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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Stollenschuhe klickten auf den breiten Eichendielen, als er voranging, und Kincaid fragte sich, was Craigs Frau wohl davon halten mochte, dass ihr Mann so wenig Rücksicht auf die hochwertige Ausstattung des Hauses nahm. An einem Bänkchen im Flur blieb Craig stehen, zog seine Golfschuhe aus und schlüpfte in ein Paar Lederpantoffeln, während Kincaid wartete.
    Die Inneneinrichtung des Hauses war weniger prunkvoll, als Kincaid erwartet hatte. Wände und Türrahmen waren in einem gedämpften Weiß gestrichen. Die Möbel wie auch die Blumenarrangements waren schlicht, sahen aber gleichwohl teuer aus, und eine Wand war mit einer Serie geschmackvoller Holzkohlezeichnungen von männlichen und weiblichen Akten geschmückt. Irgendwo im hinteren Teil des Hauses war das schrille Kläffen eines Hundes zu hören.
    Craig stellte die Golfschuhe neben dem Bänkchen ab und richtete sich auf. »Dieser verfluchte Hund. Gehört meiner Frau. Das macht er jedes Mal, wenn sie nicht zu Hause ist.« Er deutete mit dem Kopf zu einem Zimmer auf der anderen Seite des Flurs. »Bitte sehr, Superintendent.«
    Als Kincaid hinter Craig eintrat, sah er, dass das Zimmer zwar ebenso wohlproportioniert war wie das Haus insgesamt, der Gesamteindruck wurde jedoch durch einen übergroßen Schreibtisch gestört.
    Breite Fenster gaben den Blick auf den Rasen vor dem Haus frei, und trotz des ungewöhnlich warmen Tages brannte in einem Kamin mit prächtigem schmiedeeisernem Rost ein kleines Feuer.
    Zwei ledergepolsterte Ohrensessel standen schräg zueinander vor dem Kamin und bildeten eine einladende Plauderecke. Doch Craig zog es vor, sich hinter seinen massiven Schreibtisch zu setzen, und brachte Kincaid damit in die unangenehme Lage, sich einen kleinen Stuhl ohne Armlehne heranziehen zu müssen.
    Es war die gleiche Einschüchterungstaktik, die auch Peter Gaskill praktizierte, und selbst wenn Kincaid sonst nichts über Craig gewusst hätte, wäre der Mann ihm allein deswegen unsympathisch gewesen.
    In dunklen Bücherschränken waren Golfpokale zur Schau gestellt, dazwischen ledergebundene Klassiker, von denen Kincaid vermutete, dass sie nie gelesen worden waren. Auf einem Beistelltischchen zwischen den Fenstern stand eine Flasche achtzehn Jahre alter Glenlivet mit zwei Whiskygläsern aus Kristall auf einem Tablett, doch Craig machte keine Anstalten, Kincaid einen Drink anzubieten.
    Kincaid lehnte sich so bequem zurück, wie es ihm auf dem kleinen Stuhl möglich war, wischte sich einen imaginären Fussel vom Revers und sah sich im Zimmer um. Er wollte Craig nicht die Befriedigung gönnen, mit seiner Unhöflichkeit eine Reaktion zu provozieren, und er wollte sehen, welche Taktik Craig beim Thema Rebecca Meredith einschlagen würde, wenn er ihn einfach reden ließ.
    Craig schluckte den Köder. »Tragisch, diese Geschichte mit DCI Meredith«, sagte er. »Aber wie man hört, ist der Exmann der Hauptverdächtige.« Er sagte nicht, von wem er das gehört hatte.
    Der Hauptverdächtige? Kincaid kam sich vor wie in einem Agatha-Christie-Krimi. »Tatsächlich, Sir?« Er legte gelinde Überraschung in seinen Ton. »Das ist mir neu. Wenn Sie mit dem Hauptverdächtigen Mr. Atterton meinen – er ist uns bei unseren Ermittlungen behilflich. Wir haben jedoch keine handfesten Beweise, die ihn mit Rebecca Meredith’Tod in Verbindung bringen.«
    Kincaid legte die Fußknöchel übereinander und gab sich große Mühe, eine neutrale Miene aufzusetzen, obwohl der aufwallende Zorn ihm schon in den Schläfen pochte. »Aber wie ich wiederum höre, kennen Sie Mr. Atterton persönlich. Mehr noch, Sie waren am Dienstagmorgen mit ihm zum Frühstück verabredet. Zu schade, dass Sie nicht kommen konnten. Ich bin sicher, dass jemand mit Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung Freddie Atterton die Unterstützung und den Rat hätte bieten können, deren er so dringend bedurfte, nachdem er festgestellt hatte, dass seine Exfrau verschwunden war.«
    Für einen Sekundenbruchteil blitzte Berechnung in Craigs Zügen auf, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle und setzte eine leicht verächtliche Miene auf. »Ich bin dem Mann mal begegnet, ja; aber da hatte ich keine Ahnung, dass er einmal mit DCI Meredith verheiratet war. Und ich wusste auch nicht, dass seine Investitionspläne nicht mehr als das waren – bloße Pläne.«
    »Sie haben sich also über Freddie Atterton informiert, nachdem Sie sich mit ihm im Leander verabredet hatten?«
    »Selbstverständlich habe ich das, Superintendent. Ich war

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