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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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musste blinzeln. Sieh mal einer an.
    »Und es war wunderschön unter all den Sternen. Wirklich«, fuhr sie fort.
    Arianas Vater lächelte. Es sah aus, als sei er ein wenig verlegen.
    Elinn begriff. Die beiden waren auf dem Aussichtsdeck von Modul 1 gewesen, das kaum jemand von den Siedlern je besuchte. So spät nachts, wenn die Beleuchtung des Vorplatzes ausgeschaltet war, hatte man von dort aus einen fantastischen Blick auf den Sternenhimmel und das Spiel der Marsmonde.
    Gut. Trotzdem wurde es nun Zeit, dass die beiden weitergingen. Denn solange sie da standen, kam Elinn nicht an ihren Raumanzug. Und wenn sie nicht rechtzeitig an ihren Raumanzug kam, würde es ihr nicht mehr gelingen, sich im Flugboot zu verstecken, ehe der Pilot eintraf.

4
    Eine unruhige Nacht
    Die zweite Nachtphase, die sie auf dem fremden Planeten beobachteten, brach an.
    Professor Jorge Immanuel Caphurna stand mit verschränkten Armen da und ließ den Blick nicht von den Monitoren, die zeigten, was die verschiedenen Kameras rund um den Westturm aufzeichneten. Ein Helligkeitsmessgerät lief mit, dessen Anzeige nun immer rascher sank, auf den Wert zu, der den Übergang zwischen Nacht und Tag markierte. Und außerdem eine Uhr, die beim Überschreiten dieses Wertes starten würde.
    »Jetzt«, sagte Jonathan Coates, sein Assistent, leise, als sie stehen blieb. »Dauer der Tagphase: Zwölf Stunden und sechs Minuten. Ein erdähnlicher Planet, wie es aussieht.«
    Professor Caphurna fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über den dünnen Schnurrbart, der seine Oberlippe zierte. Unzufriedenheit strahlte von ihm aus. »Wieder bewölkter Himmel«, murmelte er.
    »Vielleicht klart es im Lauf der Nacht auf«, meinte Coates.
    »Ja, vielleicht«, nickte der Professor geistesabwesend. Er beugte sich vor, deutete auf den Umriss einer Bergkette am Horizont, die in den letzten Strahlen der versunkenen Sonne aufleuchtete. »Sehen Sie das, Jonathan?«
    »Ja. Was ist damit?«
    »Können Sie mir die entsprechende Aufnahme von gestern heraussuchen? Gleiche Zeit nach Anbruch der Dunkelheit?«
    »Kein Problem.« Jonathan begann, an einem Stellrad zu drehen und damit die bisherigen Aufzeichnungen abzurufen. »Hier«, sagte er schließlich. »Das ist von gestern früh, drei Uhr zwanzig Marszeit.«
    Professor Caphurna starrte das Bild an, schien Mühe zu haben, sich zu erinnern, was er eigentlich gewollt hatte. »Machen Sie einen Bildvergleich.«
    Jonathans Finger huschten über die Tasten, drehten an Reglern. Die beiden Bilder verschmolzen zu einem Schattenriss, auf dem die Berge farbige Ränder hatten.
    »Kann es sein«, überlegte Caphurna halblaut, »dass das Bild, das der Westturm zeigt, unscharf wird? Oder ist es einfach ein atmosphärisches Problem auf der anderen Seite?« Er rieb sich die Schläfen, in dem Versuch, das bohrende Pochen hinter seiner Stirn zu beruhigen.
    »Professor«, sagte Jonathan, »wenn ich einen Vorschlag machen dürfte . . .?«
    »Hmm?«
    »Sie sind jetzt seit mindestens vierzig Stunden auf den Beinen. Ich denke, Sie sollten schlafen gehen.«
    Caphurna blickte auf seinen jungen Assistenten herab. Er wollte gerade zu einer unwirschen Erwiderung ansetzen, dass das ja wohl seine Sache sei und ihn einen feuchten Kericht anginge, als ihm just in dem Moment ein stechender Schmerz durch den Schädel schoss.
    »Ja«, sagte er also stattdessen. »Ja, ich glaube, da haben Sie recht.«
    Elinn hätte beinahe geseufzt vor Erleichterung, als die beiden endlich, endlich aufhörten, sich zu küssen und miteinander zu flüstern, sondern »Höchste Zeit« sagten und weitergingen. Sie wartete noch, bis sie Schritte auf der Treppe abwärts hörte, dann erst wagte sie sich aus ihrem Versteck hervor.
    Schon nach drei Uhr! Allmählich wurde es knapp. Sie eilte in die Schleuse 1. Da, ihr Raumanzug. Der Sauerstofftank war voll, die Energiezellen auch. Bloß würde das diesmal nicht reichen.
    Sie nahm den Anzug aus der Ladehalterung, legte ihn auf eine der Sitzbänke, löste den schlanken Rückentornister und schob das Gerät in ein freies Fach in dem Regal an der Wand gegenüber. Dann zog sie eines der wesentlich klobigeren Recyclinggeräte heraus.
    Es war erst ein paar Monate her, seit sie zum ersten Mal so ein Gerät verwendet hatte, aber inzwischen beherrschte sie die Umstellung des Raumanzugs im Schlaf. Man musste einen Adapter an der Ausblasdüse anbringen und den zweiten Schlauch wiederum an dem Adapter. Die Stellschraube am Gürtel von E auf R umstellen. Und dann

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