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Die Strasse des Horus

Die Strasse des Horus

Titel: Die Strasse des Horus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pauline Gedge
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Gebieters.«
    »Die Re-Division«, rief Chabechnet jetzt. Aahmes-nofretari lauschte aufmerksam. Sie kannte nur sehr wenige der Männer, die vor ihr niederfielen. Er hat genau das getan, was er gesagt hat, dachte sie. Die meisten dieser Soldaten kommen aus dem Mannschaftsglied. Sie blickte verstohlen zu Mesehti und Machu hinüber, konnte ihre Mienen jedoch nicht deuten. Ramose dicht neben ihr sah gequält, jedoch ruhig aus.
    Die beiden anderen Divisionen, die in Waset einquartiert wurden, waren die Horus-Division und die Montu-Division. Aahmes-nofretari war auf einmal müde. Die prächtige Königinnenkrone drückte hinter den Ohren, und der Rücken tat ihr weh. Dafür hat er also das ganze Silber gebraucht, dachte sie. Kein Wunder, dass er so viel Zeit im Tempel verbracht hat.
    Ahmose-onch rutschte jetzt hin und her und quengelte leise. Ahmose brachte ihn vorübergehend zum Schweigen, und nach Protestgeschrei steckte er den Daumen in den Mund und schlief an der Brust seines Vaters ein. Als er sacht gerüttelt wurde und aufwachte, hatte Kamoses Pektoral einen Abdruck auf seiner Wange hinterlassen.
    Musik erklang, und frischer Weihrauch stieg auf, als sie aus dem Tempel traten, und draußen ließ die begeisterte Menge Blütenblätter auf sie herabregnen. Ahmose-onch gähnte. Aahotep verbarg ihr Hinken. Auf einmal blieb sie stehen und sagte zu ihrem Haushofmeister: »Kares, geh zurück und hole mir den jungen Priester. Du weißt schon, welchen.« Sie warteten, und bald darauf kehrte Kares mit dem jungen Mann zurück. Als er Aahotep erblickte, machte er mehrere tiefe Verbeugungen und hob ihr flehend die Handflächen entgegen. »Hab keine Angst«, sagte Aahotep freundlich. »Ich möchte dir danken, nicht dich bestrafen. Wie heißt du, und welchen Rang hast du?«
    »Erlauchte, ich heiße Yuf«, stammelte er. »Ich bin Weeb-Priester und diene den Dienern des Gottes.«
    »Also, Yuf, du hast heute große Geistesgegenwart bewiesen«, sagte Aahotep. »Ganz zu schweigen von deinem kessen Einfallsreichtum. Ich brauche einen eigenen Priester. Wenn du mir dienen möchtest, komme morgen ins Haus und frage nach Kares.« Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern hinkte schnurstracks zu ihrer Sänfte.
    Nachts, nach einem Festessen mit Musik, Reden, Girlanden, Wein und Zechgelage ruhte Aahmes-nofretari auf dem Lager ihres Mannes und genoss die himmlische Stille. Sie hatten sich gerade geliebt, und Ahmose hatte die Lampe ausgeblasen. Dunkelheit umgab sie, beruhigend und ersehnt. »Komm«, sagte er. »Leg deinen Kopf an meine Schulter und schlafe neben mir. Billigst du, was ich heute getan habe, Aahmes-nofretari? War es klug?«
    »Ich glaube schon«, antwortete sie schlaftrunken. »Vorausgesetzt, du vergisst nicht, die Fürsten etwas höflicher zu behandeln als bei dir üblich, und ihnen die versprochenen Titel zu verleihen. Sie sind nicht dumm, Ahmose. Gewiss haben sie gemerkt, dass du ihre Macht gewaltig beschnitten hast. Du musst ihnen ein paar Knochen hinwerfen.« Er knurrte, und darauf herrschte kurz Schweigen. Sie glaubte, er wäre eingeschlafen, aber auf einmal spürte sie, dass er sich bewegte.
    »Ach, übrigens«, sagte er leichthin, »das habe ich ganz vergessen, dir zu erzählen. Ich habe dich zum Zweiten Propheten Amuns ernannt. Amunmose hat meinen Beschluss abgesegnet.« Vor Schreck wurde sie völlig wach.
    »Aber warum?«, rief sie. »Du hast mir genug Pflichten übertragen: die Haussoldaten und die Aufsicht über den Bau eines Dorfes für die neuen Divisionen! Wie soll ich bei all der Arbeit noch Aufgaben im Tempel wahrnehmen?« Er sagte nichts, und da ging ihr auf, dass sie die Antwort selbst finden musste. »Du brauchst einen Spion im Tempel, ja?«, sagte sie langsam. »Du hast Amunmose gern, aber du traust ihm nicht, nein, du musst wissen, ob du ihm weiterhin trauen kannst. Der Tempel ist eine Welt für sich, und ich soll das Verbindungsglied zwischen dieser und unserer sein.«
    »Ja.« Das flüsterte er beinahe. »Es ist eine Ehre, dem Gott zu dienen, Aahmes-nofretari, und wie Kamose verehre auch ich ihn und bin bereit, seinen Willen zu tun. Seine Diener jedoch sind so schwach, wie Menschen eben sind. Ich kann mir keine Überraschungen leisten. Ich möchte nicht nach Haus kommen und hier herrscht Aufstand, nein, niemals.« Sie biss sich auf die Lippen, bei ihr Anzeichen einer gewissen Beunruhigung, was er jedoch nicht sehen konnte.
    »Du vertraust niemandem so ganz, nicht wahr, mein Gemahl?«, sagte sie.
    »Nur dir,

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