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Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition)

Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition)

Titel: Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Hellbeck
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Aufträge der Division erfüllt werden könnten, beim Kommandeur ein und unterbreiteten ihm unseren Vorschlag. Unser Plan wurde angenommen, das 351. Regiment wurde abgezogen, und wir blieben in der Hauptrichtung stehen. Am 18. September, nach Erhalt des Auftrags zum Angriff, zur Attacke und Zerschlagung des Feindes auf Höhe 154,2, zur Einnahme dieser Höhe und zum weiteren Angriff auf die Gehöfte Browkin und »Neue Hoffnung«, schritten wir zur Ausführung dieses Auftrags. […] Im Schutz der Nacht verschanzten wir uns, und trotz des furchtbaren Trommelfeuers des Feindes eroberten wir am Morgen des 18. September mit einem begeisterten Kampfeinsatz der Rotarmisten die Höhe 154,2.
    Das erste und zweite Bataillon griffen in Erfüllung der weiteren Regimentsaufgaben die Gehöfte Browkin und »Neue Hoffnung« an, gegen 11 Uhr war Browkin eingenommen, und trotz großer Verluste rückten wir weiter vor. Das dritte Bataillon erstieg die Höhe 154,2, um den Erfolg zu sichern, und organisierte eine Ringverteidigung der Höhe. Diese Höhe beherrschte das Gelände. Von hier aus konnte man es 8 bis 10 km weit überblicken. Seit 10 Uhr morgens hatte das MG- und Artilleriefeuer des Gegners keine Minute ausgesetzt, und die Flugzeugarmada hatte im Tiefflug in Gruppen von 10 bis 15 Maschinen bis zur Dunkelheit ununterbrochen bombardiert und eine gewaltige Masse tödliches Metall abgeworfen.
    […] Von der Beobachtungsstelle wurden über 20 feindliche Fahrzeuge gemeldet, die mit dem Absitzen der Infanterie begannen. Die gegnerische Infanterie saß vor unseren Augen ab und entwickelte Gefechtsordnungen. Der erste Gegenangriff des Feindes begann. Und hier zeigte sich die Absicht des Kommandeurs. Der Regimentskommandeur Barkowski warf das gesamte Feuer des dritten Bataillons aus seiner Reserve auf den Gegenangriff der feindlichen Kolonne. Die Granatwerferkompanie des Regiments feuerte, gedeckt von Hügel 154,2, bereits die letzten Granaten aus dem dritten Kampfsatz auf die feindliche Seite. Wassili Boltenko brachte seine 45-mm-Geschütze in Feuerstellung und setzte die Fahrzeuge des Gegners in Brand.
    Obersergeant Boltenko: Der Kampf ging um eine Höhe, die von großer Bedeutung war – um Höhe 154,2. Das 347. Regiment hatte den Auftrag, vom 17. auf 18. September um diese Höhe zu kämpfen. Die Lage war sehr ernst, dort waren große Kräfte des Gegners konzentriert. Ich war mit dem 1. Bataillon in diesen Kämpfen. Auf der rechten Flanke belegte uns der Feind mit starkem Feuer. Kaum hatte der Richtkanonier einen Schuss auf den Unterstand abgegeben, wurde der stellvertretende Kommandeur getötet. 200 m vor meinen Augen wurde auch der Batteriekommandeur getötet. Mich traf ein Geschoss auf den Helm. Nachdem unsere Infanterie die Höhe eingenommen hatte, rückten unsere Kanonen nicht ab. Ich ließ die Kanonen von zwei Kasachen ziehen. Der Regimentskommandeur Barkowski befand sich ganz in der Nähe der Höhe, und hier rollten 8 deutsche Panzer zum Gegenangriff vor. Ich schoss zwei Panzer bewegungsunfähig, die übrigen wurden von Panzernahbekämpfern getroffen. Alle blieben bei uns. Ich schoss dreimal auf den einen Panzer, auf den anderen zweimal und stoppte sie sofort.

Obersergeant Wassili Boltenko, ausgezeichnet mit dem Orden des Vaterländischen Krieges Ersten Grades
    Major Belugin: Auf der linken Flanke rückte wieder Gefahr an: 30 feindliche Panzer rollten in Gefechtsordnungen langsam auf die Höhe 154,2 zu. Die feindliche Infanterie blieb im Verband mit den Panzern. Auf den Panzern MPi-Schützen. Der Regimentskommandeur entschied, alle auf der Höhe befindlichen Mittel einzusetzen. Mit der Waffe in der Hand befahl er uns, die Feuerstellungen der Granatwerferkompanie unserer benachbarten Division zu beziehen. Ich stellte an die 10 Panzerbüchsen-Bedienungen zusammen. Der Regimentskommandeur, Major Barkowski, wollte starkes Schweige-MG-Feuer [412]   organisieren. Er sammelte alle Panzer-Maschinengewehre, überprüfte sie persönlich und wies die Ziele an, da wurde er tödlich getroffen. Er wollte uns noch etwas sagen, sprach den Satz aber nicht zu Ende. […]
    Die Panzer kamen näher. Ich rief dem Stabschef Igor Mirochin, dem Liebling des Regiments, zu: »Na, mein Lieber, übernimm du das Regiment. Weißt du noch, wie du mir in Tscherjomuschki einmal gesagt hast: ›Ein, zwei Jährchen werde ich Stabsarbeit machen, dann könnt ihr mir das Regiment anvertrauen. Jetzt sind nur zwei Monate vergangen.‹« »Regiment ist

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