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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Rampe zum Landegestell erreicht. Eines der Flugboote hing startbereit in den Halterungen.
    »Was ist los?«, fragte sie und drückte den Schalter, der den Zugang öffnete. »Hörst du mir noch zu?«
    Ein kratzendes Geräusch, dann die Stimme von AI-20, die sagte: »Ich muss darüber nachdenken.« Es klang …nun ja, beinahe müde . Obwohl das bei einer Maschine eigentlich nicht möglich war.
    »Es ist wichtig«, betonte Elinn. Die Zustiegsschleuse presste sich auf die Einstiegsluke, die sich daraufhin öffnete.
    Keine Antwort.
    Dafür hörte sie über das Außenmikrofon, wie sich der Aufzug in Bewegung setzte. Das musste der Pilot sein!
    Für weitere Diskussionen war keine Zeit mehr. Elinn huschte an Bord. Die Kabine, die sowieso schon eng war, war mit allerhand Geräten und bunten Space-Containern vollgestopft. Sie drückte sich daran vorbei, hob die Sitzfläche der hinteren Rückbank hoch, nahm die Notfallausrüstung heraus und stopfte die in graues Plastik gehüllten Päckchen zwischen den Rest der Ladung. Dort würden sie nicht weiter auffallen. Hoffentlich.
    Das Licht ging wieder an in den Gängen der Oberen Station. Schnell jetzt! Elinn stieg in den freien Stauraum, der enger war, als sie es in Erinnerung hatte, legte sich hin und klappte die Sitzbank über sich herunter.
    Jetzt hieß es nur noch warten.
    Ariana erwachte von dem Geräusch der zufallenden Wohnungstür. Sie hob den Kopf, fixierte die Ziffern der Uhr auf ihrem Nachttisch. Beinahe halb vier. Sie lauschte. Dad ging durch die Wohnung und bemühte sich, leise zu sein.
    Das wurde auch immer später. Und morgen früh saß er dann wieder mit solchen Ringen unter den Augen am Tisch.
    Ariana drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter.

5
    In geheimer Mission
    Oh, gut. Nur ein Traum. Es war nur ein Traum gewesen, nichts weiter.
    Carl saß da, in seinem Bett, warm und sicher, die zerwühlte Decke um sich, lauschte in die Stille, auf die Echos seines eigenen Keuchens. Er war schweißnass; das Einzige, was trocken war, war das Innere seines Mundes. Nur ein Traum. Wieder einmal. In letzter Zeit träumte er diesen Traum viel zu oft.
    Wieder war er den Aliens begegnet. Sie sahen aus wie große, aufrecht gehende Riesenheuschrecken, mit fremdartigen, insektenhaften Köpfen, die sich ruckartig bewegten. Wieder hatten ihn ihre Roboter verfolgt, durch endlose Gänge, unmöglich abzuschütteln, sosehr er auch rannte. Sie waren zu viele, waren immer mehr geworden, hatten ihre Greifarme nach ihm ausgestreckt, auf bizarre Weise beinahe fürsorglich wirkend. Sie hatten nicht auf ihn geschossen, immerhin, aber das war auch nicht nötig gewesen, denn allein ihre Überzahl war erdrückend . . .
    Sein Atem ging immer noch so, als sei er wirklich gerannt. Jeder Atemzug schien zu brennen. Carl sah auf die Uhr. Es war sechs Uhr drei. Viel zu früh, aber er würde nicht mehr schlafen können. Nicht nach einem solchen Albtraum.
    Die Luft roch schlecht. Verbraucht. Carl stand auf, um den Belüftungsregler etwas höher zu stellen, und merkte dabei, dass seine Beine sich völlig verkrampft anfühlten. Ein zittriges Gefühl erfüllte seinen ganzen Körper und wollte nicht weichen.
    Was vielleicht kein Wunder war. Denn es gab diese Aliens ja wirklich. Hier, auf diesem Planeten, nur wenige Tausend Kilometer entfernt. Er hatte sie mit eigenen Augen in ihren gläsernen Särgen liegen sehen. Sie hatten gewirkt, als könnten sie jederzeit erwachen. Und ihre Roboter hatten ihn tatsächlich gejagt, ihn mit maschinenhafter Unermüdlichkeit in die Enge getrieben, und die Art und Weise, wie er ihnen doch noch entkommen war, grenzte an ein Wunder, nein, war ein Wunder gewesen. Er hatte einen Schritt durch eine Art Tor getan, das ihn von einem Moment zum anderen über Tausende von Kilometern versetzt hatte, fort aus der Reichweite der Maschinen. Jemand hatte ihm den Weg gewiesen. Jemand, der seinen Namen kannte. Der Unbekannte hatte ihm auch das Artefakt zukommen lassen, das den Weg durch das Tor geöffnet hatte. Jemand hatte über ihn gewacht und ihn vor den Robotern gerettet.
    Die nicht auf ihn geschossen hatten. Dieser Gedanke wollte ihm nicht aus dem Kopf. Wenn es Wachroboter gewesen waren, hatten sie zweifellos Waffen gehabt. Aber sie hatten sie nicht benutzt.
    Seltsam, dass ihm das jetzt erst auffiel.
    Auf jeden Fall war an Schlaf nicht mehr zu denken. Carl machte Licht, ein klein wenig nur, dann schlug er die Decke zurück, stand auf und ging, so leise er konnte, hinüber ins

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