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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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niemals lange überredet werden mussten, sich in den Krieg zu stürzen, waren außer sich vor Freude. Schließlich stand Jochim auf und bat um Ruhe.
    »Wie lauten deine Befehle, mein König?«
    »Erstens: Kein Wort über unsere Pläne, bevor sich die ganze Armee am Fuß des Gebirges versammelt hat. Wenn der Markt vorbei ist, verteilen sich die Händler wieder über die ganze Welt. Zweifellos befinden sich auch Spione Larissas unter ihnen. Sie ahnen, dass etwas im Gange ist, wissen aber nicht, worum es geht. Ich wünsche, dass alle Häuptlinge, die jetzt nicht anwesend sind, benachrichtigt werden. Bringt eure Krieger zum Fuß des ersten Passes. Sie sollen alle ihre Cabos mitnehmen, Waffen, Ausrüstung und Proviant und sich auf den größten und schnellsten Krieg der Geschichte vorbereiten. Noch in tausend Jahren werden unsere Nachkommen davon singen!«
    Jubelgeschrei ertönte. Als Ruhe einkehrte, fuhr Hael fort.
    »Wir müssen die Pässe hinter uns haben, ehe sie eingeschneit sind. Das bedeutet: Uns bleibt nur ein knapper Monat. Wir dürfen keine Zeit verschwenden.«
    Die Versammlung löste sich auf. Niemand hatte etwas gegen den Krieg vorzubringen, trotz der gewaltigen Ausmaße. Stattdessen herrschte allgemeine Begeisterung, denn die Krieger wussten, sie würden an etwas teilhaben, was selbst die uralten Legenden übertraf. Für sie war dies ein weiterer Beweis, dass ihr König von den Geistern geleitet wurde, und sie schätzten sich glücklich, ihm zu folgen.
    Nach dem Verlassen des Zeltes mischten sich die Häuptlinge unter ihre Krieger und warnten sie vor Gefühlsäußerungen gegenüber Fremden. Das fiel den jungen Männern schwer, aber sie schafften es, ihre Aufregung zu zügeln.
    Hael kehrte mit seinen Söhnen in das königliche Zelt zurück. Königin Deena hatte ihre Tränen getrocknet und gab sich Mühe, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Sie aßen gemeinsam und anschließend erzählte Ansa dem Vater, was er im Süden erlebt hatte.
    »Larissa ist besessen davon, ihre Jugend zu erhalten, Vater«, erklärte Ansa. »Sie denkt, die Schluchtler wären dazu in der Lage. Die Schluchtler sind ein seltsames Volk, und ich habe nie herausgefunden, ob sie zaubern können oder nicht. Aber Fyana tut Dinge, die einfach unglaublich sind. Sie brachte König Ach’na von Gran vom Sterbebett ins Leben zurück. Sie erkannte, was in seinem Körper vorging, indem sie ihm die Hand auf die Stirn legte.«
    »Das hat ihm aber nichts genützt«, warf Kairn ein. »Die Stadt ist inzwischen sicherlich gefallen und keine Herrscherfamilie hat Gasams Eroberung je überlebt.«
    Ansa zuckte die Achseln. »Ich will nicht behaupten, dass mir die Granianer gefallen. Sie sind zu eigenartig. Aber jeder ist besser als Gasam und seine Horde.
    Warte, bis du seine Kriegerinnen siehst, kleiner Bruder. Sie sehen wie ein wahr gewordener Alptraum aus. Es sind Kannibalinnen, die gerne foltern. Die Shasinn sind nicht besser, nur sehen sie angenehmer aus.«
    Hael schüttelte den Kopf. »Das schlimmste, was Gasam je getan hat, war die Verunstaltung unseres Volkes. Auf den heimischen Inseln waren die Shasinn edle Krieger und Hirten. Unsere Sitten waren streng, aber gut durchdacht. Ein Shasinnkrieger zu sein bedeutete, zu den edelsten Geschöpfen der Welt zu gehören. Jetzt sind sie nur noch hirnlose Mörder, die Gasams Eitelkeit und Ehrgeiz nähren. Wie können sich selbstbewusste Männer einem einzelnen so ausliefern?«
    Deena schnaubte verächtlich. »Ungefähr fünfzigtausend berittene junge Narren machen das Gleiche für dich.«
    »Dabei geht es nicht um meinen persönlichen Ehrgeiz!«, widersprach Hael mit ungewohnter Heftigkeit. »Wir retten unser Volk.«
    »Das ist ihnen gleichgültig«, entgegnete sie. »Sie ziehen in den Krieg, weil du es wünschst und weil sie Spaß daran haben.«
    Hael seufzte. »Kann sein. Vielleicht sind Gasam und ich die größte Katastrophe, die unsere Welt je befiel. Wir sind zwei Seiten einer Münze.«
    »Du bist ganz anders als er!«, rief Ansa. »Leider bin ich ihm selbst begegnet und er ist das Fleisch gewordene Böse. Du bist die einzige Hoffnung unserer Welt, Vater. Zweifle nie daran.«
    »Und ich kenne Todesmond«, meinte Kairn. »Ansa hat Recht.«
    Die Königin lächelte versonnen. »Ich sehe, ich bin überstimmt. Also gut, dann zieht in euren Krieg. Ich bleibe mit meiner Tochter daheim und zähle die Monde bis zu eurer Rückkehr.«
    »Es dauert noch eine Weile, bis die Armee versammelt ist«, sagte Hael. »Ich

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