Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition)
Gegenangriff auf die Landegruppe, die versuchte, in den Gefechtsstand einzudringen. Bei diesem Gegenangriff vernichteten er und seine MPi-Schützen über hundert Faschisten und rückten 150 m vor, wo sie sich verschanzten.
Oberleutnant Kalinin: Am 16. und 17. Oktober beschoss der Feind unsere Gefechtsordnungen und rückwärtigen Truppen sehr stark mit Granatwerfern, Maschinengewehren und Flugzeugen. Er bombte, dass die Erde stöhnte. Am Morgen des 17. warf er ebenfalls Bomben und unternahm gegen 2 Uhr den Angriff. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt im Unterstand am Telefon. Fragte, in welchem Zustand unsere Einheiten seien und wie sich der Feind verhalte. Mir wurde gesagt, dass der Feind sein Granatwerfer- und Maschinengewehrfeuer eingestellt habe. Ich übertrug die Punkte der Verlegung der feindlichen Feuermittel von der Arbeitskarte in das Heft, in dem die Feuermittel registriert wurden, steckte mir eine Zigarette an und vernahm plötzlich Motorenlärm. Ich stürzte raus und hörte Panzer vom Bahndamm herandröhnen. Rannte zur Beobachtungsstelle des Kommandeurs, die 300–400 m von uns entfernt war. Sah etwa 10 auseinandergezogene Panzer auf mich zukommen. Der Gegner hatte die Beobachtungsstelle zerstört, was mir noch nicht mitgeteilt worden war. Unten befanden sich die Panzernahbekämpfer der benachbarten Einheit. Ich stieg zu ihnen hinunter und griff mir eine Panzerbüchse. Am Tag zuvor hatte es stark geregnet, und die Waffen waren wegen fahrlässiger Behandlung verrostet. Ich stellte die Waffe auf und visierte einen Panzer an: schoss – 100 m zu kurz. Da nahm ich ein großes Visierkorn und traf den Panzer frontal. Die Funken stoben wie beim elektrischen Schweißen. Aber der Panzer fuhr weiter und drehte den Turm. Ich dachte, ich würde ihn vorher erwischen, zielte, doch unsere Schüsse fielen gleichzeitig. Ich sofort … (3 Wörter sind unleserlich), und ihr Schuss ging in die Firstverzierung des Gebäudes.
Der Panzer flammte auf, und nach drei bis vier Minuten brannte er wie eine Streichholzschachtel. Da sah ich hinter demselben Haus einen zweiten hervorrollen, er versuchte, den ersten abzuschleppen. Kaum hatte er eine Idee gewendet, da hatte ich ihn auch schon getroffen, und der zweite Panzer fing Feuer. Nachdem ich zwei Panzer in Brand geschossen hatte, beschloss ich, die Position in diesem Haus zu wechseln. Ich sah auch den nächsten Panzer wenden. Da wollte ich die Panzerbüchse nehmen und nachsehen, was auf unserem Gefechtsstand los war, sprang weg, da wurde aus dem Panzer geschossen, sie trafen meine Panzerbüchse und verbogen sie. Ich hatte nicht vor ihnen schießen können, es kam zu einer Verzögerung, weil die Waffe rostig war, nach dem Schuss musste ich sie mit dem Fuß öffnen, was mich sehr störte und die Schussfolge verlangsamte. Als mich ein Schuss betäubt hatte, spürte ich einen scharfen Schmerz und verlor wohl kurze Zeit das Bewusstsein, um mich herum eine Staubsäule und keine Sicht. Ich dachte, ich sollte die Position wechseln, sonst würde er mich hier fertigmachen. Vonseiten des Gefechtsstands nichts, als wäre niemand da. Ich hob die Waffe auf, der Melder sammelte die Patronen auf, und wir beide gingen hinaus. Unterwegs kam ich einem verwundeten Soldaten zu Hilfe und befahl dem Melder, ihn wegzubringen. Er trug ihn fort und kam zurück, brachte die … (ein Wort unleserlich) vom Gefechtsstand mit, die er in meinem Auftrag geholt hatte. Ich war kurzzeitig taub geworden und hörte schlecht, meine Hände waren blutig. Die Panzer fuhren langsam, ihnen folgte eine Gruppe MPi-Schützen. Als ich den ersten Schuss abfeuerte, rannten die Infanteristen in die Schlucht, die zum Friedhof führt. Der Melder zeigte mir, dass der Panzer den Bahndamm überquerte und … Meter (Zahl unleserlich) vom Gefechtsstand entfernt fuhr. Ich ergriff die Panzerbüchse und gab neun Schüsse auf die Frontplatte des Panzers ab, konnte ihn jedoch nicht durchschlagen. Beschloss, ihn auf der Seite zu beschießen, und traf ihn richtig. Der Panzer stoppte, schoss aber weiter. Da schnappte ich eine Panzergranate und eine Flasche mit Brennstoff, sagte dem Melder, wenn sie die Luke öffnen würden, sollte er einen Feuerstoß auf sie abgeben. Ein Offizier öffnete die Luke, der Melder feuerte auf ihn. Ich robbte näher an den Panzer heran, warf die Flasche, dann die Granate auf den Panzer. Er fing Feuer […]
Man zeigte mir, dass ein Panzer anrollte, aber die Panzerbüchse befand sich in einer Entfernung von etwa
Weitere Kostenlose Bücher