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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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verfolgt für mich, was mit seiner Kreditkarte passiert.«
    Es knackte aus dem Funkgerät, und eine abgehackt sprechende Stimme meldete sich. »Kostyuchenko.«
    »Cosmo, gibt’s etwas Neues von der Kreditkarte, die ich dir angegeben habe?«
    »Moment.«
    Preston wandte sich seinem Partner zu. »Richtige Quasselstrippe, was?«
    Hogan zuckte die Achseln. »Er mag dich nicht.«
    »Machst du Witze? Ich bin sein großes Vorbild.«
    »Du nennst ihn Cosmo. Das mag er überhaupt nicht.«
    »Wenn ich ihn mit diesem russischen Namen anspreche, breche ich mir die Zunge, und dann müsste ich ihn wegen Körperverletzung festnehmen.«
    Das Funkgerät knisterte. »Hallo? Bist du noch da?«
    »Ja, schieß los, Cosmo.«
    »Die Karte wurde benutzt, um im Bluesman Motel einzuchecken. Das liegt …«
    »Ja, wir wissen, wo das ist«, fiel ihm Preston ins Wort. »Gute Arbeit, Cos. Ich werde mit dem Captain über das größere Arbeitszimmer sprechen, das du haben wolltest.«
    »Arbeitszimmer?«, platzte Kostyuchenko verwirrt heraus. »Nicht Arbeitszimmer! Arbeitsspeicher! Ich brauche mehr Arbeitsspeicher.«

26
    Sam schreckte aus dem Schlaf hoch und zog sich die dünne Polyesterdecke von den Schultern. Seine Haut war gerötet und feucht, und er war augenblicklich von Angst und Schuldgefühlen erfüllt.
    Er richtete sich in dem kleinen Bett auf, das unter dem einzigen Fenster des Zimmers stand. Mit verschlafenen Augen betrachtete er seine Umgebung: ein mittelgroßes Zimmer mit nikotingelben Wänden, zwei Betten, deren Metallrahmen fest am Boden verschraubt waren, und zwei kleine Nachttische aus Spanplatten.
    Auf einer soliden Kommode stand ein 24-Zoll-Fernseher, dessen Fernbedienung mit einem fünfzig Zentimeter langen Telefonkabel fest mit dem Gerät verbunden war. Auf dem Nachttisch neben Zacks Bett stand außerdem ein schwarzes Bakelit-Telefon, mit dem er sofort verzweifelt, aber vergeblich, versucht hatte, seine und Hannahs Eltern zu erreichen.
    Auf der anderen Seite des Zimmers führte eine dünne Tür in das winzige Badezimmer.
    Zack bewegte sich auf seinem Bett und öffnete ein Auge, auf die Art wie es eine Hauskatze machen würde, um zu sehen, ob es sich lohnte, auch das andere aufzumachen.
    »Hast du geschlafen?«, fragte er.
    Sam zuckte die Achseln. »Ein wenig.«
    »Der Schlaf hilft dir, richtig zu reagieren, Sam. Und das ist wichtig, sonst kannst du dich gleich umbringen.
Ich für meinen Teil hätte nichts dagegen, zu sterben.« Zacks Gesicht verdüsterte sich. »Aber du hast diese Möglichkeit nicht, und ich will nicht, dass dieses Arschloch noch auf dem Planeten herumläuft, wenn ich nicht mehr da bin.«
    Sam schwang die Beine aus dem Bett und griff nach seinen Kleidern. Ihm war klar, dass er im Gegensatz zu Zack wenigstens ein klein wenig Hoffnung hatte, aber seine Angst wurde dadurch nicht weniger.
    Während er sich anzog, spähte er durch den Spalt zwischen den Vorhängen und sah Zacks Mercedes auf dem Parkplatz unter ihnen stehen. Der glänzende Lack reflektierte das Licht des frühen Abends.
    »Ist das Geld im Auto auch wirklich sicher?«, fragte Sam.
    Zack nickte, während er ebenfalls in seine Kleider schlüpfte. Der Seidenanzug war nicht mehr ganz so zerknittert, nachdem er eine Weile in der Duschkabine gehangen hatte, aber die Feuchtigkeit hatte nichts an den Blut-, Gras- und Schmutzflecken geändert.
    »Mercedes baut Autos wie Panzer«, erläuterte er. »Ich habe mir zusätzlich die Diplomatenausstattung geleistet – das heißt, der Wagen ist feuerfest und hat ein zweites Schloss am Kofferraum. Man bräuchte schon sehr spezielles Werkzeug, um an das Geld heranzukommen, und es würde sich auch nur dann jemand die Mühe machen, wenn er wüsste, dass das Geld da ist.«
    »Hmmm, okay, es ist nur …«, Sam suchte nach dem richtigen Wort, »ein bisschen beunruhigend.«
    »Willst du den Schlüssel?«, fragte Zack.
    »Was?«

    »Würdest du dich wohler fühlen, wenn du den Schlüssel hättest, und nicht ich?«
    Sam winkte ab. »Nein, vergiss es. Ich bin so nervös, dass ich das verdammte Ding wahrscheinlich verlieren würde.«
    »Wenn du es dir anders überlegst …«
    Sam nickte, um zu zeigen, dass er das Angebot zu schätzen wusste. »Also, was nun?«
    Wie als Antwort auf seine Frage klingelte das Handy.

27
    »Weißt du«, sagte Detective Preston, »nicht dass mir deine Gesellschaft irgendwie unangenehm wäre, aber mein Magen sagt mir, dass es Zeit ist, nach Hause zu fahren, etwas zu essen und mich mit meiner Frau aufs

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