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Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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sehr gut«, lobte Jean.
    »Und machen Einbrüche viel schwieriger als normale Fenster. Es war Moses' Vorschlag, die Oberlichter einzubauen, als wir beschlossen hatten, ein Kaufhaus zu eröffnen.« Monsieur Fontaine holte einen hübschen Weidenkorb von einem Stapel bei der Tür und gab ihn Jean für ihre Einkäufe. »Obwohl wir auf afrikanische Ware spezialisiert sind, werdet Ihr auch vieles aus ganz anderen Ländern finden. Sucht aus, was immer Euch gefällt, dann reden wir über den Preis.«
    »Ihr müsst mir aber versprechen, dass Ihr etwas daran verdient«, antwortete Jean entschieden. »Die Fontaines sind eine große Familie und müssen Geld einnehmen.«
    Moses' Vater lächelte. »Ich verspreche, Euch mehr als die Kosten zu berechnen, jedoch nicht den vollen Preis. Dazu stehen wir zu tief in Eurer Schuld.«
    »Lord und Lady Falconer haben Euren Sohn gerettet, nicht ich, Monsieur.«
    »Aber sie sind nicht hier.« Seine Stimme wurde weicher. »Moses hat mir erzählt, was es für vier arg misshandelte Seelen bedeutete, unter Euren Schutz zu gelangen. Er sagte, Ihr und Lady Bethany Fox wärt ihr Zufluchtsort gewesen. Ihr habt ihnen ihre menschliche Würde zurückgegeben.«
    Das war nicht ganz falsch, aber es brachte Jean immer noch in Verlegenheit, die Empfängerin solcher Dankbarkeit zu sein. »Es war die befriedigendste Aufgabe, die ich jemals hatte.«
    Monsieur Fontaine nickte ihr zu. »Ich werde im Büro sein, falls Ihr mich benötigt. Die Eingangstüren sind verschlossen, sodass Ihr also völlig ungestört sein werdet«, versicherte er ihr, bevor er sich abwandte und auf den Bürotrakt des Gebäudes zuging.
    Jean beschloss, mit einer schnellen Runde zu beginnen, um sich ein Bild von dem verfügbaren Warenangebot zu machen, bevor sie ernsthaft mit dem Einkaufen begann. Ihr Entschluss wurde jedoch immer wieder auf eine harte Probe gestellt, als sie Schatz um Schatz entdeckte. Sie hätte hier Geschenke für ein ganzes Leben kaufen können. Ihre Handschuhe hatte sie abgelegt, um die Beschaffenheit der Waren fühlen zu können, bevor sie langsam durch das Labyrinth von Ausstellungsräumen spazierte.
    In der hinteren linken Ecke fand sie eine Abteilung, in der ausschließlich Knöpfe angeboten wurden. Da dort schon zwei Frauen standen, wollte sie sich zurückziehen, doch die größere der beiden winkte ihr. »Mademoiselle, wenn Ihr bei einer Modistin wärt, würdet Ihr dann bei ihr solche Knöpfe kaufen?«
    Auf der ausgestreckten Hand der Frau lagen Knöpfe aus verschiedenen Materialien. Einer war aus hübsch geschnitzter grüner Jade, ein anderer zinnoberrot, andere emailliert und mit winzigen chinesischen Zeichnungen versehen. »Sie sind wundervoll«, erwiderte Jean ehrlich. »Ich wäre auf jeden Fall interessiert, wenn ich Eure Kundin wäre.«
    Die Frau deutete auf die Schildchen mit den Preisen und Herkunftsorten, die ordentlich neben jedem Kästchen standen. »Meine Schwester findet sie zu teuer.«
    Jean sah die Preise und blinzelte. »Teuer sind sie, aber sehr, sehr hübsch. Sie würden jedem Kleid eine besondere Note verleihen.«
    »Wir haben ein Atelier in Paris«, erklärte die etwas kleinere Schwester. »Wir kommen jedes Jahr hierher, um seltene Waren zu finden, doch unsere Kundinnen sind gutbürgerlich, nicht reich. Ich möchte kein Vermögen für asiatische Knöpfe ausgeben.« Die letzten Worte galten offensichtlich ihrer Schwester.
    »Vielleicht solltet Ihr eine Auswahl Musterknöpfe kaufen, und Eure Kundinnen können dann mehr bestellen, wenn sie wünschen«, schlug Jean vor. »Vorausgesetzt, sie verstehen, dass die Knöpfe dann womöglich nicht exakt so wie das Muster sind, aber vom selben Material und vom Aussehen her sehr ähnlich. Ich bin sicher, dass Monsieur Fontaine Euch auf dieser Basis gern mit Knöpfen beliefern würde, wenn Ihr mit ihm darüber sprecht.«
    Die größere Frau nickte nachdenklich. »Das könnte gehen. Danke, Mademoiselle.«
    Während die Schwestern die Auswahl der Muster besprachen, ging Jean zum ersten Abschnitt des Kaufhauses zurück, um nun ernsthaft mit dem Einkaufen zu beginnen. Die beiden Pariserinnen schienen sie für eine Französin zu halten, was sie sehr erfreute. Die Wochen in Marseille hatten ihren Akzent anscheinend schon gemildert.
    In einem Raum voll glänzendem Kupferwerk aus Afrika und Asien suchte Jean eine große chinesische Teekanne mit eingravierten Mustern als Geschenk für ihre Schwägerin aus. Für Lady Bethany, ihre Ersatzgroßmutter und Freundin, fand

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