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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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seit jener Nacht nicht mehr gesehen…«
    Alexander nahm meine Hand. »Ich glaube nicht, dass er es wagt, in Gegenwart so vieler Gäste eine Szene zu machen.«
    »Vermutlich nicht, aber trotzdem…«
    »Außerdem würde ich nie zulassen, dass er dir noch einmal zu nahe tritt. Eher drehe ich ihm den Hals um.«
    In meiner Kehle bildete sich ein Kloß. Ich brachte keinen Ton hervor, sondern presste nur die Lippen auf seine Hand und wünschte mir einmal mehr, ich hätte meine Ohren vor Dorians Lügen verschlossen.
    Am Samstag war der Himmel wolkenverhangen und die Luft so heiß und feucht wie in einem Treibhaus. Ich verbrachte den größten Teil des Nachmittags damit, laut zu überlegen, ob ich das altmodische Kleid mit dem engen Mieder und den vielen Stoffschichten wirklich tragen wollte. Am Ende sprach Mary ein Machtwort.
    »Du hast kein anderes Kostüm«, sagte sie, während sie mir das Korsett zuschnürte, das sie irgendwo auf dem Speicher aufgetrieben hatte. »Und du kannst ja wohl schlecht auf deinem eigenen Kostümball als Einzige in einem ganz gewöhnlichen Abendkleid erscheinen.«
    Ich stöhnte, als sich die Fischbeinstäbchen wie eine eiserne Klammer um meinen Brustkorb und meine Taille schlossen. »Gott sei Dank, dass ich in einer Zeit lebe, in der Frauen diese Folterinstrumente nicht mehr tragen müssen!«

    »Sei froh«, pflichtete Mary mir bei. »Ich wurde in Korsetts gezwängt, seit ich dreizehn war, und ich habe die Dinger sofort verbrannt, als die Modewelt endlich zur Vernunft kam.« Sie schürzte die Lippen. »Eigentlich ist es zu heiß, um sich so fest zu schnüren, vor allem, wenn man nicht daran gewöhnt ist, aber ohne Korsett passt dir das Kleid nicht. So.« Sie nestelte an den Knöpfen am Rückenteil der weißen Robe herum. »Schau dich mal an.«
    Gehorsam betrachtete ich mich im Spiegel, obwohl ich schon wusste, was ich dort zu sehen bekommen würde. Abgesehen von meinem hellen Haar hätte ich meine dem Gemälde in Alexanders Cottage entstiegene Mutter sein können. Ich seufzte tief.
    »Was hast du denn?« Mary runzelte schon wieder besorgt die Stirn.
    »Nichts. Es ist wirklich ein schönes Kleid.«
    Sie legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich an sich, wie sie es immer getan hatte, als ich ein kleines Mädchen war. »Kopf hoch, Eleanor. Der Ball wird sicher ein voller Erfolg.«
    Ich registrierte, dass sie kein Wort über die geplante Bekanntgabe meiner Verlobung verlor. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie seit dem Morgen, an dem ich ihr den Ring gezeigt hatte, nicht mehr auf dieses Thema eingegangen war. Dieser Umstand hätte mich sicherlich beunruhigt, wenn mir nicht so viele andere Dinge im Kopf herumgegangen wären.
    Als Mary mich endlich allein ließ, sank ich auf das Bett und presste die Hände gegen meine pochenden Schläfen. Ich hatte eine ganze Weile so dagesessen, während die Schatten im Raum immer dunkler wurden, als es plötzlich leise an der Tür klopfte. Ich raffte mich auf, strich mein Haar glatt und öffnete. Alexander stand vor mir, angetan mit einem Anzug, der offenbar aus derselben Zeit stammte
wie mein Kleid. Er musterte mich von Kopf bis Fuß, dann lächelte er dünn.
    »Als du eben aus dem Dunkel aufgetaucht bist, hast du ausgesehen wie ein Geist.«
    »Wie wessen Geist denn? Der meiner Mutter und der von Eve?«, gab ich verdrossen zurück.
    »Mach nicht so ein Gesicht, Eleanor. Denk daran, dass wir heute unsere Verlobung feiern.«
    Ich lächelte gepresst. »Das hätte ich lieber mit dir allein bei einer Flasche Wein getan.«
    Er legte einen Arm um mich und küsste mich auf die Stirn. »Das können wir ja nachholen. Wollen wir jetzt gehen?«
    Hand in Hand gingen wir die Treppe hinunter und zum Auto, wo Mary, die sich in einen pfingstrosenfarbenen Kimono gehüllt hatte, schon auf uns wartete.
    Die ersten Gäste hatten sich bereits bei dem Haus auf dem Hügel eingefunden, als wir dort ankamen. Ich hatte mich aus den Vorbereitungen für das Fest gänzlich herausgehalten, daher war ich von dem Anblick, der sich mir bot, genauso überrascht wie meine Gäste. Die Fenster waren blank geputzt, das beschädigte Mauerwerk größtenteils ausgebessert und die an das Haus angrenzenden Gärten neu bepflanzt worden. Obwohl es elektrischen Strom gab, hatte Mary sich für Kerzen als Beleuchtung entschieden. Überall standen mit Blumen gefüllte Vasen. Die Tische bogen sich fast unter Platten mit Hors d’oeuvres, und ein paar unserer Hausmädchen machten mit Tabletts mit Getränken die

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