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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Aliens, die hier auf dem Mars in einem eine Million Jahre alten Mausoleum liegen, eine drohende Invasionsgefahr heraufbeschworen wird.« Er konnte einen mutlosen Seufzer nicht unterdrücken. »Das Erscheinen der Kinder auf der Erde hat eine weitere Geheimhaltung natürlich sinnlos gemacht. Und die Situation verschlimmert, fürchte ich. Eine Passage, die direkt auf die Erde führt – ich wage mir kaum vorzustellen, zu was für Reaktionen das die Heimwärtsbewegung animieren wird.«
    Er lehnte sich zurück. »Die Nachrichtensperre habe ich inzwischen natürlich wieder aufgehoben. In diesen Minuten dürften die ersten Videoberichte dieses Journalisten, Van Leer, bei den Nachrichtenredaktionen auf der Erde eintreffen. Auch die Zensur ist beendet. Ich habe Anweisung gegeben, unsere KI wieder vom Postsystem zu trennen.« Dass Jed Latimer der Auffassung war, AI-20 habe durch die Überlastung einen bleibenden Schaden davongetragen, der nur durch eine Rekalibrierung behoben werden konnte, behielt er für sich.
    Damit schwieg Pigrato. Nun hieß es wieder warten.
    Irgendwer musste diesen Murai Kibwana, den Künstler, informiert haben. Jedenfalls tauchte er auf, kurz nachdem Carl und Amrita losgezogen waren, und schien kein bisschen erstaunt, Elinn und ihn anzutreffen.
    »Kibbi«, sagte er, während er Urs die Hand schüttelte. »Einfach Kibbi. So nennen mich alle. Ich signiere auch meine Werke so. Merkt sich besser.«
    Ein schriller Typ. Wie aus dem Nichts aufgetaucht stand er plötzlich im Esszimmer, umarmte Mr Nkari, dem das sichtlich unangenehm war, dann Mrs Nkari, die geradezu aufleuchtete vor Begeisterung. Sein langes, krauses Haar stand wild nach allen Seiten ab und war so ungefähr der einzige Bereich seines Körpers, der ohne den Zusatz von Farbe auskam. Schon sein Gesicht war …ja, was? Konnte man noch »geschminkt« sagen? Oder traf es »bemalt« besser? Es war eine Art Kriegsbemalung, metallisch bunte Streifen einer Farbe mit Nanoeffekt, glitzernd und bei jeder Bewegung neue Muster bildend, sodass man die Gesichtszüge des Mannes darunter kaum ausmachen konnte.
    Bestimmt erkannte ihn kein Mensch auf der Straße, wenn er die Farben abwusch und normale Kleidung anzog.
    Also Kleidung, die ungefähr das Gegenteil war von dem, was er im Augenblick trug: Eine hautenge, grün-violett gestreifte Hose, silberne Sandalen, ein ausladendes Jackett aus Hunderten von zusammengenähten Stoffteilen, Metallplättchen und Holztäfelchen, darunter ein schneeweißes Hemd. Seine Finger waren voller Ringe und Urs’ geübter Blick erkannte sofort, dass es sich dabei nicht um Schmuck, sondern um Hightech handelte: Kommunikatoren, Videoaufzeichner und dergleichen.
    »Sternentore?«, rief er begeistert aus, nachdem ihm Mrs Nkari erklärt hatte, wie sie hierhergekommen waren. »Pau-Pau. Dann ist es so weit. Ich habe immer geahnt, dass das Universum voller Leben ist und es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis wir Anschluss finden. Und jetzt passiert es. Das wird alles ändern. Pau-Pau.« Dieses Pau-Pau schien sein Allerweltsausruf zu sein. Urs hatte keine Ahnung, was es bedeutete.
    Kibwana – Kibbi – bestand darauf, ihnen die Anlage zu erklären, jetzt gleich, sofort und auf der Stelle. Er strahlte dabei eine Energie aus, die jeden Gedanken an Widerspruch im Keim erstickte.
    »Ich würde mich lieber ausruhen«, raunte Elinn Urs mit einem flehenden Blick zu. Sie sah müde aus, elend beinahe.
    Urs lenkte Kibwana ab, ehe er womöglich anfing, auf Elinn einzureden, und lotste ihn nach draußen. Boah, war das heiß! Der reinste Grill, diese Sonne.
    Kibwana redete auf ihn ein wie ein Wasserfall. »Hier war früher Savanne, verstehst du? Meterhohes Gras, so weit das Auge reicht. Kannst du dir das vorstellen? Es ist wichtig, dass man sich das vorstellen kann. Deswegen lasse ich, wenn alles mal fertig ist, hier überall Savannengras einpflanzen, zwischen allen Wegen und Gebäuden, ringsum dieses hohe Gras, das die Gärtner auf einer Höhe von ein bis anderthalb Meter halten müssen. Pau-Pau. Damit man als Besucher versteht, dass unsere Vorfahren sich aufrichten mussten, um Feinde kommen zu sehen. Das war der Grund, warum sie den aufrechten Gang lernten – weil alle, die ihn nicht lernten, gefressen wurden.«
    »Aha«, sagte Urs, um auch einmal zu Wort zu kommen. »Leuchtet ein.«
    Die Mittagspause schien allmählich zu enden. Hier und da tauchten wieder Handwerker auf, wurden Maschinen eingeschaltet, ertönten Hammerschläge.
    »Aber das

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