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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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glücklich.
    Und sehr jung, fügte Jack in Gedanken hinzu. Er umklammerte den Türrahmen so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten: Als die letzten Töne der Chaconne verklungen waren, klatschte er und ging auf die Gruppe zu. „Das war wunderschön."
    Überrascht blickte Holly auf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Es verschwand sofort, als er wie erstarrt stehen blieb. Die Musiker erhoben sich und begrüßten ihn unsicher. Die meisten Dorfbewohner hatten bisher nur von ihm gehört, ihn aber noch nie persönlich getroffen. Holly blieb unbeweglich sitzen, während er der Dirigentin die Hand schüttelte.
    „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen ..." begann die Frau.
    „Ganz und gar nicht. Die Musik passt perfekt zu einem englisehen Garten", erwiderte Jack gelassen, während er Holly aus den Augenwinkeln beobachtete. „Ich hätte mir keinen schöneren Empfang wünschen können."
    Vorsichtig legte sie die Flöte weg und stand auf. „Hallo, Jack." Sie kam ihm nicht nahe genug für eine Umarmung oder einen Kuss. „Ich habe noch gar nicht mit dir gerechnet."
    „Ich bin heute gelandet und direkt hergefahren."
    Verwirrt senkte sie den Blick. „Dann bist du sicher müde. Wir sollten lieber aufhören."
    „Nein, spielt ruhig weiter. Ich werde jetzt duschen und dann wiederkommen, um euch zuzuhören."
    Doch das tat er nicht.
    Um halb zehn brachen die Musiker auf. Nachdem alle fort waren, ging Holly hinauf ins Schlafzimmer. Ihr Herz schlug heftig.
    Jack lag im Himmelbett und schlief. Er war nackt bis auf ein um seine Hüfte geschlungenes Handtuch. Offenbar war er sofort nach dem Duschen eingenickt. Holly ging leise zum offen stehenden Fenster und schloss es. Bei dem Geräusch bewegte er sich und murmelte etwas Unverständliches. Sie trat ans Bett.
    „Jack?" fragte sie leise.
    Er öffnete die Augen und blickte sie an, als wüsste er nicht, wer sie war oder wo er sich befand. Unwillkürlich strich sie ihm über die Wange. Seine Haut fühlte sich kühl und glatt an.
    Daraufhin zog er sie zu sich hinunter, und Holly ließ es gesche hen. Schweigend ließ er die Hand unter ihren Rock gleiten. Dann umfasste und liebkoste er ihre Schenkel, bis sie vor Verlangen beinah laut aufgeschrien hätte. Schnell streifte sie ihre Sachen ab und küsste seinen nackten muskulösen Körper. Die lange Zeit des Alleinseins hatte ihr Begehren noch verstärkt. Ohne ein Wort zu sprechen, pressten sie sich aneinander und gaben sich ihrer wilden Lust hin, bis Jack sich aufbäumte und einen heiseren Schrei ausstieß. Als er zurücksank, hielt er sie noch immer umklammert.
    Schwer atmend lag Holly in der Dunkelheit. In ihrem Körper brannte ein Verlangen, das noch nicht gänzlich gestillt war. Sie war zutiefst verwirrt. Wie, um alles in der Welt, hatte sie das nur tun können? Was war mit ihr geschehen?
    Jack schlief gleich wieder ein. Vorsichtig befreite sie sich aus seiner Umarmung. Ihr war ein wenig schwindelig, als sie durch den Flur ging. Sie wollte frische Wäsche aus einem der Schränke im Badezimmer holen, um ein weiteres Bett zu beziehen. Doch plötzlich zitterte sie so, dass sie sich auf den Rand der Badewanne sinken ließ. Was war nur mit ihr los?
    Vielleicht war Jack gar nicht bewusst gewesen, dass er mit ihr geschlafen hatte. Er war erschöpft gewesen - und er hatte nic ht einmal ihren Namen gesagt. Hatte er sich etwa unbewusst eingeredet, er würde mit Susana im Bett liegen? Ihr war es jedenfalls so vorgekommen, als würde er Liebe empfinden.
    Holly lehnte die Stirn gegen die kühlen Kacheln. Ihr Schmerz war so groß, dass sie nicht einmal weinen konnte. Schließlich hörte sie ein Geräusch und blickte auf. Jack stand im Türrahmen. In der Dunkelheit konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Doch an seiner Körperhaltung merkte sie, dass er zutiefst erschrocken war.
    Ihr Herz krampfte sich zusammen. Sie schrie leise auf, wandte sich zur Seite und übergab sich.

9. KAPITEL
    Jack legte Holly ihren Morgenmantel um die nackten Schultern. Dann säuberte er ihr mit einem Waschlappen sanft das Gesicht und führte sie wieder zum Himmelbett.
    „Jack, wegen vorhin ... Ich ... Es tut mir Leid", begann Holly stockend. „Ich wollte nur
    ..." Sie verstummte. Was hatte sie ge wollt - ihm sagen, dass sie ihn liebte? Das war unmöglich.
    „Wir haben beide die Beherrschung verloren", erwiderte er lässig.
    Es war wie ein Schlag ins Gesicht, doch sie war zu stolz, um es sich anmerken zu lassen. „Vermutlich hast du Recht."
    „Dann

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