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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ich auf einem Cabo sah, ritten sehr schlecht.«
    »Wer sind sie dann?«
    »Wahrscheinlich Steppenkrieger, und es gibt nur noch wenige, die mich nicht als Herrscher anerkennen. Wir sehen es, wenn sie näher kommen. Halte dich bereit, zu fliehen. Ich bin nicht sicher, ob wir wirklich alle Banditen vertrieben haben.«
    Vorsichtig setzten sie ihren Weg fort. In weniger als einer Stunde erkannten sie, dass es sich bei der Gruppe von etwa dreißig Kriegern um Steppenbewohner handelte. Die Männer erblickten die beiden, hielten an und stürmten dann johlend auf sie zu. Hael und Kairn zögerten nicht, denn jetzt sahen sie, dass es sich um eine aus Amsi und Matwas bestehende Gruppe handelte. Beide Stämme lebten im Herzen von Haels Reich.
    Die Krieger umkreisten Vater und Sohn, ehe sie sich zu beiden Seiten wie eine Eskorte verteilten. Hael schüttelte unentwegt Hände, während ihn allgemeiner Jubel umgab. Er ließ sie eine Weile gewähren, ehe er sich an den Anführer wandte. »Wieso seid ihr hier?«
    »Die Königin hat überall entlang der Ostgrenze Patrouillen ausgeschickt, die nach dir und deinem Sohn Ausschau halten. Wir sollen euch so schnell wie möglich zu ihr bringen.« Der Mann war ein Matwa mit braunem Haar und mit einer Tunika aus buntem Stoff bekleidet.
    »Nun, ich hätte auch ohne euch nach Hause gefunden«, antwortete Hael.
    »Das kannst du der Königin selbst sagen«, warf ein Amsikrieger ein, der die traditionelle Lederkleidung trug. »Von uns wollte ihr keiner widersprechen.« Unter schallendem Gelächter ritten sie weiter.
    Der Anführer der Gruppe berichtete, wie verstört die Königin über die lange Abwesenheit ihres Gemahls war. Die Matwakrieger wirkten ein wenig missbilligend. Sie waren ruhige bodenständige Männer und fanden, Hael hätte seine Pflichten vernachlässigt. Die Amsi dagegen meinten, ein König hätte das Recht zu tun, was ihm gefiel. Sie alle hielten ihn jedoch für verrückt, eine Eigenschaft, die unter den Steppenbewohnern als bewundernswert galt.
    »Ich merke, dass ich viel zu erklären habe, wenn ich heimkehre«, sagte Hael reumütig.

 
KAPITEL ZWÖLF
     
    E s war viele Jahre her, seitdem Königin Larissa so viel zu tun gehabt hatte. Sie musste die Gewinnung und Verteilung des Stahls überwachen, die Ausbildung der Schmiede und die schwierige Organisation aller sich daraus ergebenden Dinge. Auch die Piratenüberfälle mussten unter strengster Geheimhaltung vorbereitet werden, damit Todesmond nicht erfuhr, wer wirklich dahinter steckte.
    Außerdem dachte sie an die Eroberung der Schlucht, von der sie seit Jahren geradezu besessen war. Jahrelang hatte sie Spione dorthin geschickt. Manche starben, andere verschwanden. Wenige kamen zurück und behaupteten, nichts Ungewöhnliches entdeckt zu haben. Ihre strengen Verhöre hatten jedoch ergeben, dass die Männer große Gedächtnislücken hatten. Das ängstigte Larissa mehr als alles andere. Dennoch wollte sie nicht aufgeben. Wenn die Schluchtler besondere Fähigkeiten besaßen, war das ein Grund mehr zu glauben, dass sie auch das Geheimnis ewiger Jugend kannten.
    Im Augenblick stand jedoch die Verwirklichung eines anderen Projekts an: das Treffen mit dem mezpanischen Herrscher, dem Mann mit dem seltsamen Namen Todesmond.
    Die Königin weilte in dem Palast, der außerhalb von Pamia, der ehemaligen Hauptstadt Grans stand und den sie als vorübergehende Unterkunft erwählt hatte. Weder Larissa noch ihr Gemahl fanden Gefallen an den prunkvollen steinernen Städten des Landes und hatten befohlen, einen neuen Palast vor den Mauern Pamias zu errichten. Die weitläufige, aus Marmor und Holz erbaute Villa war ganz nach Larissas Geschmack eingerichtet: luxuriös, aber spärlich. Die Herrscherin zog große Fenster und frische Luft feinen Gobelins vor und sie wünschte nur wenige Möbelstücke. Zum größten Teil handelte es sich um Sofas, die mit kostbaren Stoffen und duftenden Kissen bedeckt waren. Die Haussklaven bestanden meistens aus Frauen, die ob ihrer Schönheit ausgesucht wurden, und die Leibgarde aus jungen Shasinnkriegern, die ebenfalls sehr ansehnlich waren. Daher ähnelte Königin Larissas Palast einer Reihe überdachter Veranden, auf denen sich außergewöhnlich schöne und anmutige Gestalten bewegten.
    Ausländische Gesandte reisten furchtsam an und erwarteten das Schlimmste. Der schreckliche Ruf des Eroberers ließ sie ein blutgetränktes Zeltlager voller entsetzlicher Szenen vermuten. Der Anblick schöner Menschen und Gebäude, in

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