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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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jetzt die Braut küssen!" rief jemand übermütig.
    Jack legte ihr die Arme um die Taille und zog sie so heftig an sich, dass sie das Gleichgewicht verlor. Plötzlich wurde sein Gesicht vom zuckenden Schein der Fackeln erhellt. Seine Miene war nicht mehr undurchdringlich - sie wirkte herausfordernd und gefährlich.
    Dann berührten seine Lippen ihre.
    Holly glaubte, sie würde verglühen. Jack küsste sie nicht, um die anderen Gäste zu täuschen oder zu erfreuen. Er und sie waren in diesem Moment einfach zwei Menschen, die einander begehr ten. Ihre Körper wollten ihrem Verstand nicht mehr gehorchen.
    O nein, dachte Holly. Ich hätte wissen müssen, dass es passieren würde. Jetzt gibt es kein Zurück mehr ...

5. KAPITEL
    Jack hob den Kopf. „Ich hatte mich gefragt..." sagte er leise.
    Was er sich gefragt hatte, war Holly völlig klar: ob sie seinen Kuss erwidern würde.
    Jetzt wusste er es. Sie hatte sich ihm hingegeben, ganz ohne Vorbehalte. Mit Liebe?
    Konnte es wahr sein? Ihr Herz begann, heftig zu schlagen.
    Wie konnte ich nur zulassen, dass so etwas passiert?
    Sanft strich Jack ihr mit dem Daumen über die Wange. Es war eine zärtliche, sehr vorsichtige Geste. Seine Hand erschien ihr sehr groß. Holly hatte das Gefühl, dass sie zu nahe an ein Feuer gegangen war, ohne es zu merken.
    „Möchtest du mir nicht etwas sagen?"
    Sie presste die Lippen zusammen und versuchte zu verbergen, wie unerfahren sie war.
    „Ich hatte nicht erwartet..." begann sie schließlich.
    „... dass jemand mit so veralteten Ansichten küssen kann?" vervollständigte er ihren Satz ironisch.
    Jack spielte darauf an, was sie ihm in Paris vorgeworfen hatte. Offenbar hatte es ihn getroffen. Hatte sie sich dieses Bild von ihm nur gemacht, um sich vor ihm zu schützen?
    Sie hob den Kopf und erwiderte seinen Blick.
    „Nicht... nicht so."
    „Dann solltest du einmal darüber nachdenken." Er lächelte vielsagend.
    Nun ging das Fest erst richtig los. Holly war ganz benommen, als wildfremde Menschen ihr gratulierten, sie umarmten, ihr leuchtend bunte Drinks in die Hand drückten - und dabei die ganze Zeit weitertanzten.
    Auch Jack tanzte ununterbrochen, nur nicht mit ihr. Plötzlich kam er ihr sehr fremd vor: ein ausgelassener, lachender Mann. Sie merkte, wie sehr die männlichen Gäste ihn bewunderten. Und auf die Frauen übte er eine sehr starke Anziehungskraft aus -ohne etwas dafür zu tun. Sogar Paula Vincent, die ihre Aussage,
    sie würde Jack wie einen Bruder lieben, sicher ernst gemeint hatte, schwang besonders stark die Hüften, als sie mit ihm tanzte.
    Holly war völlig durcheinander. Auf seine überwältigende männliche Ausstrahlung war sie nicht vorbereitet gewesen. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen konnte, und hatte Angst, vor Lust zu zerschmelzen, wenn Jack sie noch einmal berühren sollte. Sie versuchte, ihr Herzklopfen zu ignorieren und das Fest zu ge nießen, doch es fiel ihr schwer.
    Irgendwann fand sie sich am Rand der tanzenden Menschenmenge wieder. Sie genoss das Alleinsein und die Dunkelheit. Vor ihr lag das Meer. Das Rauschen der Wellen wirkte beruhigend auf sie. Dann und wann blitzte das Licht der Sterne auf der tiefschwarzen Wasseroberfläche auf. Und hinter ihr, am palmenge säumten Strand, wartete eine Herausforderung, der sie sich nicht gewachsen fühlte.
    „Zeit zu gehen?" hörte sie eine vertraute Stimme nahe an ihrem Ohr sagen.
    Holly war wie erstarrt. Jack stand neben ihr. Und ob sie nun bereit war oder nicht, sie musste jetzt schnell eine Entscheidung treffen.
    Sie versuchte, ein wenig Zeit zu gewinnen. Ohne den Blick vom Meer abzuwenden, erwiderte sie: „Du brauchst nicht meinetwegen zu gehen."
    Jack lachte leise. „So etwas sagt man doch in der Hochzeitsnacht nicht zu seinem Ehemann."
    „Nein, wirklich, du brauchst nicht aus Höflichkeit mitzukommen. "
    „Und wenn ich nun höflich sein möchte?" Er klang amüsiert -und sehr sexy, wie sie trotz ihrer Unerfahrenheit bemerkte. Sie erschauerte.
    „Dir ist kalt. Es ist wirklich Zeit, zu gehen."
    Ihr war klar gewesen, dass Jack und sie diese Nacht gemeinsam verbringen würden.
    Allerdings hatte sie den Gedanken bisher verdrängt. Verzweifelt suchte sie nach einem Grund, alles ein wenig hinauszuzögern.
    „Deine Gäste werden sicher nicht begeistert sein."
    „Normalerweise erwarten die Leute, dass Braut und Bräutigam gemeinsam das Fest verlassen."
    Holly zuckte zusammen. Schon wieder dieses Wort! „Ich wünschte, es würden mich nicht alle als Braut

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