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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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eher langweilig, steif, jedenfalls nicht so, als lohne es sich, einer Unterhaltung zu folgen. Sie hielt sich an Carl fest und konzentrierte sich darauf, Luft in ihre Lungen zu bekommen. Hier drin war es nicht mehr so heiß und die Luft roch besser. Das machte es ein bisschen leichter, zumindest kam es ihr so vor.
    Dann, auf einmal, ein Gesicht, das sie kannte. Weißblonde Haare, grimmige Miene, der Mann dazu groß wie ein Fels. Vor Schreck wäre ihr fast der dazugehörige Name nicht eingefallen: Senator Bjornstadt. Er erkannte sie auch, bückte sich sogar, um ihr die Hand zu geben. Er sah ernst drein, kühl. Es machte ihm keine Freude, hier zu sein. Als sie sich begrüßten, war es ein bisschen so wie zwei alte Feinde, die einander vor einem Duell die Hände reichen. Elinn hatte einst die Pläne des Senators vermasselt, und das hatte er ihr nicht vergessen.
    Sie umklammerte Carls Hand noch fester. Solange sie diese Hand nicht losließ, würde ihr nichts passieren.
    Es war ein einziges Durcheinander. Getränke wurden gereicht und Teller mit kleinen Häppchen. Elinn fragte sich, was das für ein Getränk sein mochte, das alle bekamen, nur sie nicht. Es war hellgelb, sprudelte ein wenig und roch eigentümlich.
    Sie probierte eines der kleinen Häppchen, als ihr eine junge Frau ein Tablett hinhielt. Es war ein winziges Stück Brot mit irgendetwas darauf, das nach Fisch und Gurke schmeckte. Wieder etwas, das sie noch nie gegessen hatte, aber gut. Elinn hätte gern noch mehr probiert, aber man bot ihr nichts mehr an, weil das Gedränge weiter zunahm und man sie übersah.
    Carl redete mit dem Senator. Urs stand dabei und hörte zu. Er hatte ein Glas von diesem sprudelnden Getränk in der Hand. Elinn überlegte, ob sie ihn bitten konnte, sie mal probieren zu lassen.
    Der Senator sprach von einer Raumstation, sagte: » McAuliffe Station . Die ist am besten geeignet. Immer noch.«
    Und Carl nickte viel und sagte mehrmals: »Gut, gut. Darum wollte ich Sie bitten.«
    Worauf Senator Bjornstadt erklärte: »Ich habe schon mit eurer Mutter gesprochen.« Und zu Urs: »Mit deinen Eltern natürlich auch.«
    Dann gesellte sich der Präsident zu ihnen. Er lächelte Elinn an, sanft und wohlwollend, und erkundigte sich bei Senator Bjornstadt nach dem Stand der Pläne.
    »Das ist alles weiter kein Problem«, sagte der. »Elinn muss auf eine Raumstation, dazu gibt es keine Alternative. Wir sind schon dabei, das zu organisieren, aber ein paar Tage wird es dauern. Zum Glück existieren die alten Studien noch, die mussten wir bloß herausziehen.«
    »Können Sie nicht was Provisorisches machen? Damit sie schneller aus der irdischen Schwerkraft wegkommt?«
    Der Senator hob die Augenbrauen. »Oh, das wird provisorisch, sowieso.«
    »Und weiter? Wann können die Kinder nach Hause?«
    »Tja. Wie ich Ihnen schon gesagt habe – schlechtes Timing. Die genaue Flugplanung steht noch nicht, aber ein Jahr ist Minimum zu überbrücken. Eine lange Zeit.«
    Der Präsident furchte die Augenbrauen. »Und der neue Raumschifftyp, der angekündigt war . . .?«
    »Wird zu spät kommen. Die Zulassung ist definitiv nicht mehr zu schaffen.« Der Senator sprach mit geneigtem Kopf; der Präsident reichte ihm nicht einmal bis zur Schulter. Er wandte sich an Urs und Carl. »Ihr beiden werdet euch überlegen müssen, wohin ihr wollt in dieser Zeit. Du, Carl, wirst vermutlich bei deiner Schwester bleiben wollen, nehme ich an?«
    Elinn sah an Carl hoch, der nickte und »selbstverständlich« sagte.
    »Für dich, Urs, gäbe es die Möglichkeit, an deine alte Schule in Genf zurückzukehren. Die hat ja ein Internat angegliedert, das wäre also kein Problem.«
    Urs runzelte die Stirn. »Das muss ich mir überlegen, Sir. Ich würde das gern zuerst mit meinen Eltern besprechen.«
    Der Senator nickte. Sein Kinn klopfte dabei gegen seine Brust. »Tu das. Wie gesagt, es eilt nicht.«
    Dann stand plötzlich ein Mann vor Elinn, ein schmaler, alter Chinese mit wild wuchernden Augenbrauen. Er beugte sich herab, sah sie an und sagte: »Hallo Elinn. Mein Name ist Dr. Hung. Weißt du, wer ich bin?«
    Elinn nickte. »Sie wollen mich heute Abend untersuchen.«
    »Genau. Ich habe damals, als dein Geburtsfehler entdeckt wurde, die Daten untersucht, die Doktor DeJones mir geschickt hat. Als ich hörte, dass du dich auf der Erde befindest, habe ich sofort einen Flug gebucht, um dich zu sehen. Nun ging eine Sondermaschine, sodass ich eher angekommen bin als geplant.« Er deutete auf das

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