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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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zusammen mit dem Inhalt meines Magens in der Kehle. Endlich begann ich haltlos zu schluchzen und kraftlos auf dem Boden zusammenzusacken. Immer wieder versuchte ich mich mit dem Gedanken zu trösten, dass ich einem
furchtbaren Irrtum erlegen sein musste; dass es irgendeine logische Erklärung für das geben musste, was ich auf dem Foto gesehen hatte. Aber Dorians letzte Warnung ging mir unaufhörlich im Kopf herum, gefolgt von dem grell aufblitzenden Bild meiner Mutter, die den Mann anlächelte, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um meinen Vater handelte.
    Ich schluchzte so laut, dass ich Marys Stimme nicht hörte. Als sie mir endlich die Hände auf die Schultern legte, zitterte sie fast ebenso heftig wie ich. Ich hörte, wie sie voller Panik auf mich einredete, mich bat, mich doch zu beruhigen und ihr zu erzählen, was geschehen war, aber ihre Worte drangen nicht in mein Bewusstsein ein. Ich kann nur ahnen, was für ein Bild ich in diesem Zustand geboten haben musste, ich dürfte wie eine völlig aufgelöste Furie gewirkt haben, die wie von Sinnen in die Nacht hinauskreischt.
    Im Nachhinein empfinde ich Mitleid mit Mary, wenn ich an diese Szene zurückdenke, und im Licht dessen, was sie damals gedacht haben musste, kann ein Teil von mir sogar verstehen, was sie später getan hat. Doch in diesem Moment war ich so tief erschüttert und verletzt, dass ich noch nicht einmal Mitleid mit mir selbst verspüren konnte, geschweige denn Mary mit einer rationalen Erklärung für meinen Ausbruch zu beschwichtigen. Wäre mir dies möglich gewesen, wäre uns allen viel Leid erspart geblieben.
    Nach einer Weile ging sie davon, ich beruhigte mich ein wenig, mir kamen einfach keine Tränen mehr. Trotzdem rührte ich mich weder von meinem Platz am Geländer der Galerie fort, noch ließ ich den Saum des Morgenrocks sinken, den ich wie einen Schutzschild vor der Wahrheit, der ich nicht ins Gesicht zu blicken vermochte, gegen meine Augen presste. Nach ein paar Minuten hörte ich Marys
Schritte auf der Treppe. Sie war nicht allein, und ich wusste nur zu gut, wen sie zu Hilfe geholt hatte. Bei der Vorstellung, Alexander gegenübertreten zu müssen, wurde ich erneut von einem hysterischen Anfall geschüttelt, sodass ich, als er mit Mary den Raum betrat, zweifellos den Eindruck erweckte, mich noch in demselben aufgelösten Zustand zu befinden, in dem sie mich zurückgelassen hatte.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll«, hörte ich sie sagen. Ihre Stimme hallte misstönend in meinen Ohren wider. »Noch mehr Beruhigungsmittel kann ich ihr nicht geben. Ich weiß nicht, was diesen Ausbruch ausgelöst hat. Sie will es mir nicht sagen, ich weiß noch nicht einmal, ob sie mich überhaupt hören kann.«
    »Eleanor«, erklang Alexanders Stimme dicht neben mir.
    Ich schrie auf, als er meine Hände berührte, doch er achtete nicht darauf, sondern zog sie sanft von meinem Gesicht weg. Ich weigerte mich eigensinnig, sie zu öffnen und ihm meinen Fund zu zeigen, aber er war stärker als ich. Behutsam zwängte er meine Finger auseinander und befreite das zerknüllte Foto aus seinem heißen, verschwitzten Grab. Von dem unwiderstehlichen Drang beherrscht, mir seine Reaktion darauf nicht entgehen zu lassen, schlug ich langsam die Augen auf. Er wurde aschfahl, nacktes Entsetzen malte sich auf seinem Gesicht ab.
    »Was hast du denn da?« Mary trat zu ihm. »Zeig es mir doch einmal, ich kann es aus dieser Entfernung nicht sehen.«
    Alexander schloss seine Hand um das Foto und drehte sich zu ihr. »Mary, sei so gut, und lass uns allein, ja?«
    Sie runzelte unwillig die Stirn, doch ehe sie Einwände erheben konnte, schnitt er ihr das Wort ab.
    »Bitte«, wiederholte er. »Es wird sich alles klären, aber ich muss mit Eleanor allein sprechen.«

    Ich nehme an, sie schenkte ihm ebenso wenig Glauben wie ich, aber irgendetwas in seinem Gesicht oder seinem Ton bewog sie dazu, sich seinen Wünschen zu fügen. Widerstrebend wandte sie sich ab und schloss die Tür mit einem Nachdruck hinter sich, der in meinen Ohren entschieden zu endgültig klang.

8. Kapitel
    E leanor, es ist nicht so, wie du denkst«, beteuerte Alexander, kaum dass Mary den Raum verlassen hatte. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. Wenn das überhaupt möglich war, war sein Gesicht noch blasser geworden als vorher. »Ich schwöre dir, dass ich nicht dein Vater bin!«
    Obwohl ich mich danach gesehnt hatte, diese Worte von ihm zu hören, spendeten sie mir keinen Trost. Ich wusste

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