Die Strandhochzeit
sich mit mir abzufinden, aber sie hat es versucht. Für ihren Mann dagegen war es ein schwerer Schock, als er von meiner Existenz erfuhr. Er fürchtete, ich würde das Familienunternehmen an mich reißen - besonders nachdem Dennis gestorben war."
„Dennis?"
„Mein Vater. Ich habe es nie über mich gebracht, ihn .Vater' zu nennen. Er hat das verstanden."
„Meinen Vater musste ich immer mit ,Sir' ansprechen", warf Jack ironisch ein.
„Wirklich?" Holly war erschüttert.
„Was ist nach dem Tod deines Vaters passiert?"
Er war ihr so nahe, dass sie nur den Kopf ein wenig bewegen musste, um ihn an seine sonnengebräunte Schulter zu lehnen. Sie nahm all ihre Kraft zusammen, um der Versuchung zu widerstehen.
„Er hat mir seine Firma vererbt, weil ich seine einzige leibliche Verwandte bin.
Brendan und Donna bekamen das Anwesen und einige andere Dinge, aber das Unternehmen erbe ich, wenn ich fünfundzwanzig bin. Dieser Teil des Testaments hat Brendan einen richtigen Schrecken eingejagt. Er ist ganz wild auf die Firma und wollte mich auch mit Homer Whittard verheiraten, seinem Cousin, der als Geschäftsführer arbeitet."
„Langsam beginne ich zu verstehen", sagte Jack.
„Ich habe alles versucht, um mich aus dieser schwierigen Lage zu befreien.
Schließlich war ich so verzweifelt, dass ich Brendan und Donna das Unternehmen geschenkt hätte. Allerdings war es völlig aussichtslos - kein Anwalt wollte meinen Fall übernehmen."
„Natürlich nicht. Es wäre nicht sehr anständig gewesen, einer Minderjährigen dabei zu helfen, ihr Erbe zu verschenken, stimmt's?" Seine Stimme klang seltsam rau, als er hinzufügte: „Du bist noch so jung, Holly."
Verärgert erwiderte sie: „Ich passe schon seit Jahren auf mich selbst auf."
„In Paris sah es aber nicht danach aus."
„Du weißt doch gar nichts darüber", rief Holly empört.
„Immerhin weiß ich, dass du noch immer Angst vor Brendan hättest - wenn ich mich nicht bereit erklärt hätte, dich zu heiraten."
Die Felswände der Höhle schienen seine Worte wie ein Echo zurückzuwerfen. Dich zu heiraten. Dich zu heiraten.
Sie sahen einander an. Sogar im Halbdunkel konnte Holly sehen, wie angespannt Jack war. Sie senkte den Blick. „Ich habe dich nie darum gebeten", flüsterte sie.
„Wirklich nicht?"
Holly presste den Rücken gegen die Felswand. Immer deutlicher spürte sie seine Körperwärme. Und warum ging sein Atem
so schnell und unregelmäßig? Sie schüttelte heftig den Kopf. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst."
„Doch, das tust du." Jack hob ihr Kinn an und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.
„Eine Scheinehe war deine einzige Rettung, stimmt's?"
Er schien wütend zu sein. Um seine Mundwinkel zuckte es, und seine Augen wirkten fast schwarz. Holly war so verwirrt, dass sie zu antworten vergaß.
„Jeder Mann wäre dir recht gewesen, oder?"
„Nein!" widersprach sie heftig. „Kein anderer ..."
Sein Blick ließ sie verstummen. „Du willst also mich?" Ihre Worte schienen Jack noch wütender zu machen. „Bist du dir sicher?"
Ehe sie wusste, wie ihr geschah, umfasste er ihr Gesicht und küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem verschlug. Sie hatte sich so sehr danach gesehnt, ihm nahe zu sein und von ihm liebkost zu werden. Jede seiner Bewegungen ließ sie vor Lust erschauern. Einerseits war er praktisch ein Fremder, andererseits kannte er sie bereits besser als jeder andere Mensch. Er wusste genau, wie er ein übermächtiges Verlangen in ihr wecken konnte. Und ... Jack war ihr Ehemann!
Holly schloss die Augen und versuchte, das alles zu verstehen, während sie erschauerte und ihr das Herz zum Zerspringen klopfte. Jack gab einen zufriedenen Laut von sich und ließ die kräftigen, schlanken Hände über ihren Körper gleiten. Sie sank zur Seite, bis sie auf dem Steinboden der Höhle lag.
Dann spürte sie eine Hand unter ihrem T-Shirt zwischen den Schultern, die andere lag besitzergreifend auf ihrer Hüfte. Die Wärme seiner sonnengebräunten Brust schien ihr die Haut zu versengen. Eine Welle des Begehrens erfasste sie. Holly öffnete den Mund, als seine Küsse fordernder wurden und sie beinah um den Verstand brachten.
„Was willst du?" fragte er rau.
Ich möchte, dass du mich liebst. Sie wusste nicht, woher diese innere Stimme kam.
Jack spürte, wie sie erschrak. Er hob den Kopf und blickte sie an.
„Sag es mir", bat er eindringlich, doch die plötzliche Erkennt nis verschlug ihr die Sprache.
Ich liebe ihn. Das ist der
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