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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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überrumpeln", bestätigte Holly.
    „Ja, und zwar auch seine Anwälte. Dieses Testament ist wirklich verrückt. Allerdings lässt sich daran nun einmal nichts andem. Ihr Schwager wird alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Ihr Erbe an sich zu reißen." Er fuhr fort: „Ich habe die Heiratsurkunde an seine Anwälte geschickt. Sie müssten daraufhin das Erbe für Sie freigeben. Aber sie kündigten an, sie würden Einspruch erheben, da es sich nur um eine Scheinehe handele."
    Sie erschrak. An diese Möglichkeit hatte sie nie gedacht.
    „Die Anwälte werden alles tun, was Mr. Sugrue ihnen sagt. Selbstverständlich kann ich dann wiederum gerichtlich dagegen vorgehen. Vermutlich würden wir irgendwann gewinnen, aber wir müssten uns auf einen hohen Zeitaufwand gefasst machen und auf die Möglichkeit, dass Sie gezwungen wären, wieder mit den Sugrues zusammenzuleben."
    „Warum tun sie mir das nur an?" fragte sie leise.
    „Natürlich wegen des Geldes", stellte der Anwalt trocken fest. „Ihnen ist offenbar nicht bewusst, wie reich Ihr Vater war. Er hat ein bedeutendes internationales Unternehmen aufgebaut, dessen Wert er bis zu seinem Tod auf mehrere Hundert Millionen Dollar gesteigert hatte."
    „Mehrere Hundert Millionen?" Holly war fassungslos.
    „Der größte Teil davon fließt in seine Stiftung. Trotzdem wird für Sie und Ihre Schwester mehr als genug übrig bleiben."
    „Ich will gar nicht ..." Sie verstummte plötzlich, als ihr Jacks Worte wieder in den Sinn kamen: „Eigentlich brauchten wir einen netten Millionär."
    „Sicher wollen Sie das Geld nicht für teure Gerichtsverfahren verschwenden. Ich rate Ihnen deshalb dringend, Mr. Annours Angebot anzunehmen und die Rolle als seine Frau weiterzuspielen, bis ich die juristischen Einzelheiten geklärt habe."
    Holly wusste, wie engagiert und aufopfernd sich Jack seiner Arbeit widmete. In der Armour-Katastrophenhilfe könnte das Geld sinnvoll eingesetzt werden, dachte sie. Und es wäre eine Möglichkeit, sich bei Jack für all das revanchieren, was er für sie getan hatte.
    „Na gut", stimmte sie zu.
    „Holen Sie die Schlüssel in Mr. Armours Londoner Büro ab, und fahren Sie bald nach Shropshire, damit Mr. Sugrue feststellt, dass Sie im Haus Ihres Ehemanns leben, falls er nach Ihnen sucht."
    Holly ließ sich nicht anmerken, wie sehr der Gedanke ihr wehtat. Sie nickte.
    „Sicher werden Sie sich an so einem entlegenen Ort ein Auto
    anschaffen, stimmt's?"
    „Ich habe keinen Führerschein." Sie hatte nie genug Geld ge habt, um Unterricht zu nehmen.
    „Dann können Sie ja jetzt Unterricht nehmen, solange Sie darauf warten, dass Ihr Erbe freigegeben wird." Der Anwalt lächelte.
    Einige Stunden später schloss Holly die Tür zu Jacks Haus auf. Sie dachte daran, dass man sie in Jacks Londoner Büro bereits erwartet und ihr Nachrichten von ihm übermittelt hatte - als würden sie eine ganz normale Ehe führen.
    Dann verdrängte Holly den Gedanken und erkundete das Haus, in dem sie und Jack sich schon einmal kurze Zeit aufgehalten hatten. Damals hatte sie sich unwohl darin gefühlt.
    Es war ordentlich und sauber, aber sehr kalt gewesen. Ihre Schritte hatten gehallt wie in einem unterirdischen Gewölbe. Sie hatte den Eindruck gehabt, dass noch nie jemand darin gewohnt hatte. Jetzt wusste sie, warum. Jack hatte es für Susana gekauft -und sie hatte nie darin gelebt.
    Holly betrat einen der Wohnräume. Farbenprächtige Teppiche auf dem grauen Steinfußboden, dunkle Holzstühle aus dem frühen siebzehnten Jahrhundert und ein riesiger Kamin, in dem man einen ganzen Ochsen hätte braten können, ließen das Zimmer wie ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten erscheinen.
    Ratlos blickte sich Holly in den kalten, halb leeren Räumen um. Dann ging sie hinauf zu den Schlafzimmern, die nicht viel anders aussahen. Sie entschied sich für ein Zimmer, in dem ein Himmelbett mit grünen Samtvorhängen stand. Es staubte, als sie den Überwurf zurückschlug. Unterhalb des kleinen Fensters stand eine Wäschetruhe, und es gab einen Schrank, in dem sie ihre Sachen aufhängen konnte. Doch nirgends waren Kissen oder persönliche Dinge zu sehen.
    Holly packte ihre Lieblingsbücher aus, für die sie sogar in dem winzigen Zimmer in Paris einen Platz gefunden hatte. Sie blickte aus dem Fenster. In einiger Entfernung entdeckte sie den Turm einer kleinen Kirche und mehrere Häuser. Jacks Haus war von einem verwilderten Garten umgeben, zu dem offenbar auch ein überwucherter

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