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Die Strafe des Seth

Die Strafe des Seth

Titel: Die Strafe des Seth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Dietrich
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verstehen gegeben, dass es in seinem Ermessen lag, ob er ihr folgen würde oder nicht.
    Als Netnebu vor ihm stand, teilte er ihm seinen Entschluss mit und beauftragte ihn, alles für die Bequemlichkeit des Königs und dessen Gefolge zu tun.
    »Meritusir ist nach Süden unterwegs. Ich muss ihr folgen«, erklärte Amunhotep und sah, von tiefer Trauer erfüllt, zu seinem Freund. »Sie hat mich in ihrem Schreiben gebeten, es nicht zu tun, aber ich kann nicht anders. Ich hoffe, dass sie es versteht. Ich will sie noch einmal in die Arme nehmen.« Flehend ruhte sein Blick auf Nebtnebu, der mitfühlend nickte.
    »Ich verstehe es, und ich glaube, dass auch Meritusir es verstehen wird. Mache dir keine Sorgen, Amunhotep. Ich werde dem Pharao schon einleuchtend erklären, dass ihr beide dringend verreisen musstet.«
    »Danke, mein Freund. Ich nehme Usirhotep mit und bringe ihn zu meinem Vater nach Opet-sut. So ist er außer Reichweite, wenn Ramses-Sethherchepeschef zu toben beginnt.«
    »Ich wünsche dir viel Glück. Und grüße deine Gemahlin von mir.« Netnebu verneigte sich und begab sich an seine Arbeit zurück.

ZWANZIG
     
     
     
     
     
     
     
    Der königliche Tross aus prachtvollen Barken und Versorgungsschiffen erreichte am letzten Tag der Aussaat die heilige Stadt des Totengottes.
    Überrascht stellte Ramses-Sethherchepeschef fest, dass ihn weder Amunhotep noch Meritusir am Ufer begrüßten, sondern ihm nur der Dritte Prophet am Tempelanleger von Abydos entgegentrat.
    »Es ist der gesamten Priesterschaft des Großen Gottes Osiris eine Ehre, dass du uns mit deiner Anwesenheit beehrst, Majestät.« Ehrerbietig verneigte sich Netnebu tief vor dem Pharao, nachdem dieser seinen Untertanen erlaubt hatte, sich wieder zu erheben.
    Geschmeichelt lächelte Ramses-Sethherchepeschef. »Auch ich freue mich, wieder in der heiligen Stadt des Osiris zu sein.« Sein Blick schweifte über die versammelten Priester, doch er konnte weder den Hohepriester noch die Zweite Prophetin erblicken. »Warum werde ich nicht von Amunhotep begrüßt?« Seine Stimme klang betont freundlich, doch Netnebu entging nicht der drohende Unterton.
    »Verzeih, Majestät, der Hohepriester und seine Gemahlin begaben sich einen Tag, nachdem deine Nachricht uns erreichte, auf eine Reise, die sie schon lange geplant hatten. Ich soll dir von ihnen ausrichten, dass es ihnen unsagbar leid tut, dass sie nicht persönlich anwesend sein können, um dich zu begrüßen. Sie hatten mit Deiner Majestät erst in gut einem Monat gerechnet. Deshalb hatten sie reinen Gewissens der Priesterschaft in Edfu schon vor Monaten versprochen, am Fest zu Ehren des Horus teilzunehmen.«
    Ramses-Sethherchepeschefs Blick verfinsterte sich. »Und das soll ich dir glauben?«
    Verständnislosigkeit heuchelnd sah der Dritte Prophet den König an. »Zweifelst du am Wahrheitsgehalt meiner Worte, Majestät?«, wagte er mit Unschuldsmiene zu erwidern und erntete einen strengen Blick.
    »Es wird sich zeigen, ob du die Wahrheit gesprochen hast.«
    Ramses-Sethherchepeschef wandte sich von Netnebu ab und schritt dem Tempel in Begleitung seiner Großen Königlichen Gemahlin entgegen, die spöttisch lächelte.
    »Na, Sethi?«, wisperte sie. »Deine geliebte Meritusir scheint geahnt zu haben, was du vorhast, und ist rechtzeitig mit ihrem Gemahl verschwunden.« Sie kicherte leise.
    »Schweig!«, zischte Ramses-Sethherchepeschef und warf Bintanat einen drohenden Blick aus den Augenwinkeln zu.
    Sie hatten den Eingangspylon erreicht und traten auf den Vorhof.
    Ramses-Sethherchepeschef warf sich vor der Statue des Gottes in den Staub und betete. Anschließend begab er sich in seinen Palast und befahl Netnebu zu sich.
    »Ich gedenke, morgen das erste Ritual des Tages durchzuführen«, eröffnete er ihm. »Hinterher werde ich mich in das Heiligtum meines Bruders begeben, um seinem göttlichen Ka ein Opfer darzubringen.« Er musterte den Dritten Propheten, der ergeben nickte. »Wie weit sind die Arbeiten am Tempel der Millionen Jahre meines Vorgängers gediehen? Ist alles fertig, so wie es Amunhotep meinem Wesir versprochen hat?«
    »Nein, Majestät«, erwiderte Netnebu kleinlaut und senkte verlegen den Blick. »Wie ich bereits sagte, haben wir dich und dein Gefolge erst in gut einem Monat erwartet. Dennoch sind wir hocherfreut, dass du uns schon heute mit deiner Anwesenheit beehrst.«
    »Das will ich für euch auch hoffen«, knurrte Ramses-Sethherchepeschef und warf Netnebu einen flammenden Blick aus seinen mit

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