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Die Stimme des Feuers

Titel: Die Stimme des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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lasse.«
    »Ihr seid sehr hart, Graelam. Ich biete Euch einen saftigen Leckerbissen, und Ihr beklagt Euch, daß Ihr den Freier spielen sollt.«
    »Und wenn dieses Mädchen mir ungehorsam ist und ich sie schlagen muß, dann gibt es wohl Tränen und Vorwürfe, und ihr Vater rückt mir auf die Pelle!«
    »Ihr braucht ihr nur Kinder zu machen, dann hat sie keine Zeit, Euch ungehorsam zu sein. Allerdings wäre es ratsam, etwas diskreter vorzugehen, wenn Ihr nach der Hochzeit andere Mädchen zu Euch ins Bett holt.«
    Graelam stand auf und reckte sich. »Ich muß es mir überlegen, Mylord.«
    Auch der Herzog von Cornwall erhob sich und sah den jungen Mann an, den er mehr liebte als den eigenen ungeratenen Sohn.
    »Laßt Euch aber nicht zu viel Zeit dazu, Mylord, denn Lady Joanna wird in der nächsten Woche hier eintreffen... zu einem Besuch. Einige Männer ihres Vaters und ihre Damen werden sie begleiten.«
    »Ihr böser alter Mann!« sagte Graelam teils belustigt, teils empört. »Erst kommt Ihr mir freundlich mit Vemunftgründen, und dann legt Ihr mir Ketten an!«
    »Vergnügt Euch noch gut mit der Dime in Eurem Bett, Graelam, denn es wäre ratsam, nach Lady Joannas Ankunft Euren Appetit zu zügeln. Seid nicht böse auf mich, mein Junge! Es ist nur zum Besten!«
    »Himmelherrgott!« brummte Graelam. »Zu wessen Besten?«
    Doch der Herzog von Cornwall lachte nur. »Ihr werdet einen lüsternen Ehemann für das Mädchen abgeben, Graelam. Ihr dürft zufrieden sein.«

6
    »Der Herzog von Cornwall hat meine Eheschließung in die Wege geleitet«, sagte Graelam zu Blanche. »Lady Joanna und ihr Gefolge werden nächste Woche kommen. Kannst du die nötigen Vorbereitungen treffen, damit sie sich hier wohlfühlen?«
    Blanche starrte ihn an. Sie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Eheschließung! Am liebsten hätte sie geschrien und geweint und Graelam bis aufs Blut geschlagen.
    »Wenn mir das Mädchen gefällt, heirate ich sie.«
    An diese Worte klammerte sich Blanche wie an ein Rettungsseil. »Ihr kennt sie noch nicht, Graelam? Ihr habt sie noch nie gesehen?«
    »Nein. Ich weiß nichts von ihr, außer daß sie eine reiche Erbin ist. Wenn sie mir Söhne gebären kann, brauche ich nur ihren Vater zu fragen, ob er bereit ist, mich als Schwiegersohn anzuerkennen, denn schließlich bin ich mit dem König und dem Herzog von Cornwall befreundet.«
    In Blanches Kopf jagten sich die Gedanken. Bestimmt war noch nicht alles verloren! Graelam liebte diese Joanna ja nicht, denn er hatte sie nie gesehen. Noch blieb ihr, Blanche, Zeit. »Mylord«, sagte sie mit bescheiden gesenktem Kopf und leiser, schüchterner Stimme, »wahrscheinlich ist ein so junges Mädchen wie Joanna noch nicht in der Lage, den Haushalt in einer Burg von der Größe Wolffetons ordentlich zu führen. Wenn es Euch recht ist, wäre es eine ... Ehre für mich, ihr die nötigen Kenntnisse zu vermitteln.«
    Graelam schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. »Danke, Blanche.« Wußte sie denn, den Haushalt in einer Burg zu führen? Seit ihrem Hiersein hatte sich jedenfalls auf Wolffeton nichts geändert. Na ja, vielleicht war das Essen etwas besser geworden.
    Blanche zog sich in ihre kleine Kammer zurück, schloß behutsam die Tür und hämmerte dann mit den Fäusten an die Wand. Sie tobte. Wie konnte er sich in eine Ehe ziehen lassen, wenn die Auserwählte nicht sie war! Sie hatte ihn vielleicht nicht genügend ermuntert. Verdammter Kerl! Ihre Abstammung war genauso vornehm wie die dieser Joanna de Moreley! Nur daß sie keine reiche Erbin war wie Joanna. Aber bei diesem Gedanken hielt sich Blanche nicht lange auf. Allerdings hatte Graelam erwähnt, daß er von seiner Frau Söhne erwartete, und das brachte sie einen Augenblick lang zur Besinnung.
    Sie trat an das kleine Fenster, zog den Holzladen zurück und schaute auf das Übungsfeld hinunter. Sie sah Graelam, bis zur Hüfte nackt, einen Ringkampf mit einem seiner Männer austragen. Das Spiel seiner starken Muskeln fesselte sie. Unbewußt umklammerte sie mit den Händen das Fenstersims, als klammerte sie sich an Graelam. Dabei überschüttete sie ihn heiser flüsternd mit Flüchen.
    Viel später, als Blanche in ihrem schmalen Bett lag, dachte sie an ihren Sohn. Sie würde eine Botschaft an ihren Vetter schicken. Er sollte Evian nach Wolffeton kommen lassen. Wenn Graelam ihren Sohn kennenlernte, würde er vielleicht den Wunsch nach einem eigenen Sohn vergessen. Ich werde seine Frau, gelobte sie sich, und wenn er es unbedingt will,

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