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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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hier zu warten, bis er dich findet.« Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und schlug den Weg ein, den ich gekommen war. Nach einem Moment hörte ich ihn mir folgen.
    Während des gesamten Rückwegs durch das Labyrinth verstärkte sich meine Vorahnung drohenden Unheils stetig. Daher war ich auch nicht sonderlich überrascht, hinter dem Fenster des Turmzimmers ein schwaches Licht schimmern zu sehen. Wir hasteten durch den Ballsaal in den Raum mit dem Hirschkopf an der Wand, doch als ich versuchte, die Tür zu öffnen, durch die wir in die Eingangshalle gelangen würden, fand ich sie verschlossen.
    »Wie kann das sein?«, rief ich erschrocken.
    Alexander unternahm gleichfalls einen Versuch, hatte aber genauso wenig Erfolg wie ich. Nachdem wir an den Fensterläden gerüttelt hatten, stellten wir fest, dass sie von außen verriegelt waren.
    »Können wir durch die Gärten hier herauskommen?«, fragte Alexander.
    »Vielleicht - wenn es uns gelingt, die Mauer zu überwinden«, erwiderte ich. »Aber möglicherweise gibt es einen besseren Weg. Komm mit.«

    Ohne mich zu vergewissern, dass er mir folgte, stürmte ich durch die Tür, die zum Turm führte. Die Türen, die ich auf diesem Weg aufzustoßen versuchte, waren samt und sonders verschlossen. Als wir den zum Turm führenden Gang erreichten, erschien er mir ungewöhnlich dunkel. Ich tastete die Wand zu meiner Linken ab. Innen gab es keine Fensterläden, nur außen, und die waren ebenfalls verschlossen und verriegelt worden.
    Mit wachsendem Unbehagen drang ich weiter in den Gang vor und drehte den Knauf der Tür des Turmtreppenhauses. Ich hegte wenig Hoffnung, dass Dorian diese letzte Fluchtmöglichkeit übersehen haben könnte und war daher nicht wirklich erschrocken, als auch diese Tür sich nicht öffnen ließ.
    Ich konnte Alexander im Dunkeln nicht sehen, ich streckte die Arme nach ihm aus, unsere Hände trafen sich und umschlossen einander. »Dieses Katz-und-Maus-Spiel hat jetzt lange genug gedauert«, knirschte ich. »Lass uns nach oben gehen und die Sache ein für alle Mal zu Ende bringen!«
    »Ich gehe hoch«, entgegnete Alexander mit einem Nachdruck, der mir verriet, dass sein Kampfgeist noch nicht völlig gebrochen war. Er reichte mir Tascha. »Nimm sie und bring sie von hier fort - irgendeinen Ausweg muss es doch geben.«
    »Bei der Suche danach könnten wir uns beide den Hals brechen.«
    »Diesen Kampf trage ich alleine aus, Eleanor.«
    »Nein, Alexander, es ist unser Kampf.«
    »Dann bleib wenigstens hier unten.«
    »Was ist, wenn er gar nicht da oben lauert? Wenn er darauf baut, dass wir uns trennen, und er mich allein erwischen will?«
    Er seufzte. »Gut, dann komm mit, aber halte dich dicht hinter mir.«

    Wir hatten die Treppe noch nicht zur Hälfte bewältigt, als meine Arme schon unter Taschas Gewicht zu schmerzen begannen und sich eine von Schlafmangel, zu wenig Essen und dem Medikamentencocktail der letzten Tage, den mein Körper verarbeiten musste, ausgelöste seltsame Leichtigkeit in meinem Kopf ausbreitete. Als wir endlich den obersten Absatz erreichten, blieb Alexander in der Tür stehen, aber ich drängte mich an ihm vorbei.
    Dorian wandte sich von der Balkontür ab und betrachtete uns einen Moment lang. Dann wurde sein Lächeln breiter und verwandelte sein Gesicht in eine albtraumhafte Fratze. Ich taumelte unabsichtlich zurück. Alexander schloss mich in die Arme, so blieben wir stehen und starrten Dorian an, der die Arme vor der Brust verschränkte und mit kühler Höflichkeit fragte: »Wollt ihr nicht hereinkommen?«

11. Kapitel
    A lexander brach das tödliche Schweigen als Erster. »Was hast du mit Natalja gemacht?«
    Dorian lächelte. »Es wäre für mich nicht sehr vorteilhaft, dir das jetzt schon zu verraten, nicht wahr?« Mir fiel auf, dass der britische Zungenschlag aus seiner Stimme verschwunden und von einem schwachen französischen Akzent ersetzt worden war.
    »Zur Hölle mit dir! Woran kann dir so viel liegen, dass du dafür sogar das Leben eines Kindes opferst?«
    »Oder das einer Ehefrau«, fügte ich hinzu.
    Dorians Lächeln erstarb, wich einem finsteren Stirnrunzeln. »Das sind gefährliche Spekulationen.«
    Ich hielt seinem Blick unverwandt stand. »Keine Spekulationen. Es findet sich alles in den Wandgemälden wieder.«
    »Eleanor«, warnte Alexander leise.
    Dorian trat drohend einen Schritt auf uns zu, besann sich dann aber und begann im Raum auf und ab zu tigern.
    »Ein Bild beweist gar nichts«, hielt er dagegen. »Und

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