Die Stimme des Feuers
schön wie eine Rosenblüte im Morgentau. Und noch sehr jung, Mylord.« Guy lobte sie extra, weil er sah, daß Blanche das Gespräch mit anhörte. Es war nicht so, daß er Blanche nicht leiden konnte. Sie war eine hübsche Frau, die ihn körperlich erregte. Guy wußte, daß sie nur für Graelam das schwache, sanftmütige Wesen spielte. Er hatte eine der Bedienerinnen einmal in Tränen aufgelöst gesehen. Lady Blanche hatte ihr ins Gesicht geschlagen und eine farbenprächtige Beule auf ihrer Stirn hinterlassen.
Die beiden Männer gingen in den Burghof hinaus. Es ist merkwürdig, dachte Guy, daß mein Herr gern Frauen zu sich ins Bett holt und ihnen dort wahre Wonnen bereitet, bis sie vor Entzücken kreischen, aber außerhalb des Schlafzimmers wenig Verständnis für sie aufbringt. Für Lord Graelam waren die Frauen nur angenehm weiche Körper und sonst kaum etwas. Allein bei Chandra de Avenell war es anders gewesen. Die hatte Graelam vor zwei Jahren entführen und heiraten wollen. Aber auch diese schöne Frau hatte für ihn nur eine Herausforderung dargestellt wie eine wilde Stute, die von einem Hengst gezähmt und gedeckt wird. Als Graelams Vorhaben fehlschlug, raste er vor finsterer Wut. Doch schon damals hatte Guy den Verdacht, daß seine Wut eher verletztem Stolz als gekränkten Gefühlen entstammte. Aber jetzt war aus Chandra de Avenell eine Chandra de Vernon geworden, und Graelam hatte mit ihr und ihrem Gatten im Heiligen Land Frieden geschlossen.
Das Mädchen Nan sieht nicht gerade sauber aus, dachte Graelam, als er sie draußen sah. Sie zog gerade einen Eimer Wasser aus dem Brunnen und preßte die Arme seitlich an die Brüste, um vor ihm besonders verführerisch zu erscheinen. Ihr Gesicht bildete ein vollkommenes Oval, und sie lächelte ihn schelmisch an.
»Wenn sie gebadet hätte«, sagte Graelam zu Guy, »würde ich sie nicht aus dem Bett weisen.«
»Ich auch nicht«, sagte Guy lachend.
»Wie vielen Männern hat sie schon ihre Gunst geschenkt?«
»Nicht vielen, Mylord. Sie hat sehr jung geheiratet, als sie erst 14 war. Einen jungen Mann, der beim Waffenmeister arbeitete. Er ist aber vor zwei Monaten gestorben. Soviel ich weiß, hat sie seitdem die Beine nicht mehr gespreizt. Sie hat auf Eure Heimkehr gewartet.«
Graelam lächelte das Mädchen lange an. Dann drehte er sich um und ging zu den neu ausgebesserten Ställen. »Jetzt sehen wir uns mal die vierbeinige Stute an, Guy!«
An diesem Abend erhob sich ein Sturm, und die Fensterläden in Graelams Schlafzimmer klapperten laut. Er hatte mehr Bier getrunken, als es seine Gewohnheit war. Er war nicht sonderlich überrascht, als er Nan in seinem Bett vorfand.
Sie hatte sicherlich längere Zeit im Badezuber verbracht, um sich für ihn schön zu machen. Lächelnd legte er seine Kleidung ab. Ihre Augen wurden groß, als sie seine steil aufgerichtete Männlichkeit erblickten.
»Ihr seid aber stark gebaut, Mylord«, sagte sie keuchend.
»Ja«, sagte Graelam lachend, »und du wirst jeden Zoll von mir genau kennenlernen.«
Er zog die Bettdecke weg und betrachtete ihren wohlgerundeten, weißen Körper. Danach streichelte und küßte er sie. Ihr Atem roch zu seiner Freude frisch. Bald wurde sie heiß und feucht. Er legte sich zwischen ihre weitgespreizten Beine und schob ihr seine Stoßwaffe bis zum Heft in die Scheide. Sie schlang die Beine um seinen Leib und preßte ihn noch tiefer hinein. Es blieb ihm nicht verborgen, daß sie erfahren wie eine Hure war, was er ihr durchaus nicht übel nahm. Er zog sich zurück und stieß wieder zu, immer heftiger, bis er sich in ihr entlud. Dann rollte er von ihr herunter und lag auf dem Rücken. Er hätte gern gewußt, ob ihre Lustschreie gespielt oder echt gewesen waren.
»Mylord? Darf ich heute nacht hierbleiben? Draußen ist es kalt, und ich habe Angst vor dem Sturm.«
»Ja, du kannst hierbleiben.«
Sie spielte mit den Fingern in seinem dichten Brusthaar.
»Aber du mußt damit rechnen, mein Püppchen, daß ich dich in der Nacht wecke. Mein Appetit auf dich ist nur vorübergehend gestillt.«
Nan kicherte. Es hat ihm gefallen, dachte sie. Jetzt werde ich bald ein besseres Leben haben. Lady Blanche wird es nicht mehr wagen, mich anzurühren.
»Nun, Graelam«, sagte der Herzog von Cornwall und führte den Kelch zum Mund, »ich habe bei Euch mehrere Dirnen mit dicken Bäuchen gesehen.«
»Und nun möchtet Ihr wissen, ob es mein Samen ist, der in ihren Bäuchen heranwächst?«
»Das hat nichts zu sagen. Es kommt nur
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