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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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hab das Gefühl, in einem tragbaren Pissoir zu stecken. Nicht gerade appetitanregend, wenn du’s wissen willst.«
    »Zu Hause arbeiten sie bestimmt mit Hochdruck an einer Lösung.«
    »Und wer sagt, dass sie eine finden?«
    »Außerdem«, fuhr Carl fort, »haben wir keine Ahnung, was für Gefahren uns auf diesem Planeten drohen können.«
    »Vielleicht gar keine.«
    »Vielleicht jede Menge. Dass uns bisher nichts passiert ist, beweist überhaupt nichts.«
    Urs stand mit einer ruckartigen Bewegung auf. »Mach, was du willst. Ich geh jedenfalls nachschauen, was es mit diesen Gebilden dort auf sich hat.«
    »Ich halte es für keine gute Idee, uns in dieser Situation zu trennen.«
    »Ich werde den Planeten nicht ohne euch verlassen«, erwiderte Urs grimmig. »Versprochen.«
    In diesem Moment streckte Elinn, die bis jetzt außer Guten Morgen noch gar nichts gesagt hatte, die Hand aus, berührte Carls Schulter und sagte: »Ich finde, Urs hat recht. Ich würde gern mit ihm mitgehen.«
    Carl sah seine kleine Schwester entwaffnet an. Das hätte er sich ja denken können. Elinn war schließlich auch so eine Abenteurerin.
    »Dann bin ich wohl überstimmt, oder?«
    Er konnte es durch die abgedunkelte Helmscheibe nicht genau erkennen, aber er hätte wetten können, dass sie grinste. »Genau«, sagte sie.
    Stehen! Schon das war schrecklich anstrengend. Elinn hatte das Gefühl, so schwer zu sein, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis der Boden unter ihr nachgab und sie versank.
    Aber sie war fest entschlossen, sich nichts anmerken lassen.
    Urs war damit beschäftigt, ein paar Spuren zu hinterlassen für den Fall, dass es doch jemand vom Mars schaffte, den Turm zu passieren. Er sammelte Steine und legte sie in Form von Pfeilen auf den Boden. Er schrieb eine Notiz auf ein Blatt Papier, das er in der Tasche gehabt hatte, und deponierte den Zettel so unter einem anderen Stein, dass man ihn auf den ersten Blick finden musste.
    Elinn sah ihm zu und beneidete ihn darum, wie er mit der hohen Schwerkraft zurechtkam. Noch besser als Carl, der viel Zeit im Kraftraum verbracht hatte. Carl positionierte das Messgerät neu, und zwar so, dass es mit einem Fuß auf der glatten Fläche stand, mit den anderen beiden dagegen auf dem normalen Boden. Falls der Turm sich in ihrer Abwesenheit erheben sollte, würden sie, selbst wenn er unsichtbar blieb, aus der Ferne sehen, dass das Messgerät nicht mehr an seinem Platz stand.
    Vielleicht, hieß das. Wenn sie nicht zu weit weg waren.
    Wobei Elinn, je länger die beiden Jungs mit ihren Vorbereitungen beschäftigt waren und sie einfach nur herumstand, immer mehr daran zweifelte, dass sie überhaupt weit kommen würde. Schon jetzt dröhnte ihr der eigene Atem in den Ohren, schlug ihr Herz wie ein Hammer.
    Ruhig atmen. Ruhig und tief. Vielleicht lag es ja auch daran, wie die Luft aus dem Recycler roch: streng, chemisch, wie nach scharfen Putzmitteln.
    »Geht es wirklich?«, fragte Carl sie unvermittelt. »Oder willst du doch lieber dableiben?«
    Dableiben. Oh ja. Sich wieder hinlegen, ausruhen, den Schmerz schwinden spüren. Der Gedanke hatte etwas Verführerisches.
    Sie leckte sich über die Lippen, schmeckte den halb salzigen, halb süßen Nachgeschmack der Konzentrattablette, die ihr Frühstück gewesen war. Wenn sie sich nur nicht so entsetzlich schwer gefühlt hätte! Als trüge sie einen Raumanzug aus massivem Blei.
    Aber sie würde nicht nachgeben. Nein.
    »Es geht schon«, sagte sie mühsam. »Ich warte bloß auf euch.«
    »Ja, ja. Wir sind gleich so weit.« Carl vergewisserte sich noch einmal, dass der Dreifuß des Geräts, das er und Urs mitgebracht hatten, richtig stand. Dabei keuchte er auch nicht schlecht.
    Hatte sie sich schon jemals im Leben so schwer gefühlt? Mehr als zweifache Marsschwerkraft! Das war, als habe man ihr eine Zwillingsschwester auf den Rücken gebunden und noch ein paar schwere Sachen obendrauf.
    »Okay«, rief Urs nach dem dritten Pfeil. »Wir können.« Und setzte sich in Richtung auf die Spitzdächer in Bewegung.
    Carl folgte ihm, deutlich schwerfälliger.
    Und Elinn tat ihren ersten Schritt an diesem Tag.
    Wie entsetzlich das war! Sie hob den Stiefel, und es kam ihr vor, als klebe der halbe Planet an ihr. Und als sie ihn wieder aufsetzte, war es wie ein Schlag mit dem Hammer gegen ihre Fußsohle. Sie schwankte, hatte einen Moment lang blanke Angst zu stürzen. Um ein Haar hätte sie um Hilfe geschrien.
    Aber sie schrie nicht. Sie biss die Zähne zusammen und

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