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Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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gemacht«, erwiderte er nicht gerade sehr entgegenkommend.
    »Die afrikanische Magie ist viel spannender als die der Wächter«, bemerkte Jean in wehmütigem Ton. »Wir sind so ... mental. Ihr dagegen habt Trommeln, Federn und viele andere interessante Gegenstände.«
    Das entlockte ihm ein Lachen. »So habe ich das noch nie gesehen, aber du hast recht.«
    Als Jean die Energie zwischen ihnen in normale Bahnen zurückkehren spürte, drehte sie sich um und sah, dass er inzwischen fertig angezogen war. Nach kurzer Überlegung, ob sie ihn auf das Geschehene ansprechen oder besser schweigen sollte, sagte sie: »Vielleicht sollten wir nächstes Mal keine angrenzenden Zimmer nehmen.«
    »Das wäre vielleicht einfacher.« Nikolais Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. »Aber einfacher ist nicht immer besser. Ich glaube, ich mag es, ab und zu ein bisschen verrückt gemacht zu werden.«
    Jean dachte an den köstlichen Schreck, ihn halb angezogen anzutreffen. »Ich weiß, was du meinst, doch ich bin nicht sicher, ob meine Selbstbeherrschung auf Dauer solchen Herausforderungen gewachsen ist.«
    »Das war meine diesmal auch fast nicht«, gestand er. »Hast du schon Pläne für den Tag gemacht? Nach dem Frühstück, meine ich?«
    »Ich möchte einen Buchladen aufsuchen. Und wir müssen Zeitungen kaufen, um zu sehen, was in der Welt geschieht.« Sie schüttelte den Kopf. »Es fällt mir noch immer schwer zu glauben, dass amerikanische Siedler das Britische Imperium besiegt haben. Vielleicht finden wir in den Zeitungen etwas darüber.«
    »Dieser Krieg liegt noch immer Jahre in der Zukunft, aber die Hintergründe bahnen sich anscheinend schon an.« Nikolai griff nach seinem Dreispitz. »Und nachdem wir uns informiert haben, was machen wir dann? Ich möchte die Stadt kennenlernen, doch das werde ich ohnehin, egal, wohin wir gehen.«
    »Ich würde gern Kofi aufsuchen, den afrikanischen Priester, von dem Adia mir erzählt hat.«
    Nikolai zog die dunklen Brauen hoch. »Ich dachte, der Plan wäre, uns so unauffällig wie nur möglich zu verhalten.«
    »Im Prinzip ja, aber ich halte es für wichtig, diesen Kofi aufzutreiben. Es könnte sein, dass wir seine Hilfe brauchen, um die nächste Perle zu benutzen.«
    »Angesichts dessen, wie schwierig es war, hierherzukommen, hast du vermutlich recht«, stimmte Nikolai ihr zu. »Vielleicht sind wir beide nicht stark genug, um es ohne Hilfe zu schaffen.«
    »Von magischer Unterstützung einmal abgesehen, werden wir wahrscheinlich mehr als einmal in London sein, da es der politische Mittelpunkt Britanniens ist. Wir werden Verbündete und eine Operationsbasis benötigen, und was wäre besser als die afrikanische Gemeinde?«
    »Und sie können uns mehr darüber sagen, was hier derzeit vorgeht. Hast du eine gute Wegbeschreibung, um diesen Kofi zu finden?«
    »Mehr oder weniger, da Adia nicht sicher war, wo er zu diesem frühen Zeitpunkt wohnt.« Jean lächelte bedauernd. »Sie sagte, es gäbe nichts Besseres, als Informationen zu sammeln, um einem seine eigene Unwissenheit klarzumachen. Sie und ihre Freunde haben ihr Bestes getan, alles über die Abolitionsbewegung aufzuschreiben, was uns nützlich sein könnte, doch es gibt noch viel, was ich trotzdem nicht weiß.«
    »Ich würde ihre Aufzeichnungen und historischen Resümees gern lesen«, gestand er, während er Jean zur Tür schob.
    »Adia sagte, ich solle niemanden, nicht einmal dich, die Notizen lesen lassen. Einen Blick in die Zukunft zu tun, könnte gefährlich sein. Je weniger Leute etwas darüber wissen, desto besser.« Ein Erschaudern durchlief Jean. »Mir ist, als spielten wir mit Feuer und könnten nicht einmal die Flammen sehen. Je mehr wir unsere Einflussnahme auf diese Zeit begrenzen, desto besser.«
    »Ich verstehe, was du meinst, aber was ist, wenn dir etwas zustößt?«
    »Dann kannst du die Aufzeichnungen lesen«, erwiderte sie lächelnd. »Doch sie werden dir Kopfschmerzen verursachen, wenn du über die Zeitreisen nachdenkst. Werden wir die zukünftigen Geschehnisse verändern? Oder sind wir jetzt schon Teil des Verlaufs der Ereignisse? War es schon immer vorherbestimmt, dass wir diese Mission durchführen und der Abolitionsbewegung helfen? Oder ist es gar vorherbestimmt, dass wir damit scheitern werden?«
    »Kein Wunder, dass dir der Kopf schwirrt.« Nikolai öffnete die Tür. »Trotzdem würde ich gern sehen, was Adia über die Abolition schreibt.«
    »Tja, da wirst du leider warten müssen.« Nicht, dass sie es ihm

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