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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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überwacht werden können. Die MARTIN LUTHER KING wird den ersten Teil des Fluges optisch verfolgen, dann übernehmen die Satelliten in Ortungsreichweite; gegen Schluss haben wir voraussichtlich mehrfache Abdeckung.«
    »Und dass ihn ein Flugboot begleitet . . .?«, fragte Pigrato.
    »Halten wir für zu riskant. Der Raketenantrieb könnte sich nachteilig auf Luftströmungen, Thermik und so weiter auswirken.«
    »Was ist mit einem Copiloten? Dass ein Erwachsener mitfliegt?«
    Der Techniker schüttelte entschieden den Kopf. »Zu viel Gewicht. Würde den Start unnötig gefährlich machen. Außerdem könnte eine zweite Person ohnehin nichts tun, es gibt nur eine Steuerung.«
    »Also fliegt er alleine?«
    »Ja.«
    Ronny atmete auf. Das hätte ihm gerade noch gefehlt – ein Aufpasser!
    Überhaupt, was die für einen Aufstand machten! Das verstand er beim besten Willen nicht. Überflüssig alles wie nur was. Wenn sie ihn nur einfach endlich einsteigen und losfliegen lassen würden!
    Dad war nicht da, als Ariana an diesem Morgen in die Medizinische Station kam. Aus dem Krankenzimmer hörte sie gedämpfte Stimmen. Zwei Frauen, die leise redeten.
    Sie zögerte, dann siegte die Neugier. Sie schob die Tür einen Spaltweit auf, steckte den Kopf hindurch und sagte: »Guten Morgen.«
    Zu Arianas Überraschung war es nicht Mrs MacGee, mit der Mrs Faggan sprach, sondern Mrs Pigrato! Die beiden ungleichen Frauen saßen beisammen, als seien sie schon ewig dicke Freundinnen.
    »Hallo, Ariana«, begrüßte Mrs Pigrato sie freundlich. Man wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, dass ihr Sohn gerade auf einem anderen Planeten verschollen war.
    Ariana kam ins Stottern. »Ich habe bloß, ähm …ich meine, ich wollte fragen, ob Sie irgendwas brauchen, Mrs Faggan?«
    Die Mutter von Carl und Elinn schüttelte schwach den Kopf. »Nein. Danke.« Sie sah blass aus. Ihre langen Locken schienen sie zu erdrücken.
    »Auch keine …Medikamente oder so was?«
    »Ich hab deinem Vater schon gesagt, dass ich nichts mehr will.« Ihre Züge spannten sich. »Das kann nicht die Lösung sein, Pillen zu schlucken.«
    Mrs Pigrato zog einen weiteren Stuhl heran. »Möchtest du dich nicht zu uns setzen?«
    Ariana zögerte. »Ich …wollte nicht stören . . .«
    »Kind – du wirst dir doch auch Sorgen machen, oder? Um die anderen. Um Urs.« Sie klopfte einladend auf die Lehne. »Komm. Geteiltes Leid ist halbes Leid.«
    Irgendwie brachte es Ariana nicht fertig abzulehnen, obwohl ihr absolut nicht danach war, über die gestrigen Ereignisse und das Verschwinden von Carl, Elinn und Urs auch noch zu reden. Aber jetzt einfach zu gehen . . .?
    Außerdem hätte sie nicht gewusst, wohin. Also trat sie durch die Tür und setzte sich auf den Stuhl, den Mrs Pigrato ihr hinschob.
    Und so erfuhr sie etwas ganz Erstaunliches. Der Vater von Carl und Elinn hatte Urs gekannt! Bei seinem letzten Besuch auf der Erde vor vielen Jahren war er bei den Pigratos zu Gast gewesen.
    »Urs war damals fünf Jahre alt, er erinnert sich nicht mehr so richtig daran«, erzählte Mrs Pigrato. »Aber er hat Ihren Mann sofort mit Beschlag belegt, ihn zu seinen Spielfiguren und Sammelkarten und so weiter entführt . . . Eigenartig, weil Urs Fremden gegenüber eher schüchtern reagierte.«
    »Wie kam es überhaupt, dass James bei Ihnen war?«, fragte Mrs Faggan.
    »Tom hat zu der Zeit schon für Senator Bjornstadt gearbeitet, war zuständig für organisatorische Dinge. Er hat die Reisen für die Marssiedler zusammengestellt, Interviewtermine ausgemacht, Fernsehauftritte und so weiter. Ihr Mann wäre sowieso bei uns gelandet, um alles zu besprechen. Aber es stellte sich heraus, dass er und Tom sich von einem Studienjahr in England her kannten.«
    Mrs Faggan schüttelte den Kopf. »Davon hat er mir nie etwas erzählt. James nicht und ihr Mann auch nicht.«
    »Tom war sauer, als Bjornstadt ihn auf den Mars schickte. Ich denke, er wollte alles Persönliche heraushalten.«
    »Entschuldigen Sie«, unterbrach Ariana, »aber ich verstehe nicht ganz, wovon die Rede ist. Was waren das für Reisen?«
    Die beiden Frauen wechselten einen Blick. Dann seufzte Mrs Faggan. »Man wollte damals erreichen, dass das ursprüngliche Programm zur Besiedelung des Mars wieder aufgenommen wird. Ein paar Leute von hier sind deswegen zur Erde geflogen und haben die großen Städte bereist, um den Menschen von dem Projekt zu erzählen. James war so etwas wie die Hauptfigur dabei, als Vater des ersten auf dem Mars geborenen

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