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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihre Motive waren durchaus ehrbar, daher würde sie wohl damit keine Sünde begehen. Zumindest hatte sie ihr Ziel erreicht, denn sie hatte Clare nur den Gedanken eingeben wollen.
    »Mein Vater würde sterben.«
    »Und sich wieder erholen.«
    »Wie kann sich jemand vom Tod erholen?« wollte Gabriel wissen.
    Johanna ignorierte ihn. »Niemand zwingt dich dazu, etwas zu tun, was du nicht willst«, sagte sie zu Clare. »Stimmt das etwa nicht, Gabriel?« fragte sie zu ihrem Mann gewandt.
    »Was soll nicht stimmen? Johanna, ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du sprichst.«
    Johanna ließ sich durch Gabriels Verärgerung nicht beeindrucken. »Wann kommt Clares Vater wieder?«
    »Morgen oder übermorgen.«
    Nicholas starrte Clare nun an. Ihr Gesichtsausdruck beunruhigte ihn sehr. Bei der Nachricht, daß ihr Vater kommen würde, füllten sich ihre Augen mit Tränen, und er wollte verdammt sein, wenn sie nicht plötzlich verschreckt wirkte. Nicholas wunderte sich über seine eigene Reaktion. Er kannte diese Frau kaum und hatte schon beschlossen, sie nicht besonders zu mögen, und nun spürte er das heftige Bedürfnis, ihr bei ihren Problemen zu helfen.
    »Ihr möchtet Euren Vater nicht sehen?« fragte er.
    »Natürlich will ich ihn sehen«, gab Clare zurück.
    »Clare kann morgen oder übermorgen noch nicht zurückkehren«, sagte Johanna zu Gabriel. »Sie ist noch nicht wieder vollständig gesund.«
    »Johanna«, begann Gabriel mit einem warnenden Unterton.
    »Für meinen Begriff sieht sie gesund genug aus«, bemerkte Nicholas, der sich fragte, worüber zum Teufel geredet wurde. »Wart Ihr denn krank?« wandte er sich an Clare.
    Sie schüttelte den Kopf, doch Johanna nickte. Nun hatte Nicholas es langsam satt.
    »Clare war sogar sehr krank«, erklärte Johanna. »Sie braucht viel Zeit, sich auszukurieren.«
    »Das ist also der Grund, warum Euer Haar wie das eines Jungen geschnitten ist«, bemerkte Nicholas. »Sie hatte Fieber, stimmt’s?«
    »Nein«, antwortete Johanna. »Gabriel, ich muß darauf bestehen, daß du Clansherr MacKay sagst, seine Tochter muß noch hierbleiben.«
    »Ich glaube nicht, daß ich ihn noch vertrösten kann«, meinte Gabriel. Dann wandte er sich mit finsterem Blick zu Nicholas. »Es ist wirklich schade, daß Ihr das Kind nicht gezeugt habt. Das würde eine Menge Probleme lösen.«
    Nicholas öffnete den Mund, um etwas zu sagen, war aber zu verblüfft, um sich etwas Passendes einfallen zu lassen.
    »Ich kann immer noch nicht fassen, daß du meinen Bruder für so ehrlos halten konntest«, schimpfte Johanna.
    »Es war nur logisch, verdammt«, entgegnete ihr Mann.
    »Und wie hätte das Probleme lösen können?« wollte Johanna trotzig wissen.
    »Er ist hier«, antwortete Gabriel. »Der Priester würde die beiden verheiraten. Du hast doch gehört, daß ich MacKay versprochen habe, dafür zu sorgen.«
    »Ich kann ihn unmöglich heiraten.«
    Da Clare bei diesen heftigen Worten auf Nicholas zeigte, nahm er an, sie sprach von einer Ehe mit ihm.
    »Verdammt richtig«, fauchte er. »Ich darf nebenbei erwähnen, daß ich auch nicht um Eure Hand angehalten habe.«
    Clare sprang auf die Füße. »Bitte entschuldigt mich«, stieß sie hervor. »Ich brauche plötzlich frische Luft.«
    Gabriel nickte, und Clare verließ augenblicklich die Halle. Nicholas sah ihr nach und wandte sich dann wieder an seine Schwester.
    »Würde mir bitte mal einer erklären, was zum Teufel hier eigentlich vor sich geht?«
    »Du hast sie beleidigt, Nicholas. Du solltest ihr nachgehen und dich entschuldigen.«
    »Wieso habe ich sie beleidigt?«
    »Du hast dich geweigert, sie zu heiraten«, antwortete sie. »Hat er doch, nicht wahr, Gabriel?«
    Ihr Mann genoß Nicholas Verwirrung in vollen Zügen. »Aye, das hat er«, stimmte er zu, nur um seinen Schwager weiter zu reizen.
    »Erklär es mir bitte endlich«, verlangte Nicholas.
    »Es wäre nicht fein, über Clares Probleme zu reden«, sagte Johanna. »Sie wird es dir sagen, wenn sie dazu bereit ist. Nicholas, weshalb bist du eigentlich gekommen?«
    Auf den abrupten Themenwechsel war er nicht vorbereitet. Ihm fiel einfach so schnell keine Ausrede ein, und er wandte sich hilfesuchend an Gabriel.
    Vater MacKechnie kam den beiden unabsichtlich zur Hilfe, als er in diesem Augenblick in die Halle stürzte.
    »Keith sagte mir, Ihr wollt mich sprechen, M’lady«, rief er. »Paßt es jetzt, oder soll ich später wiederkommen?«
    Nicholas und Gabriel sprangen buchstäblich auf, so dankbar waren

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