«, seufzte Hael und stellte sich in den Steigbügeln auf, um nach Verfolgern Ausschau zu halten. »Er weiß nicht genau, wem er was verraten hat. Ich wette, er hat keine Ahnung, dass er mit König Hael plauderte. Vielleicht hält er mich noch immer für einen Spion Larissas, auch wenn sich das nicht mit der Tatsache verträgt, dass ich dich befreit habe. Wahrscheinlich denkt er, ich wäre ein unabhängiger Mann, der sein Wissen an den Höchstbietenden verkauft. Wie ich ihn kenne, wird er das denken und um jeden Preis dabei bleiben, auch wenn es unsinnig ist. Männer wie Todesmond glauben immer an das, was sie glauben wollen.«
    »Was willst du wegen ihm und Gasam unternehmen?«
    »Ich muss herausfinden, wann und wo er sich mit Larissa trifft und was die beiden besprechen.«
    Kairn dachte eine Weile nach und hatte eine Idee.
    Je mehr er darüber nachdachte, umso aufgeregter wurde er.
    »Vater, wenn wir erfahren, wo das Treffen stattfindet, warum überfallen wir sie dann nicht und nehmen sie gefangen?«
    »Ein verlockender Gedanke, aber im Prinzip befinde ich mich mit keinem von beiden im Krieg. Natürlich ist das nicht so wichtig, was Gasam betrifft, denn er liegt mit der ganzen Welt im Krieg, aber bisher gab es keine Feindseligkeiten zwischen uns und Mezpa.«
    »Aber du weißt, dass man sich gegen dich verbünden will!«, rief Kairn entrüstet.
    »Na und? Könige schmieden dauernd Komplotte. Das ist nur Gerede. Nur Taten rechtfertigen Taten. Wenn ich Todesmond entführe oder gar töte, würde das wenig bringen. Die Ratsversammlung würde einen anderen Vorsitzenden wählen, der vielleicht genauso feindselig und ehrgeizig wie sein Vorgänger ist.«
    »Mit Larissa als Geisel könntest du Gasam Bedingungen aufzwingen. Er würde dir die Stahlmine zurückgeben, um sie zurückzubekommen.«
    Hael verzog das Gesicht. »Das mag sein. Es wäre aber unehrenhaft.«
    Kairn überlegte eine Weile. »Als Krieger muss ich die Regeln ehrenhaften Verhaltens befolgen. Wenn ich aber bedenke, was hier auf dem Spiel steht, glaube ich, dass du die Aufrichtigkeit zu hoch bewertest.«
    König Hael lachte. »Du lernst, worauf ein Staatsmann achten muss, mein Sohn. Ja, ein König soll vielseitig sein, die Interessen seines Volkes vertreten und nicht nur an sein Ehrgefühl denken. Das wäre falsche Eitelkeit. Dennoch muss dieser Handel mit königlichen Personen gut überlegt sein. Lass mich in Ruhe darüber nachdenken. Vielleicht gibt es andere Wege, das Treffen zu unserem Vorteil zu nutzen.«
    Sie ritten bei Tag und bei Nacht und mieden menschliche Siedlungen, wann

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