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Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition)

Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition)

Titel: Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Hellbeck
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gewesen. Alles Lüge. Die Telefone haben wir selbst unterbrochen. Die Station war funktionsfähig, wir haben sie der Front übergeben. Die Deutschen schrieben, dass die Garnison zerschlagen war – alles Lüge. […]
    Roske war sehr schneidig, sauber, von allen, die wir gefangen genommen haben, hinterließ er den besten Eindruck.
    Warum sie kapituliert hatten, sagten sie nicht. Im Gegenteil, er sagte, er hätte weiter Widerstand leisten können, er habe noch Truppen. Doch er habe kein weiteres Blutvergießen gewollt, und in seinem Befehl schrieb er, dass der Verrat einiger Verbände ihn dazu gebracht habe.
    Stabschef Schmidt, ein geschniegelter Offizier, lief die ganze Zeit von Roske zu Paulus, gab den Verlauf der Verhandlungen an ihn weiter. Ich konnte ihn schlecht sehen – er saß nur drei oder vier Minuten da, nicht länger. Alle anderen Adjutanten waren schneidig wie Roske. Alle hatten um die 20 Orden. Als ich die Herausgabe der Waffen verlangte, gab er seine, die von Paulus und die von Schmidt ab.
    Major Jegorow: Bei Roske im Zimmer war ich dabei. Wie er sich hielt? Haltung bewahren können sie. Es wäre falsch zu sagen, dass sein Wille gebrochen war. Er hielt sich mit Würde.
    Hauptmann Golowtschiner (Chef der 7. Abteilung der Politabteilung der 64. Armee): Roske saß uns gegenüber am Tisch auf dem Stuhl. Links von ihm auf dem Bett saß Generalleutnant Schmidt, Paulus’ Stabschef. Ihnen gegenüber der Dolmetscher und Paulus’ zweiter Adjutant und die ganze Suite mit Achselschnüren. Roske gegenüber am Tisch saß Winokur, neben ihm Oberst Lukin, links stand Oberstleutnant Lutowin, der Politvertreter des Stabes.
    Wie Roske so ist? Ein großer, schlanker Mann, arische blaue Augen, ziemlich resolut, offenbar recht energisch. Er trug eine Generalsuniform und hatte das Ritterkreuz um den Hals. Sieht ziemlich beeindruckend aus. Roske ist Kommandeur der 71. Division.
    Als die Kommission sich gesetzt hatte, zog er eine Packung Zigarren heraus, bot sie an. Die Verhandlungen begannen.
    Generalleutnant Schmidt ist hochgewachsen. Sein Gesicht wirkt nicht energisch, ich würde sogar sagen, es zeugt von einem schwachen Charakter. Er ist etwa 54 Jahre alt, schwarzhaarig, unrasiert. Paulus hätte einen energischen Stabschef gebraucht. Er versuchte es in den Verhandlungen mit ein wenig List, doch das gelang ihm nicht.
    Hauptmann Morosow: […] der Oberst vollzog die Gefangennahme von General Paulus. Zu dem Zeitpunkt baten sie um Feuereinstellung. »Wer feuert?« Gen. Bucharow setzte sich ins Auto. Man gab auch ihm einen deutschen Offizier mit. Sie fuhren durch den Bezirk, um das Feuer zum Schweigen zu bringen. Wo die einen Posten stehen hatten, stellten wir drei, vier von unseren dazu und bauten unsere MGs auf. Sie warnten uns, dass bei ihnen alles vermint sei: »Sie fliegen zusammen mit uns in die Luft.« Aber damit machten sie uns keine Angst. Bis der Oberstleutnant eintraf, war der ganze Hof von unseren Truppen und Kommandeuren überschwemmt. Später kam General Laskin. Er kam erst, als die Sache schon fast beendet war. Dann setzte man sie in Autos und fuhr sie weg.
    Hauptmann Bucharow: Da sah ich, dass Gen. Winokur kam, Chef der Politabteilung. Man hatte ihm gesagt, dass Paulus darum bat, das Feuer einzustellen, solange die Verhandlungen andauerten. Zu der Zeit feuerten unsere Geschütze und Granatwerfer. Paulus bat, unsere Verbände sollten das Schießen einstellen, ihrerseits würden sie den eigenen Soldaten auch die Anweisung geben, das Schießen einzustellen. Major Jegorow schickt mich: »Fahr du, Gen. Bucharow.« Die bestimmen ihrerseits einen Offizier, ihren Dolmetscher-Major, der Fahrer ist von ihnen und das Auto auch, ich setze mich dazu, wir fahren. Sie haben alle Nagants. Wir haben sie nicht entwaffnet. Sie sind drei, ich bin allein. Beim ersten Mal haben wir nicht daran gedacht, eine weiße Flagge mitzunehmen. Wir sind eingestiegen und losgefahren. Fahren an unseren Truppen vorbei, unsere Soldaten stehen da. Da schießt ein MPi-Schütze mit dem MG auf uns. Ich sage zum Dolmetscher, sie sollten anhalten. Frage ihn, warum er schießt. »Genosse Kommandeur, wir dachten, die Deutschen hätten Sie gefangen genommen und würden Sie wegbringen, deshalb habe ich geschossen.« Ich sage: »Es darf nicht geschossen werden. Wir fahren die Linie ab, um euch zu sagen, dass ihr mit dem Sturm aufhören sollt, weil verhandelt wird. Wir klären das auf friedlichem Weg ohne unnötiges Blutvergießen.« Ich fahre zu Major

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