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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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auch als Puffer zwischen der Familie und den Medien.
    Obwohl Freddie Atterton von Rebecca Meredith geschieden war, schien er derjenige zu sein, der am ehesten Hilfe nötig hatte. Aber er war auch – zumindest nach Ansicht von Chief Superintendent Childs – der Hauptverdächtige, und wenngleich es die Aufgabe der Opferschutzbeamten war, den Angehörigen zur Seite zu stehen, waren sie doch auch Polizisten. Manchmal kam ihnen etwas zu Ohren, was die Familie des Opfers mit einem Verbrechen in Verbindung brachte, und in diesem Fall war es ihre Pflicht, Meldung zu erstatten. Es war ein schwieriger Job, der sehr oft zu Interessenkonflikten führte, aber in Attertons Fall wäre nach Kincaids Auffassung ein Opferschutzbeamter ganz besonders hilfreich gewesen.
    Im Augenblick jedoch waren ihm andere Dinge wichtiger. »Die Mutter Ihrer Exfrau – Mrs. Meredith, ist das richtig?«, fragte er. Als Freddie nickte, fuhr Kincaid fort: »Wir brauchen Mrs. Meredith’ Kontaktdaten.« Sie würden auch Attertons Verbindungsnachweise überprüfen, aber das erwähnte Kincaid nicht. Er wollte herausfinden, ob es irgendwelche heimlichen Absprachen zwischen Atterton und seiner Exschwiegermutter gab, ehe Freddie wusste, dass er ohnehin keine Chance hatte, die Wahrheit zu vertuschen.
    »Aber warum?«, fragte Freddie. »Ich verstehe nicht. Warum ist es Ihnen so wichtig, was ich gestern Abend gemacht habe?«
    »Weil jemand einen Mordanschlag auf einen der freiwilligen Helfer verübt hat, die die Leiche Ihrer Exfrau gefunden haben.«
    »Mord?« Freddies Knöchel verfärbten sich weiß, als er sein leeres Wasserglas an die Brust drückte. »Aber – Warum sollte jemand so etwas tun?«
    Kincaid beugte sich vor und sah in Freddie Attertons vor Entsetzen geweitete blaue Augen. »Wir dachten uns, dass ein eifersüchtiger Exmann wohl ein sehr gutes Motiv gehabt hätte. Der Mann war der Liebhaber Ihrer Frau.«
    Freddie starrte Kincaid nur in blanker Verständnislosigkeit an. »Liebhaber?« Seine Stimme zitterte.
    Doug nickte. »Sein Name ist Kieran Connolly. Ein ehemaliger Sanitätssoldat und Ruderer. Er repariert Boote, und zusammen mit seinem Hund, einem Labrador Retriever, gehörte er zu dem Team, das die Leiche Ihrer Exfrau am Wehr gefunden hat.« Er sah Freddie eindringlich an. »Aber vielleicht wussten Sie das alles ja schon.«
    »Nein. Nein, ich hatte keine Ahnung. Gesehen habe ich ihn, an dem Morgen. Ein großer, dunkelhaariger Typ mit einem schwarzen Hund.« Freddie schüttelte den Kopf, als könne er es nicht recht fassen. »Ist er – Sie sagten, jemand habe einen Anschlag auf ihn verübt. Ist er okay? Was ist mit ihm passiert?«
    Falls Freddie Atterton von der Tatsache, dass seine Exfrau einen Liebhaber gehabt hatte, wirklich so überrascht war, wie es den Anschein hatte, dann fand Kincaid seine Sorge um Kieran sehr löblich. »Es geht ihm gut, bis auf eine Platzwunde an der Stirn. Aber seinen Bootsschuppen hat es übel erwischt. Jemand hat versucht, ihn niederzubrennen, und es ist ihm auch weitgehend gelungen.«
    »Und er und Becca … Ich hätte nie gedacht, dass sie …« Freddie lachte. »Das ist albern, ich weiß. Sie hätte reichlich Gründe gehabt, eine Affäre zu beginnen, als wir noch verheiratet waren. Und nach der Scheidung hatte sie natürlich jedes Recht, ins … ins Bett zu gehen, mit wem sie wollte. Aber ich habe wohl angenommen, dass sie es mir erzählen würde …«
    Wenn Kincaid Freddie Atterton so betrachtete und dabei an sein Gespräch mit Kieran Connolly am Abend zuvor zurückdachte, fiel ihm auf, dass die beiden Männer sich vom Äußeren her sehr ähnlich waren. Groß, dunkelhaarig, schlank, Rudererfigur … War es das, was Rebecca Meredith an Kieran angezogen hatte? Und gab es da noch weitere Ähnlichkeiten, die nicht so offensichtlich waren? Er vermutete, dass in beiden Beziehungen sie die stärkere Persönlichkeit gewesen war und dass sie das auch genossen hatte, ob bewusst oder unbewusst.
    »Vielleicht wollte sie Ihnen nicht wehtun«, mutmaßte er. »Oder …« Er dachte einen Moment nach und fuhr dann fort: »Sie hatte zu Kieran Connolly gesagt, sie wolle nicht, dass irgendjemand von ihrer Beziehung erfuhr, weil es gegen sie verwendet werden könnte. Haben Sie eine Ahnung, was sie damit gemeint haben könnte?«
    »Gegen sie verwendet?« Freddie schüttelte den Kopf. »Nein. Auf jeden Fall kann sie damit nicht mich gemeint haben.«
    »Sie hätten nicht von ihr verlangt, dass sie Ihnen das Cottage wieder

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